Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

verdrehte Welt

Beitragvon labahannes » Fr 24 Apr, 2009 20:58


wenn schwarze sonnen
blumen durch feuer wachsen;
vampire die nacht scheuen
wenn dunkle höhlen hell erstrahlen
im licht von schwarzen löchern
wenn Darwin sich im himmel freut
dann wird die menschheit friedlich sein
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon Macy » Sa 25 Apr, 2009 17:23


Hey Hannes,

also ich kann damit nicht wirklich was anfangen. Mir ist es zuwenig Gedicht, so wenig abstrakt, auch wenn natuerlich nicht jedes Gedicht abstrakt sein muss. Und vorallem erinnert es mich ganz arg an diesen Poesiealbumspruch: Wenn die Fluesse aufwaerts fliessen, wenn die Hasen Jaeger schiessen..........

Vielleicht schaff ich es aber auch nur nicht, das Gedicht richtig zu lesen, die Bedeutung gescheit zu erkennen, was weiss ich....

liebe Gruesse
Macy :)
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon labahannes » Sa 25 Apr, 2009 18:58


hey macy ich kenn das gedicht mit den hasen und jaegern nich aber das wuerds glaub ich auch ganz gut treffen.

ansonsten danke fuers lesen und kritikschreiben
johannes
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon exmaex » So 26 Apr, 2009 02:41


heyhu hannes,

ich kann mich macys meinung anschließen.
die aussage des gedichtes finde recht offensichtlich (unerreichbarer weltfrieden). die umsetzung ist mir dabei inhaltlich zu oberflächlich (licht vs. dunkelheit). das schema wird schon nach dem zweiten vers fade (wenn.../..../wenn/.../wenn.../dann) und zur bloßen aufzählung. interessanter hätte ich es gefunden, wenn die verse mehr in einem sprachlichen/inhaltlichen zusammenhang gestanden hätten (zum beispiel sprachliche verschränkung durch zeilensprünge oder dem verfolgen von wortfeldern [sonne - schwarze löcher - himmel hätte man beispielsweise stärker verbinden und dann vllt. vom makrokosmos bis zur erde zoomen können]). so haben sie bis jetzt nicht viel mehr als die oxymora gemein.
im ersten vers fehlt für mein empfinden ein verb. wenn schwarze sonnen... was? existieren?
dass "schwarze sonnen blumen irgendwodurch wachsen lassen" klingt nämlich nicht sinnvoll (oder?). soweit erstmal.

gruß max

p.s.: gibt es einen bestimmten grund, warum gerade nur ein semikolon auftaucht?
irgendwie
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon labahannes » So 26 Apr, 2009 03:16


hallo maex danke fuer dein schreiben.
das mit dem semikolon hat keinen grund ich hatte iwie nur dsa gefuehl das da ein semikolon hingeheort oO
es soll schwarze sonnenblumen heissen
nur halt das man auch schwarze sonnen lesen kann was auch ein gegensatzis.
die idee mit dem verknuepfen hatte ich in der tat auhc aber mir fiel nichts ein :(
ich werde nohc einmal drueber gucken udn gucken ob ch das noch veraendern kann.
andererseits wollte ich das gedicht diesmal nich zu sehr verchluesseln

danke fuer die anregungen johannes
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon Drehrassel » So 26 Apr, 2009 09:23


labahannes! bei allem verständnis für die sehnsucht mancher jungen dichter nach einem genuinen dichten gleichsam "ganz aus sich selbst heraus"! aber so geht das einfach nicht. kann esb nur zustimmen. zumal sich das ganze liest wie eine ziemlich verkorkste parodie auf friedrich von hardenbergs/novalis' "wenn nicht mehr zahlen und figuren" aus dem "heinrich von ofterdingen"... / wie kann man nur soviele konnotationen und bezüge herstellen und zitieren sozusagen "aus versehen"? oder war das alles etwa absicht? -

gruß,
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- ossip mandelstam
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon Stullen Andi » So 26 Apr, 2009 16:49


