Gedichte, die gesellschaftliche oder politische Themen behandeln

Planloswagenburg

Beitragvon Ruelfig » Fr 25 Feb, 2011 10:34


Etwas geht im Hinterzimmer vor sich,
keiner ist sicher, warum und wozu.
Die Karten wurden blank radiert,
als wir alles auf sie setzten -
abgeweidete Gedanken inmitten
ausgedehnter blühender Wüsten
verfielen den Paradiesbrachen.
Unter dünnen Häuten
flossen heiße Ströme.
Der Möglichkeit der Schuldzuweisung
ist ein Notausgang vernagelt.
Endlich Nichtdichter
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Aw: Planloswagenburg

Beitragvon rivus » Sa 26 Feb, 2011 08:06


hi lieber r.,

couragiert rollt deine lose planwagenburg und lässt bald ihre gesamten bandagen fallen. was ist bloß mit dem fahrenden burgvolk los. noch nie waren die volksvertreter so unsicher und fragend in den hinterzimmern auf und ab
gegangen. alle karten, nicht nur die stechenden trumpfkarten, haben ihr outfit, ihren wert eingebüßt.ja selbst wir hinterbänkler können unsren augen kaum noch trauen, da wir doch mit unsren herzblut und unsrem bauernverstand auf den herzensbuben setzten. ach, alles umsonst, so scheint's. die marionetten klappen u. feixen sich eins über so viel schelmenstreich. da hält keine gedankenweide, keine blühende wüste mehr dadegen. was uns auf die füße rollt, sind die ganzen paradiesisch vertarnten brachen, keine noch so gekonnte tünche kann sie vor volkes lästerung retten. die parkettierten häute sind dünn geworden, die heißen ströme wollens sokratisch dialogisieren. doch der possenstrick riß alle kulissen- wie bühnenvorhänge weg. was blieb sind die vernagelten, räusp, notausgänge. ein neues attribut muß her, damit man diesen berg dahinter, nicht auch noch sehen muss. doch die wagenburg rollt, voll mit weisen und narren, bloß wohin? gibt es denn überall nur noch prellwände oder was?

gern assoziert

lg, rivus
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