der frische wettbewerb
Verfasst: So 25 Sep, 2011 19:41
1)
Frische® von Le Freddy
Ist es Ihnen fad' zu Tische,
und schmeckt nach Humus Ihr Gemüs'?
Dann fehlt dem Mittagstische: Frische®!
Denn nur mit Frische® wird’s genüß-lich.
Frische® gibt’s jetzt überall,
wo Mensch noch einfach kaufen kann:
Bei Tante Lisschen Rübezahl!
(Denn Frische®-Lachs ist keine Schan-de.)
Von Frische® gibt’s nicht nur den Lachs,
ja, auch die Kuh muss Frische® sein.
Da ist der Pastor gar nicht lax:
zu Frische®-Kuh und Frische®-Schwein
sagt der (selbst freitags) ungern: "Nein".
2)
gefrische von rivus
die bekannte gasse bog sich ihre häuser
geflohen sackten sie in sich zusammen; schmälten:
das schale dach ließ nicht nur deine tausendundeine seele frei
sondern die katzenaugen des herbstes folgen deinen schmalen lippenspuren
solange das brandende gewitter in den rinnsteinen die gullys verstopft
schleppen wir unser zeilendorf auf die kippe
um tageslicht - endlich- einzufahren
3)
Der gläserne Schuh von Antibegone
Ich sehe Linien aus Graphit, die etwas zeichnen.
Und du nimmst mich in den Arm. „Alles wird gut“, sagst du dann.
Ich rühre mich nicht. Meine Muskeln spannen sich an. „Ja? Wird es das?“
„Du musst nur warten.“
Ich warte also, bis du mich loslässt. Bis du deine Regenjacke von meiner Garderobe nimmst. Du knöpfst sie bis nach ganz oben zu. Es ist nicht einmal kalt oder regnerisch draußen. „Bis dann“, sage ich zum Abschied und warte bis du die Wohnungstür zugezogen hast. Ein Hallen von Stimmen und Luft, die nach den Fliesen auf den Treppen riecht, weht herein.
Natürlich will ich da sein, wenn die Zeit gefriert, wenn sie explodiert, will ich da sein, wenn es passiert.
Heute ist es wohl zu spät dafür.
Es ist dunkel geworden, als ich an der Weggabelung, die aus einer ausladenden Buche besteht, rechts abbiege. An die Taschenlampe habe ich gedacht. Ihr Licht kriecht widerwillig über die Kieselsteine, die Wurzeln und das erste Laub. Aus dem gelben Schein wird ein orangefarbener, aus orange wird schwarz. An Batterien zum Wechseln habe ich nicht gedacht. Man wird mich nicht sehen, nicht finden.
Wann kommt der Regen, der mich berührt, der Regen, der mich fortnimmt, in ein andres großes Leben – Irgendwo. Ich wünschte es würde regnen. Dann hätte deine Regenjacke einen Zweck.
Die Blätter schütteln von sich herab
Den Schlaf.
Nächster Tag.
Frische® von Le Freddy
Ist es Ihnen fad' zu Tische,
und schmeckt nach Humus Ihr Gemüs'?
Dann fehlt dem Mittagstische: Frische®!
Denn nur mit Frische® wird’s genüß-lich.
Frische® gibt’s jetzt überall,
wo Mensch noch einfach kaufen kann:
Bei Tante Lisschen Rübezahl!
(Denn Frische®-Lachs ist keine Schan-de.)
Von Frische® gibt’s nicht nur den Lachs,
ja, auch die Kuh muss Frische® sein.
Da ist der Pastor gar nicht lax:
zu Frische®-Kuh und Frische®-Schwein
sagt der (selbst freitags) ungern: "Nein".
2)
gefrische von rivus
die bekannte gasse bog sich ihre häuser
geflohen sackten sie in sich zusammen; schmälten:
das schale dach ließ nicht nur deine tausendundeine seele frei
sondern die katzenaugen des herbstes folgen deinen schmalen lippenspuren
solange das brandende gewitter in den rinnsteinen die gullys verstopft
schleppen wir unser zeilendorf auf die kippe
um tageslicht - endlich- einzufahren
3)
Der gläserne Schuh von Antibegone
Ich sehe Linien aus Graphit, die etwas zeichnen.
Und du nimmst mich in den Arm. „Alles wird gut“, sagst du dann.
Ich rühre mich nicht. Meine Muskeln spannen sich an. „Ja? Wird es das?“
„Du musst nur warten.“
Ich warte also, bis du mich loslässt. Bis du deine Regenjacke von meiner Garderobe nimmst. Du knöpfst sie bis nach ganz oben zu. Es ist nicht einmal kalt oder regnerisch draußen. „Bis dann“, sage ich zum Abschied und warte bis du die Wohnungstür zugezogen hast. Ein Hallen von Stimmen und Luft, die nach den Fliesen auf den Treppen riecht, weht herein.
Natürlich will ich da sein, wenn die Zeit gefriert, wenn sie explodiert, will ich da sein, wenn es passiert.
Heute ist es wohl zu spät dafür.
Es ist dunkel geworden, als ich an der Weggabelung, die aus einer ausladenden Buche besteht, rechts abbiege. An die Taschenlampe habe ich gedacht. Ihr Licht kriecht widerwillig über die Kieselsteine, die Wurzeln und das erste Laub. Aus dem gelben Schein wird ein orangefarbener, aus orange wird schwarz. An Batterien zum Wechseln habe ich nicht gedacht. Man wird mich nicht sehen, nicht finden.
Wann kommt der Regen, der mich berührt, der Regen, der mich fortnimmt, in ein andres großes Leben – Irgendwo. Ich wünschte es würde regnen. Dann hätte deine Regenjacke einen Zweck.
Die Blätter schütteln von sich herab
Den Schlaf.
Nächster Tag.