das sahnehäubchen vom 14.11.2011
Verfasst: Di 15 Nov, 2011 12:12
Thema ist "Das wüste Land". Jeder kann sich für maximal 2Texte entscheiden. Die Umfrage dauert bis 25.11.11 13:12
1.so weit das Auge reicht von annabell
so weit das Auge reicht
früh gealtert weil wir immer kinder blieben was wir sind
wir wissen es nicht
straßen trennen das dorf von der stadt
und die stadt ist überall fragen nach dem weg
von hier nach dort oder zurück: wird ernst bezeugt
fühlen wir uns oft unbewohnt
in dieser welt brechen lösen splittern die hände
halten aber nichts
spiegeln versteinerten lachen gleich
blinzeln wie eingefroren vom boden auf
die Geister
schlafen nicht mehr weil wir angst vor dem erwachen haben
werden brutal werden lassen alles sein wie es ist und
machen endlos große bögen voll folien wurst und schnaps um
zwischen tot und tot nicht los zu müssen
keine wahl
wir wählen
2.Kleine Särge von Corazon De Piedra
Kleine Särge
Verhungert,
geschlagen, getreten,
gewürgt, ertränkt oder verbrannt,
weisse Särge im wüsten Land.
Gelitten,
geschrien, geweint,
grausame Leiden statt Legoland,
zu Tode gequält im wüsten Land.
Qual bis zum Ende
die Seele zerbrach,
und das kleine Herz stillstand.
Ein Kindergrab mehr im wüsten Land.
Ein Herz
für Kinder,
und am Grab ein Blumenrand.
Die wachsen auch hier im Wüstenland.
3.Vollendung von Ruelfig
Vollendung
Von Schädelbergen stürzen Blicke
auf feiernde Massen,
die ihre Kinder vor die Mündungen binden
der gerechten Kanonen.
In Straßengräben wird gejubelt,
auf dem Friedhof findet öffentliches
Sterben statt.
Im Rauch, der Hitze brennender Wracks
singen Chöre "Lob sei
dem Kommenden".
Wer sich noch nicht verstümmelt hat,
wird zur Ansicht ausgestellt:
Hier drückt sich einer vor der Aufgabe.
Herzamputierte füllen Hülsen
mit Kadavern für die Welt,
Geißler surfen auf blutigen Fluten.
Zu viele Worte, um Nichts zu sagen.
4.Hört ihr Trommeln schlagen von vorspieler
Hört ihr die Trommeln schlagen?
Schauplätze neuester Zeit,
umgeben von schutzbedürftigen Betonrahmen
Offensichtlich seid ihr Unsichtbar,
denn eure Ichs im Sand vergraben
Schaufelnd werdet ihr gesiebt wie Katzendreck
ICH selbst in Förmchen gepresst, trocken, haltlos
und währenddessen wir im Regen stehen,
werden wir urbar zu zäh fließendem Schleim
Dieszeits wird leise gespült
Ja und ihr wisst es
Dieszeits wird leise gespült
Die letzte Chance zur Bewähr,
Durchführung von Restanalyse
Fettes Kind du tanzt zu sehr,
hast die Gefahr schon längst verkannt
Spüre doch wie es sinkt,
dies ist dein freier Fall durch metallene Raster
Du warst so nah an Über Tage,
doch haben Sie auch deine Ellenbogen vermisst
Die Bahn ist frei, Kartoffelbrei!
Komm herunter, von nun an wird's dir leicht gemacht
Nur ein Kraftakt, wage den Absprung und klimm zum Vorsprung
Setzt dich zu uns und lass uns im Takt neu formieren
Plätze sind zur Genüge und unbegrenzt erweiterbar
Werde mit uns, werde Es, werde anders und du wirst Sein spüren
Wir schlagen leise Neues, auf alten Trommeln.
5.SeelenAtmen von KrachKaff
SeelenAtmen
Atemsturm
Strömt in meine Wüste.
Seelensprung!
Mit zerborstenen Büsten noch brüsten?
Schreie dich aus und schlage,
Herz, Dich zum
Bruder der Unvernunft
Zurück.
Von Kain nicht Geabelt …
Ich habe Angst!
Doch Atemstrom
Durchfließt den Wüstensturm
Und schweigt sich zurück
zum Haus aus Glas
auf das es Stein schon wird.