Hallo Hannes,

uff, mit den "schwarzen Sonnen" (und schluckte ich synchron mit esb) gibst Du eingangs schon einen ungünstigen Verweis an die Hand, auch wenn man sagen könnte, dass Du hier mitunter schlicht das Enjambement unbedacht gesetzt haben könntest (vgl. sonnen/blumen)

Dann aber noch das Feuergewachsene, die Vampire (gerade mit der Symbolbedeutung der "schwarzen Sonne" fatal, aber gelöst davon aus dem Kontext fallend) und der kulturelle Hasensprung zu Darwin. All das ist mit "ungünstig" wohl umschrieben, wenn ein Text im übrigen noch 33 Wörter aufweist.

So muss ich die gleiche Frage wie Rassel stellen: War das Absicht? Und wenn nicht, was mag der Text wollen?

Grüße
Stulle
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon labahannes » So 26 Apr, 2009 18:43


ok das war definitiv nicht absicht, da hab ihc mir wohl selbst ins bein geschossen...
danke erst mal euch 3en fuer die kritik.
nun die frage laesst sic hda noch was drauss machen?

dankende gruesse johannes
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon Stullen Andi » So 26 Apr, 2009 18:50


schreib doch mal im Groben, Hannes, was Du thematisieren willst, dann kann man immer noch schauen, wie man dort hinkommt
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon labahannes » So 26 Apr, 2009 19:26


also eigentlich wollte ich nur viele (interessante) gegenteile beschreiben(bzw sachen die icht moeglich oder paradox sind) udn dann eben sagen das wenn diese sachen moeglich sind erst dann der mensch friedlich ist also ein friedlicher mensch paradx ist
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon exmaex » Mo 04 Mai, 2009 14:32


es soll schwarze sonnenblumen heissen

uuh, als ich meinen komentar schrieb, hatte mein wortschatz wohl grad ferien. sorry dafür.
irgendwie
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon Antibegone » Do 07 Mai, 2009 12:32


Huhu hannes :-)

Ich denke, dass meiste ist zu dem Gedicht gesagt, deswegen werde ich keinen ausführlichen Kommentar schreiben, denke, dass ist überflüssig.
Zumal ich finde, Macy hat das schon ganz schön ausgedrückt: „Mir ist es zuwenig Gedicht“ Das heißt nicht einmal, dass ich es schlecht fände, du triffst deine Aussage ja ganz genau:
„also eigentlich wollte ich nur viele (interessante) gegenteile beschreiben(bzw sachen die icht moeglich oder paradox sind) udn dann eben sagen das wenn diese sachen moeglich sind erst dann der mensch friedlich ist also ein friedlicher mensch paradx ist“

Damit wäre dann aber auch schon alles gesagt. Ich meine, du drückt alles so klar, deutlich aus – da würde mir nicht einfallen, was es da noch zu interpretieren, zu spekulieren, zu erfassen gäbe. Ich könnte dazu nur eins sagen: „Ja, okay.“
Es gibt Gedichte/ Geschichten, über die man sich streiten, tagelang darüber reden, nachdenken kann. Weil sie unendlich vielschichtig sind, weil ihre Bilder sich einprägen, nachwirken, man sie enträtseln muss oder ihr Inhalt einen beeindruckt, überwältigt. Um nur einen Bruchteil dessen zu nennen, was sie können.
Dein Gedicht kann das alles nicht. Es ist sehr einfach gestrickt. In Bezug auf Sprache, Form und Inhalt. Du benutzt formal ein wiederkehrendes, simples Schema, sprachlich benutzt du Gegensatzpaare und der Inhalt ist etwas abgenutzt. Erinnere mich auch an den Poesiealbumspruch wie Macy und da gibt’s noch dieses Gedicht (Dunkel war’s, der Mond schien helle,/ Als ein Wagen mit Blitzesschnelle/ Langsam um die Ecke fuhr;)

Es ist schwierig anspruchsvoll, komplex, vielschichtig zu schreiben und ich sage nicht, dass ich das besser kann.
Aber wenn ich mir angucke, was du als „Aussage“ formulierst, dann möchte ich dir sagen: Setz dich damit noch mal hin und denk darüber nach, recherchiere vielleicht ein bisschen.

