Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

im davon davon /gehen

Beitragvon Anna Lyse » So 17 Jan, 2010 01:34


wie wir immer kürzer
stehen bleiben
wieder uns die schuhe
dichter am kopf
als die füße zu umarmen
zufliegen laufend nasengel
geschniefe rotzfäden
schöne spuren ertropfen

damit halbgare augendeckel ihren
lidstrich kosten
kaltverpackt die stimme
mit watte im ton ruft
-nicht kippen in unruhiger menge

davon/
schwimmen genug
davon gehen
.
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Drehrassel » So 17 Jan, 2010 01:55


dichter am kopf = tête á tête des poetischen, quasi wie pickel? beulen? oder andere wehwehchen? - gefällt!

nasengel = olfaktorisches lichtwesen?


/ ismirnix, isa. ganz ehrlich. kann ich nichts mit anfangen.
dreimal selig, wer einen namen einführt ins lied!
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Anna Lyse » So 17 Jan, 2010 02:04


hallo und vielen dank für deinen aufschlussreichen kommentar =) mag sein, es wirkt dahingerotzt, ist warscheinlich auch so. nichts desto trotz macht es mich an in seiner spielerei. vielleicht zu viel des ganzen , wie auch immer.
jetzt weiss ich ja das es dirnixis.

gruß,
isa

edit. nasengel wie in nasenrotze und ja ziemlich dicht am tête á tête mitm kopf.
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Drehrassel » So 17 Jan, 2010 02:26


ich hab n dichter am kopf: nen nas-engel. der schnieft schöne spuren kaltverpackter töne. ich halte ihn für einen teil von mir, darum sage ich "wir". wenn wir also uns die schuh im schneidersitz schnüren, kriegen wie so dermaßen den wolf im a***, dass es rotzfäden zieht bis - wenn wir dann auch noch auf den rücken fallen - in die augen. das ist eine ganze menge! zu meinen, man schwimme nun im lidstrich und zufliegenden bewegungen.

intention getroffen?
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Anna Lyse » So 17 Jan, 2010 02:37


gehts dir gut oder warum fragst du mich ob du meine intension getroffen hast? :D
was ne dumme frage also echt. voll daneben geschoßen hast und das ein bissle verkrampft aber nette darbietung, muss schon sagen.

warum das "wir" ist aber in der tat ne gute frage allerdings wüsste ich nicht woher ich so nen nas-engel hernehmen sollte.

gruß,
isa
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Perry » Mi 20 Jan, 2010 20:08


Hallo Isabel,
also hier scheint mir der Grat zwischen "hingerotzt" und wort- bzw. bildverspielt schon sehr schmal. Ich nehms mal als Winterschnupfenimpression, wobei mir am Schluss dann aber die "Felle" wegschwimmen.
LG
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Anna Lyse » Mi 20 Jan, 2010 20:15


hallo perry,

eine winterschnupfenimpression, ja könnte es wohl sein, kränklich allemal. nur ein weihnachtseinkauf der mir nicht gut getan hat. thats all.

danke fürs lesen und deine sicht.

gruß,
isa
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Niko1230 » Fr 22 Jan, 2010 17:22


hallo isa!
der titel gibt mir die lesart vor: sich quasi davon "machen". davon schwimmen (vielleicht eher passiv gedacht im sinne von davon treiben lassen) und davon gehen, als aktives, bewusstes sich entfernen. im davon davon. meinen, mit dem davon sein sei man der "sache entledigt. schrägstrich gehen. ist es besser, sich bewusst einer sache zu entziehen? fragen, die sich mir bei anfang und schluss aufdrängen. es fängt also für mich fragend an und dein gedicht entlässt mich mit einer (und mehr)frage(n). und dazwischen?
die erste strofe erkenne ich zwar als ein zusammenbrauen eines zustandes, der auf das "davon" hinarbeitet, ja hindrängt. die zeilenbrüche vermitteln unruhe und bedrängnis. die einzelnen bilder (schuhe dichter am kopf als füße / nasen-gel geschniefte rotzfäden spuren ertropfen) erschließen sich mir nicht wirklich. ich könnte mir denken, dass du da dem leser ein bisschen zuviel des guten abverlangst.
die zweite strofe wird für mich greifbarer. die bilder kann ich (wenn auch manchmal nur vage) nachempfinden. dies hier:
die stimme
mit watte im ton ruft
-nicht kippen in unruhiger menge

gefällt mir besonders! - und bildet auch für mich einen guten übergang zum schluss und hält letztendlich den roten faden beisammen.
über die letzte strofe schrieb ich eingangs bereits.
insgesamt finde ich es interessant, aber zu "kryptisch" wie man so lyrikschwanger sagt. aber es fasziniert halt trotzdem. irgendwie...

lieben gruß: Niko
Die Selbstzerstörung findet im Geheimen
und trotzdem vor dem Leser statt.
(Günter Kunert)
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Re: im davon davon /gehen

Beitragvon Anna Lyse » Sa 23 Jan, 2010 22:22


hallo niko,

danke für deine sichtweise und auch schön zu hören dass du dem ganzen hier etwas abgewinnen konntest auch wenn es an einigen stellen konfus auf dich wirkte oder sollte ich wohl besser sagen, wirr. ist eh fast das gleiche, von daher.

deine interpretation ist interessant, doch ich muss ehrlich zugeben ich weiss nur noch zum teil dass ich eine stimmung erschaffen wollte. zwar hatte ich mir was dabei gedacht, hatte eine gewisse geschichte im kopf doch es waren nur fetzen. deshalb greift auch vieles nicht ineinander.

die einzelnen bilder (schuhe dichter am kopf als füße / nasen-gel geschniefte rotzfäden spuren ertropfen) erschließen sich mir nicht wirklich. ich könnte mir denken, dass du da dem leser ein bisschen zuviel des guten abverlangst.


nun ich bin mir nicht bewusst etwas vom leser zu verlangen habe auch keine erwartungshaltung an ihn, von mir aus kann er es mit füßen treten. in dem falle wäre mir das total scheiß egal, weil ich hab das nur für mich geschrieben, will heissen ich habe hier nicht irgendwas spezielles ausser eine stimmung rüberbringen wollen. zum teil ist mir ja dies geglückt wie ich anhand deines kommentares lese und doch ein anderer teil von mir merkt deutlich wie themenlos das ganze doch geworden ist. "schuhe dichter am kopf"- ein kleiner werden, vielleicht ein innerliches schrumpfen vielmehr. und "als füße zu umarmen" ist hier lediglich eine ziemlich verquerte sichtweise von ganz platt "schuhe anhaben".

ich weiss nicht, ich kann die jetzt noch immer weiter den text zerlegen, vom anfang bis zum ende aber das ist bescheuert, dadurch wird er nicht besser oder bekommt mehr gehalt.

danke für deine sichtweise und fürs teilweise gefallen.

gruß,
isa
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