6.Endlose Zeit von El Machiko
Endlose Zeit
Der Donner schlägt aber kein Regen fällt,
von jetzt bis in die Ewigkeit
die erste Träne friert,
für immer jung, für immer frei,
sie ist vorbei,
und die schönheit der Nacht welkt,
im Lichtermeer die endlose Zeit
Egal was sie dir erzählen
Es herrscht 0 Grad Fahrenheit
Früher war ich gern der Mittelpunkt in Discotheken,
gegenwärtich siehst du mich in Lumpen außen vorbeigehn’,
kalte Wirklichkeit,
ich seh´ die Mädchen in Minis anstehn’,
ich Web mir einen Schal aus Schnee
setz die Sonnenbrille auf,
und mir kommt es vor als würden sich die Scheiben einer Limousine hochziehn’,
Ich greif jeden Schein den ich noch kriegen kann,
ich erzähl den Mädchen ich war mal ein Playboy mit Haus am Strand,
doch was du mal warst das Zählt nicht,
weil man den Reichtum für Schminke durch nichts auf der Welt ersetzen kann,
Auto, Sonnenbrille, Breitling, Muskelmann
Aussehen oder Feigling und Untertan,
wenn du wie ein Penner rumläufst verdienst du nicht mal einen guten Tag,
meine Brüder,
eine Vergewaltigung is mal wieder dringend angebracht,
Sie hätten’s nie gedacht,
dieses Mädchen hat tatsächlich unfreiwillig angeschaft,
Was habt ihr ignoranten Schweine nur mit uns gemacht?
Als ich noch 16 war gab es keinen Morgen
ich hab jede Nacht einfach durchgemacht,
……………
und du hast mich nur ausgelacht.
……………
Du hast mich nur ausgelacht.
Der Donner schlägt aber kein Regen fällt,
von jetzt bis in die Ewigkeit
die erste Träne friert,
für immer jung, für immer frei,
sie ist vorbei,
und die schönheit der Nacht welkt,
im Lichtermeer die endlose Zeit
Egal was sie dir erzählen
Es herrscht 0 Grad Fahrenheit
Und es herrschen 0 Grad Fahrenheit,
Wenn du jung bist hast du endlos viel Zeit,
Aber keine Mutter die dir was kauft,
Ich würde gerne Party machen,
doch ich hab mich zugekippt mit Sand und Staub,
in meiner Klasse seh’ ich wie ein Kobold
die andern’ wie Engel aus,
in mir grünt es die Wut muss raus,
CK –jeans und Koka G´s
Ab jetzt gibt es keine Hand mehr
nur noch die Faust,
die Nachbarn reden über meine Eltern, ich halt’s nicht aus,
wenn ich zu besuch komme fallen dir die Zähne aus,
weil der Disspo unbarmherzich saugt,
doch alles kommt zurück,
die wohlhabenden Nachbarn schmatzten unerträglich laut,
die Ghetto- Kids bilden die Phalanx und stellen die Formation,
Drogen Deals, klare Disposition,
operierende Organisation,
Studenten lernen Nächte lang durch
und beenden nach nur einem Semester ihr Studium,
Die Metall Tür schlägt zu,
Doch was ihr zerstört habt bau ich wieder auf,
Ich bin wie LSD
aus dem Labor des Hasses komm ich raus,
und dann lebt ihr im Krematorium,
……
und dann steh ich, für Freiheit wie der Eifelturm.
………
dein Privatleben ist in meinem Munde nur mein Eigentum.