Ich habe das mal gemacht und ich finde alleine zu „Paradoxon“, gibt es interessante Dinge zu finden (habe Tante Wiki gefragt):

„Ein Paradoxon oder Paradox (altgriechisch ?????????, von ????~, para~ – gegen~ und ????, dóxa – Meinung, Ansicht), auch Paradoxie (?????????) und in der Mehrzahl Paradoxa genannt, ist ein scheinbarer oder tatsächlich unauflösbarer, unerwarteter Widerspruch.“

Oder hier:
Epimenides: Ein Kreter behauptet, dass alle Kreter lügen.

Paradoxon von Achilles und der Schildkröte von Zenon: Selbst ein schneller Läufer wie Achilles würde bei einem Wettrennen eine Schildkröte niemals einholen könne, wenn er ihr einen Vorsprung gewähre. Denn:
Bevor Achilles die Schildkröte überholen kann, muss er zuerst ihren Vorsprung einholen. In der Zeit, die er dafür benötigt, hat die Schildkröte aber einen neuen, wenn auch kleineren Vorsprung gewonnen, den Achilles ebenfalls erst einholen muss. Ist ihm auch das gelungen, hat die Schildkröte wiederum einen – noch kleineren – Weg-Vorsprung gewonnen, und so weiter. Der Vorsprung, den die Schildkröte zu jedem Zeitpunkt hat, werde zwar immer kleiner, bleibe aber dennoch immer ein Vorsprung, sodass sich der schnellere Läufer der Schildkröte zwar immer weiter nähern, sie aber niemals einholen und somit auch nicht überholen könne.

Das ist doch cool, oder? Fand ich zumindest :-)
Hmm, über „paradox“ nachzudenken würde sich lohnen, glaube ich. Dann könntest du bestimmen oder als Hypothese aufstellen, inwieweit „Mensch und friedlich sein“ paradox sein soll, wie sich das äußert, was das heißt.
Wäre auch interessant näher zu betrachten, was du mit „friedlich“ meinst … Und dann: Muss der Mensch „friedlich“ sein?
Worauf ich hinaus will: Du könntest dein Thema ohne Weiteres „unterfüttern“, weil sich daraus weiterführende Fragestellungen ergeben (wobei du dich nicht unbedingt meiner bedienen musst, sie sind nur als Beispiele gedacht).
Und du solltest dich fragen, was du willst. Willst du nur eine Aussage statuieren (das tust du hier) oder willst du mehr?
Also, wenn du wissen willst, was man daraus machen kann, würde ich sagen: Ein neues Gedicht. Ich denke, wenn du dieses Mal ein etwas ausgefeilteres Konzept benutzt, kann das was werden :-) Und wenn du das hast, ist es auch einfacher/sinnvoller zu sehen, „wie man dort hinkommt“.

Ich möchte dich ganz sicher nicht entmutigen. Im Gegenteil: Ich will dich ermutigen, mit Gedanken, Aussagen, Wörtern zu spielen. Je mehr du das tust, desto mehr wirst du dich in Bezug auf das Schreiben entwickeln.
Und ich glaube wirklich mit ein bisschen Übung, könntest du richtig schöne Sachen schreiben.

Ich hoffe, meine kleinen Anmerkungen können dir wenigstens ein bisschen helfen?
Liebe Grüße,
Deine Traumi (Myr)
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Re: verdrehte Welt

Beitragvon labahannes » Fr 08 Mai, 2009 02:05


keinen ausfuerhlichen kommentar? oO
vielen dank :)

und ja iwie kp das gedciht gefaellt mir jetzt auch nich mehr aber eine friedliche menschheit hab ihc halt iwie als paradox empfunden und woltle halt was darauf aufbaun, werde abern och mal drueber nachdenken udn gucken was sich machen laesst danke auf jeden fall fuer all die anregungen :)

liebe gruesse johannes
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