Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

O.T.

Beitragvon struktur-los » So 18 Mär, 2012 14:15


Ich sitze den Mond aus;
habe mein Ichsein verloren
in mir bin ich nicht mehr hier.
Bin ich noch?

Lagst zwischen den Toten im Graben,
in einer Lache von Blut
berührte ich deine Wange
wurdest zu Eis.

In betäubten Ohren brach der See
hinter der Nacht hat sich der Feind davon
geschlichen vollkommen nackt
Kein Unterschied zu all den andern Affen.

Die Knospe bricht nicht
auf ein Neues Gebet legen sie sich
schlafen sie noch?
Sie schlafen… psst…. Sei stiller noch

als das Nichts….
schafft den höchsten Sprung
über die Tür aus dem Haus
das längst nicht mehr steht
stehst du du bist ja ich bin

noch da.
Zuletzt geändert von struktur-los am So 18 Mär, 2012 20:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: O.T.

Beitragvon Anna Lyse » So 01 Apr, 2012 00:43


hallo st.los.

also ich bin grad hier hängengeblieben, nach ner halben flasche wein und da ich nicht weiss was ich tun soll fang ich einfach mal hier an.

was ist passiert?
bin schon etwas hmm erschrocken. das liest sich schwer nach einem wandel. also das schreiben an sich, nicht der inhalt. zumindest wenn man mal so den rest liest denn du schon geschrieben hast.
für mich ist das alles sehr viel. vielleicht empfinde ich das auch gerade jetzt als das aber das hat ja auch seine daseinsberechtigung.
das ist alles sehr viel und nicht auf den punkt gebracht.
verstehst du in etwa was ich meine? bin mir gerade unschlüssig ob ich mal raten soll, ist das ding fertig? oder wünscht du dir eine kritik mit der du in die zweite runde gehen kannst? ich kann dir denke ich nicht dabei helfen, kann dir nur sagen dass es auf mich einen sehr schwermütigen und zugleich wirren eindruck hinterlässt. es ist auch nichts was haften bleibt. nichts womit ich mich morgen kurz nach dem aufstehen noch einmal beschäftigen würde, weil es mich nicht loslässt.
es lässt sich selbst los, indem es nichts ist.

das blut, der graben, die toten, die wange...ohoh das pathos ruft. und obgleich du so simple bilder verwendest ist es alles nur noch wirr-. die knospe ist auch noch da :)

das ende ist was. vielleicht wird es ja was.

gruß,
isa
.
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Re: O.T.

Beitragvon struktur-los » Mo 02 Apr, 2012 22:49


Hi Isa,

vielen Dank fürs Kommentieren...

was ist passiert?

- das Leben.

das blut, der graben, die toten, die wange...ohoh das pathos ruft.

- ja, Pathos und ich - wir können nicht ohne einander.

die knospe ist auch noch da :)

- wie kann sie nur. :eek:

ob ich mal raten soll, ist das ding fertig?

... nein - keines meiner Gedichte ist das.. es ist ein Gräuel und gleichzeitig eine Chance. Hatte schon die Idee, sowas wie ein/das "Wandelnde Gedicht" zu schreiben - das würde ich dann ständig verändern, anpassen können/wollen - wie auch immer... das wäre was für mich, wo ich mich eh meistens - spätestens zwei Stunden nach der "Veröffentlichung" - frage, was ich da eigentlich verzapft habe.. :ei: wie und wo ich nun meine neueren Gedanken und Bilder noch unterbringen soll .. und wen das wohl überhaupt interessiert...

Für dich mag dieses Gedicht nichts sein ... ok - für mich war es für den Augenblick alles, was ich geben konnte.

Nun ja, Isa - meine Worte werden dich wohl nicht befriedigen, aber das ist mir heute, ehrlich gesagt, auch ziemlich Schnuppe.

Sei lieb gegrüßt.
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Re: O.T.

Beitragvon rivus » Mi 04 Apr, 2012 07:25


hallo strukturlos :)!

ergänzend, eine kleine skizze zur annäherung an die mögliche intention:

wenn jemand etwas aussitzt, dann mag es zumeist etwas schwerwiegendes sein, so scheint es auch hier. ein lyrich sitzt das einzig helle noch aus, was ein nachtdunkel zu bieten hat. es sitzt völlig einsam, unbehaglich, mondschwer. solchermaßen wirkt es ausgesetzt, ausgeladen. so verlassen von aller welt spürt es die eigene verlorenheit doppelt schwer. das dunkel gebiert ein ungeheuerlich trauriges erleben, ein verschwinden des ichselbst. dies generiert ein gefühl das ichsein verloren zu haben und mit dem verlust der ichinstanzen - im nachtasten, nachspüren des verloren geglaubten, im mondenschein, wo es noch möglich ist - kann es sich nicht mehr gewahr werden, findet sich nicht an diesem ort. so hoffnungslos fragt es sich bang, ob es dann überhaupt noch ist.

was es an rest noch findet, lag danieder, zwischen all den andren unlebendigen, im seelenblut der versuch einer letzten berührung, doch emotio fokussiert einen anderen aggregatzustand der seele. es ist die materialisierung einer kalten ratio (das reich der schneekönigin hat ganze arbeit geleistet.)

es ist aber noch ein aufbegehr, ein restselbst, wie ein letzter kuss der emotio, der die eisakustik durchbrechen kann, um den seelenspiegel all der andren gewahr zu werden: der rückzug der so entlarvten: rheinholds affe positioniert sich und betrachtet den unterschied, der über die gewärtigkeit entscheiden wird:

doch die emotio, die knospe des lebendigen, die von den andern schon längst nicht mehr wahrgenommen werden kann, kann sich wieder gewahr werden, um all das wärtig tötende (die allgegenwart der ratio) hinter sich zu lassen und sich ganz im offenbarten gegenwärtigen noch zu spüren. dieses gewahrwerden von emotionalen dasein gebiert die hoffnung auf ein andres daseinkönnen ...


lg, rivus
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Re: O.T.

Beitragvon Anna Lyse » Mi 04 Apr, 2012 22:02


ahoi,

"Veröffentlichung" - frage, was ich da eigentlich verzapft habe.. :ei: wie und wo ich nun meine neueren Gedanken und Bilder noch unterbringen soll .. und wen das wohl überhaupt interessiert...


nana, hätte es mich nicht interessiert hätte ich wohl nix geschrieben, obwohl ich auch manchmal zu sachen von interesse nix schreib aber lassen wir das mal. immerhin'!!!! das war mein erster kommentar zu einem text, seit ... ja seit langem. das ist doch was :D

ich kenn das, das frag ich mich auch oft. ich glaub sogar immer. auch wenn man sich manche sachen schön lesen kann.

also deine antwort war doch schonmal was. vielleicht fällt mir auch noch mehr dazu ein, vielleicht sollte ich das ganze auch mal nüchtern nochmal lesen. wäre doch was.

gruß,
isa
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