Der Donner schlägt aber kein Regen fällt,
von jetzt bis in die Ewigkeit
die erste Träne friert,
für immer jung, für immer frei,
sie ist vorbei,
und die schönheit der Nacht welkt,
im Lichtermeer die endlose Zeit
Egal was sie dir erzählen
Es herrscht 0 Grad Fahrenheit
7.Das wüste Land von Struppigel
Das wüste Land
Der trockene, graue Sand haftete an seinen schweißnassen Zehen. Er lief geradewegs auf den Küchengeräteberg zu. Dort stand seine Schwester mit einem Kanister Wasser. Es war Salzwasser, darum eignete es sich nur zur Abkühlung. Bald musste er wieder Feuer machen. "Bring noch was von der Hautsalbe." "Ich habe doch gestern erst welche besorgt." "Sei nicht so undankbar, nur meinetwegen hast Du was zum Beißen!" Sie trottete davon und er goß sich den Kanisterinhalt über den Kopf. Natürlich konnte sie den Apotheker nicht erneut um eine kostenlose Spende bitten. Er wusste das, aber das Jucken und Brennen war nicht auszuhalten. Er stellte den Kanister ab. Die Sonne ging schon langsam hinter den Elektroschrottbergen unter. Ein paar Kabel, die zwischen einer Mikrowelle und einem Toastergehäuse hervorlugten, fesselten seine Aufmerksamkeit. Er zog sie so weit es ging heraus und schnalzte mit der Zunge. "Kupfer, na immerhin." Dann fing er an den Berg abzutragen. Hinter ihm hörte er den Kleinen husten. "Du solltest dich etwas mehr von Feuer fernhalten", rief er ihm über die Schulter zu. Der Kleine war bestimmt erst 11, aber rasselte wie ein 80-jähriger Kettenraucher. "Ich bin mein eigener Herr. Nicht so wie die Weicheier, die sich alles nur erbetteln müssen. Was gefunden?" "Kupfer." Der Kleine spuckte auf den Sand. "Davon gibt's doch viel mehr bei den Computern. Hier schufteste Dich krumm." Ein Hustenanfall. "Morgen kommt eine neue Fuhre, dann gucke ich dort." "Ich mach schon mal Feuer." Natürlich machte der Kleine Feuer. Dann musste er nicht so viel schleppen und bekam trotzdem seinen Anteil. Mit Gewalt riss er weitere Kabel aus dem Haufen und reichte sie dem Kleinen. Wenn seine Schwester wiederkommt, wird er sie schicken, Trinkwasser zu holen. Er kratzte eine juckende Hautstelle. Der Geruch von verbrennendem Plastik breitete sich aus.
8.ohne Titel von Le freddy
und das war so:
da lag ich also im sand, also im staub, der
so weit ich das erkennen konnte, ein muster beschrieb
und der von Aue hätte über mich gesagt: „dem miste
wart ze teile / iemittenin sînem heile.“ und er hätte
recht damit. in diesem sand, staub und diesem muster
drand ich langsam mein gesicht nach unten, prass
es in das, was ich dort fand. Ich umt tief, sog
die muster ein: das war mein leben, das ich fand
also dieses wüste land.
9.ohne Titel von Miamar
Das wüste Land in uns und um uns herum ward tot geglaubt. Unter dem Teppich wurde es versteckt, bis wir darüber gestolpert sind und es bei unseren zehengespitzten Füßen mitgerissen haben in den Abgrund.
Alles ist Mist. Das All, es ist zu Mist geworden, als der Teppich aufflog.
Bernd und ich wollen kein Brot mehr, denn Brot ist Mist.
Krater wie der Mond so tief und Augen wie Gott so groß und überall.
Schämen müssen wir uns und können doch nicht anders, als das Essen zu verweigern und unsere Wut an der Welt auszulassen. Sie hinaus zu lassen. Raus mit ihr und der dornigen Wahrheit, voller Rattengift und unter Scherben.
Der Mond kann nichts dafür- nicht er sieht dem Brot ähnlich. Das Brot sieht aus wie der Mond und erinnert uns an ihn, erinnert uns, dass wir nicht fliehen können und er für immer so weit von uns bleiben wird. Deshalb wollen wir nicht essen. Deshalb können wir nicht essen. Und so tun wir alles andere, um zu überleben. Wir hinterlassen eine Spur von Verwüstung und Chaos. Alles zu zerstören, der Welt die Arme zu brechen, und ihr den Schädel einzuschlagen, hält uns am Leben. Wir nähren uns von ihrem Blut, weil die Wut in unseren Bäuchen uns ihr Brot zuwider werden lässt.
Wir fegen und wir reißen alte Wunden auf. Wir strecken wir verbiegen der Erde ihren Lauf.
Verwüsten unsre Seelen und nehmen uns das Augenlicht.
Unsere Verwüstung ist das.
Das haben wir geschafft.
Das haben wir vollbracht, mit und gegen uns.
Wir sind die Verwüster und die Verwüsteten, das kann uns niemand nehmen und das ist nicht zu übersehen. Außer von uns selbst, denn diesen Sinn haben wir uns verloren.
Und das alles nur wegen dem Brot und weil wir nicht weg können, weil Ordnung uns fesselt und weil das Brot uns immerzu anstarrt. Ein Blick der im Nacken beißt und die Wimpern versenkt. Hinten und vorne gleichzeitig, den Hals umklammernd.
Und so haben wir ein allumfassendes Chaos erschaffen, das allem trotzt und nichts vereinnahmt, aber von jedem Besitz ergreift.
Auch von uns. Wir sind dabei draufgegangen. Wie kann das sein?
Das Land ist wüster, und die Welt ist Wüste. Nur Sand und Staub.
Mutter Erde ist geduldiger geworden.
Ab jetzt kann das Brot wieder schmecken, wo Himmel und Erde aufgehoben sind und der Mensch Mensch sein kann. Das haben wir geschafft.
Eine neue Welt haben wir geschaffen, eine ordnungslose und eine bessere.
Eine Welt ohne uns.
Wir vergraben, auf uns Füße, unsere Erde zu Brei tretend.
10.Das öde Land von maxx
Das öde Land
I
November ist launisch wie April.
Hält uns fest in seiner Hand.
Er schüttelt uns und hilflos
Neigt sich unser Haupt zur Erde.
Ausgetrocknet ist sie, die wenigen
Gepflanzten Samen sind
Vertrocknet.
II
Wir beeilen uns nicht, wir simsen, dass es später wird.
Wir denken nicht, wir googeln.
Wir sagen nicht unsere Meinung, wir posten sie.
Und das ist völlig in Ordnung.
Solange wir nicht mehr als 29,95€ im Monat dafür zahlen.
Das ist die Wahrheit.
III
Homer konnte den Weg nicht sehn.
Keine Eulen mehr in Athen.
Pythagoras hat sich verrechnet.
Ein ganzes Volk irrt auf dem Meer
Auf einer Reise ohne Wiederkehr.
IV
Schwarz ist an der Reihe, zieht
Dame auf B2
Der Turm wird bedroht, doch
Gebunden weil
Schräg auf F6 der König steht.
Nur noch wenige Schritte, E7
Bietet Platz, Bauern, Läufer, Springer
Stehn bereit.
Der Turm fällt, die Dame hat
Zum letzten Schlag ausgeholt.
Und Matt.
V
Köpfe, nicht Gebäude
müssen wir sprengen.
Doch wir haben nicht genug
Pulver für die vielen dicken
Schädel.
1.so weit das Auge reicht von annabell
so weit das Auge reicht
früh gealtert weil wir immer kinder blieben was wir sind
wir wissen es nicht
straßen trennen das dorf von der stadt
und die stadt ist überall fragen nach dem weg
von hier nach dort oder zurück: wird ernst bezeugt
fühlen wir uns oft unbewohnt
in dieser welt brechen lösen splittern die hände
halten aber nichts
spiegeln versteinerten lachen gleich
blinzeln wie eingefroren vom boden auf
die Geister
schlafen nicht mehr weil wir angst vor dem erwachen haben
werden brutal werden lassen alles sein wie es ist und
machen endlos große bögen voll folien wurst und schnaps um
zwischen tot und tot nicht los zu müssen
keine wahl
wir wählen
2.Kleine Särge von Corazon De Piedra
Kleine Särge
Verhungert,
geschlagen, getreten,
gewürgt, ertränkt oder verbrannt,
weisse Särge im wüsten Land.
Gelitten,
geschrien, geweint,
grausame Leiden statt Legoland,
zu Tode gequält im wüsten Land.
Qual bis zum Ende
die Seele zerbrach,
und das kleine Herz stillstand.
Ein Kindergrab mehr im wüsten Land.
Ein Herz
für Kinder,
und am Grab ein Blumenrand.
Die wachsen auch hier im Wüstenland.
3.Vollendung von Ruelfig
Vollendung
Von Schädelbergen stürzen Blicke
auf feiernde Massen,
die ihre Kinder vor die Mündungen binden
der gerechten Kanonen.
In Straßengräben wird gejubelt,
auf dem Friedhof findet öffentliches
Sterben statt.
Im Rauch, der Hitze brennender Wracks
singen Chöre "Lob sei
dem Kommenden".
Wer sich noch nicht verstümmelt hat,
wird zur Ansicht ausgestellt:
Hier drückt sich einer vor der Aufgabe.
Herzamputierte füllen Hülsen
mit Kadavern für die Welt,
Geißler surfen auf blutigen Fluten.
Zu viele Worte, um Nichts zu sagen.
4.Hört ihr Trommeln schlagen von vorspieler
Hört ihr die Trommeln schlagen?
Schauplätze neuester Zeit,
umgeben von schutzbedürftigen Betonrahmen
Offensichtlich seid ihr Unsichtbar,
denn eure Ichs im Sand vergraben
Schaufelnd werdet ihr gesiebt wie Katzendreck
ICH selbst in Förmchen gepresst, trocken, haltlos
und währenddessen wir im Regen stehen,
werden wir urbar zu zäh fließendem Schleim
Dieszeits wird leise gespült
Ja und ihr wisst es
Dieszeits wird leise gespült
Die letzte Chance zur Bewähr,
Durchführung von Restanalyse
Fettes Kind du tanzt zu sehr,
hast die Gefahr schon längst verkannt
Spüre doch wie es sinkt,
dies ist dein freier Fall durch metallene Raster
Du warst so nah an Über Tage,
doch haben Sie auch deine Ellenbogen vermisst
Die Bahn ist frei, Kartoffelbrei!
Komm herunter, von nun an wird's dir leicht gemacht
Nur ein Kraftakt, wage den Absprung und klimm zum Vorsprung
Setzt dich zu uns und lass uns im Takt neu formieren
Plätze sind zur Genüge und unbegrenzt erweiterbar
Werde mit uns, werde Es, werde anders und du wirst Sein spüren
Wir schlagen leise Neues, auf alten Trommeln.
5.SeelenAtmen von KrachKaff
SeelenAtmen
Atemsturm
Strömt in meine Wüste.
Seelensprung!
Mit zerborstenen Büsten noch brüsten?
Schreie dich aus und schlage,
Herz, Dich zum
Bruder der Unvernunft
Zurück.
Von Kain nicht Geabelt …
Ich habe Angst!
Doch Atemstrom
Durchfließt den Wüstensturm
Und schweigt sich zurück
zum Haus aus Glas
auf das es Stein schon wird.
6.Endlose Zeit von El Machiko
Endlose Zeit
Der Donner schlägt aber kein Regen fällt,
von jetzt bis in die Ewigkeit
die erste Träne friert,
für immer jung, für immer frei,
sie ist vorbei,
und die schönheit der Nacht welkt,
im Lichtermeer die endlose Zeit
Egal was sie dir erzählen
Es herrscht 0 Grad Fahrenheit
Früher war ich gern der Mittelpunkt in Discotheken,
gegenwärtich siehst du mich in Lumpen außen vorbeigehn’,
kalte Wirklichkeit,
ich seh´ die Mädchen in Minis anstehn’,
ich Web mir einen Schal aus Schnee
setz die Sonnenbrille auf,
und mir kommt es vor als würden sich die Scheiben einer Limousine hochziehn’,
Ich greif jeden Schein den ich noch kriegen kann,
ich erzähl den Mädchen ich war mal ein Playboy mit Haus am Strand,
doch was du mal warst das Zählt nicht,
weil man den Reichtum für Schminke durch nichts auf der Welt ersetzen kann,
Auto, Sonnenbrille, Breitling, Muskelmann
Aussehen oder Feigling und Untertan,
wenn du wie ein Penner rumläufst verdienst du nicht mal einen guten Tag,
meine Brüder,
eine Vergewaltigung is mal wieder dringend angebracht,
Sie hätten’s nie gedacht,
dieses Mädchen hat tatsächlich unfreiwillig angeschaft,
Was habt ihr ignoranten Schweine nur mit uns gemacht?
Als ich noch 16 war gab es keinen Morgen
ich hab jede Nacht einfach durchgemacht,
……………
und du hast mich nur ausgelacht.
……………
Du hast mich nur ausgelacht.
Der Donner schlägt aber kein Regen fällt,
von jetzt bis in die Ewigkeit
die erste Träne friert,
für immer jung, für immer frei,
sie ist vorbei,
und die schönheit der Nacht welkt,
im Lichtermeer die endlose Zeit
Egal was sie dir erzählen
Es herrscht 0 Grad Fahrenheit
Und es herrschen 0 Grad Fahrenheit,
Wenn du jung bist hast du endlos viel Zeit,
Aber keine Mutter die dir was kauft,
Ich würde gerne Party machen,
doch ich hab mich zugekippt mit Sand und Staub,
in meiner Klasse seh’ ich wie ein Kobold
die andern’ wie Engel aus,
in mir grünt es die Wut muss raus,
CK –jeans und Koka G´s
Ab jetzt gibt es keine Hand mehr
nur noch die Faust,
die Nachbarn reden über meine Eltern, ich halt’s nicht aus,
wenn ich zu besuch komme fallen dir die Zähne aus,
weil der Disspo unbarmherzich saugt,
doch alles kommt zurück,
die wohlhabenden Nachbarn schmatzten unerträglich laut,
die Ghetto- Kids bilden die Phalanx und stellen die Formation,
Drogen Deals, klare Disposition,
operierende Organisation,
Studenten lernen Nächte lang durch
und beenden nach nur einem Semester ihr Studium,
Die Metall Tür schlägt zu,
Doch was ihr zerstört habt bau ich wieder auf,
Ich bin wie LSD
aus dem Labor des Hasses komm ich raus,
und dann lebt ihr im Krematorium,
……
und dann steh ich, für Freiheit wie der Eifelturm.
………
dein Privatleben ist in meinem Munde nur mein Eigentum.
Der Donner schlägt aber kein Regen fällt,
von jetzt bis in die Ewigkeit
die erste Träne friert,
für immer jung, für immer frei,
sie ist vorbei,
und die schönheit der Nacht welkt,
im Lichtermeer die endlose Zeit
Egal was sie dir erzählen
Es herrscht 0 Grad Fahrenheit
7.Das wüste Land von Struppigel
Das wüste Land
Der trockene, graue Sand haftete an seinen schweißnassen Zehen. Er lief geradewegs auf den Küchengeräteberg zu. Dort stand seine Schwester mit einem Kanister Wasser. Es war Salzwasser, darum eignete es sich nur zur Abkühlung. Bald musste er wieder Feuer machen. "Bring noch was von der Hautsalbe." "Ich habe doch gestern erst welche besorgt." "Sei nicht so undankbar, nur meinetwegen hast Du was zum Beißen!" Sie trottete davon und er goß sich den Kanisterinhalt über den Kopf. Natürlich konnte sie den Apotheker nicht erneut um eine kostenlose Spende bitten. Er wusste das, aber das Jucken und Brennen war nicht auszuhalten. Er stellte den Kanister ab. Die Sonne ging schon langsam hinter den Elektroschrottbergen unter. Ein paar Kabel, die zwischen einer Mikrowelle und einem Toastergehäuse hervorlugten, fesselten seine Aufmerksamkeit. Er zog sie so weit es ging heraus und schnalzte mit der Zunge. "Kupfer, na immerhin." Dann fing er an den Berg abzutragen. Hinter ihm hörte er den Kleinen husten. "Du solltest dich etwas mehr von Feuer fernhalten", rief er ihm über die Schulter zu. Der Kleine war bestimmt erst 11, aber rasselte wie ein 80-jähriger Kettenraucher. "Ich bin mein eigener Herr. Nicht so wie die Weicheier, die sich alles nur erbetteln müssen. Was gefunden?" "Kupfer." Der Kleine spuckte auf den Sand. "Davon gibt's doch viel mehr bei den Computern. Hier schufteste Dich krumm." Ein Hustenanfall. "Morgen kommt eine neue Fuhre, dann gucke ich dort." "Ich mach schon mal Feuer." Natürlich machte der Kleine Feuer. Dann musste er nicht so viel schleppen und bekam trotzdem seinen Anteil. Mit Gewalt riss er weitere Kabel aus dem Haufen und reichte sie dem Kleinen. Wenn seine Schwester wiederkommt, wird er sie schicken, Trinkwasser zu holen. Er kratzte eine juckende Hautstelle. Der Geruch von verbrennendem Plastik breitete sich aus.
8.ohne Titel von Le freddy
und das war so:
da lag ich also im sand, also im staub, der
so weit ich das erkennen konnte, ein muster beschrieb
und der von Aue hätte über mich gesagt: „dem miste
wart ze teile / iemittenin sînem heile.“ und er hätte
recht damit. in diesem sand, staub und diesem muster
drand ich langsam mein gesicht nach unten, prass
es in das, was ich dort fand. Ich umt tief, sog
die muster ein: das war mein leben, das ich fand
also dieses wüste land.
9.ohne Titel von Miamar
Das wüste Land in uns und um uns herum ward tot geglaubt. Unter dem Teppich wurde es versteckt, bis wir darüber gestolpert sind und es bei unseren zehengespitzten Füßen mitgerissen haben in den Abgrund.
Alles ist Mist. Das All, es ist zu Mist geworden, als der Teppich aufflog.
Bernd und ich wollen kein Brot mehr, denn Brot ist Mist.
Krater wie der Mond so tief und Augen wie Gott so groß und überall.
Schämen müssen wir uns und können doch nicht anders, als das Essen zu verweigern und unsere Wut an der Welt auszulassen. Sie hinaus zu lassen. Raus mit ihr und der dornigen Wahrheit, voller Rattengift und unter Scherben.
Der Mond kann nichts dafür- nicht er sieht dem Brot ähnlich. Das Brot sieht aus wie der Mond und erinnert uns an ihn, erinnert uns, dass wir nicht fliehen können und er für immer so weit von uns bleiben wird. Deshalb wollen wir nicht essen. Deshalb können wir nicht essen. Und so tun wir alles andere, um zu überleben. Wir hinterlassen eine Spur von Verwüstung und Chaos. Alles zu zerstören, der Welt die Arme zu brechen, und ihr den Schädel einzuschlagen, hält uns am Leben. Wir nähren uns von ihrem Blut, weil die Wut in unseren Bäuchen uns ihr Brot zuwider werden lässt.
Wir fegen und wir reißen alte Wunden auf. Wir strecken wir verbiegen der Erde ihren Lauf.
Verwüsten unsre Seelen und nehmen uns das Augenlicht.
Unsere Verwüstung ist das.
Das haben wir geschafft.
Das haben wir vollbracht, mit und gegen uns.
Wir sind die Verwüster und die Verwüsteten, das kann uns niemand nehmen und das ist nicht zu übersehen. Außer von uns selbst, denn diesen Sinn haben wir uns verloren.
Und das alles nur wegen dem Brot und weil wir nicht weg können, weil Ordnung uns fesselt und weil das Brot uns immerzu anstarrt. Ein Blick der im Nacken beißt und die Wimpern versenkt. Hinten und vorne gleichzeitig, den Hals umklammernd.
Und so haben wir ein allumfassendes Chaos erschaffen, das allem trotzt und nichts vereinnahmt, aber von jedem Besitz ergreift.
Auch von uns. Wir sind dabei draufgegangen. Wie kann das sein?
Das Land ist wüster, und die Welt ist Wüste. Nur Sand und Staub.
Mutter Erde ist geduldiger geworden.
Ab jetzt kann das Brot wieder schmecken, wo Himmel und Erde aufgehoben sind und der Mensch Mensch sein kann. Das haben wir geschafft.
Eine neue Welt haben wir geschaffen, eine ordnungslose und eine bessere.
Eine Welt ohne uns.
Wir vergraben, auf uns Füße, unsere Erde zu Brei tretend.
10.Das öde Land von maxx
Das öde Land
I
November ist launisch wie April.
Hält uns fest in seiner Hand.
Er schüttelt uns und hilflos
Neigt sich unser Haupt zur Erde.
Ausgetrocknet ist sie, die wenigen
Gepflanzten Samen sind
Vertrocknet.
II
Wir beeilen uns nicht, wir simsen, dass es später wird.
Wir denken nicht, wir googeln.
Wir sagen nicht unsere Meinung, wir posten sie.
Und das ist völlig in Ordnung.
Solange wir nicht mehr als 29,95€ im Monat dafür zahlen.
Das ist die Wahrheit.
III
Homer konnte den Weg nicht sehn.
Keine Eulen mehr in Athen.
Pythagoras hat sich verrechnet.
Ein ganzes Volk irrt auf dem Meer
Auf einer Reise ohne Wiederkehr.
IV
Schwarz ist an der Reihe, zieht
Dame auf B2
Der Turm wird bedroht, doch
Gebunden weil
Schräg auf F6 der König steht.
Nur noch wenige Schritte, E7
Bietet Platz, Bauern, Läufer, Springer
Stehn bereit.
Der Turm fällt, die Dame hat
Zum letzten Schlag ausgeholt.
Und Matt.
V
Köpfe, nicht Gebäude
müssen wir sprengen.
Doch wir haben nicht genug
Pulver für die vielen dicken
Schädel.