Tach, hi, שלום, salut, مرحبا, cześć und salvete!
ich will mich garnicht einmischen. doch:
1) wer sich die mühe macht ein neues wort irgendwo zu entlehnen will damit was sagen. ein "poetry slam" soll dann eben was anderes sein als ne dröge "dichterlesung", die von alternden lehrern besucht wird. (und tatsächlich läuft das auch anders ab. – womit ich noch nicht gesagt haben will, welchem modell ich zugeneigter bin!)
2) steckt dahinter oft bloß fröhlicher antiamerikanismus. die leute sollen sich mal nicht so darüber "echauffieren", dass die sprecher des deutschen es schon immer für "chique" hielten mit fremdwörtern zu "palavern". das muss man einfach mal "acceptieren". irgendeine sprache war immer "cooler" als deutsch: latein, französisch, wasauchimmer – kaputtgegangen ist nichts dabei. nicht zuletzt deshalb, weil
3) es auch nur das wort ist was da hinzukommt. verba wie "to download sth." werden nach wie vor genauso der deutschen verbflexion angepasst bzw gewaltsam hineingepresst, wie zuvor auch das "accipere" oder andere, aus anderen sprachen. weder syntax noch morphologie werden maßgeblich von solchen entlehnungen beeinflusst. und nicht einmal die phonologie, wie das deutsche wort "restaurang" bzw "restaurong" beweist.
wörter machen noch keine sprache. das ist der grund warum linguisten das gerede um die "anglizismenflut" zurecht belächeln.
&: schon der martin opitz hat sich über allzuviele und zuweilen falsche entlehnungen griechischer und lateinischer wörter beschwert (gleichzeitig auch absätze mit "item" begonnen…). Das was bei dieser fremdwortflut herauskam halten wir heute für das zu schützende bildungsdeutsch, das
a) so bald nicht verschwinden wird, versprochen,
b) wenn es denn verschwände auch nicht betrauert werden wird (weil es dann neuen elite-slang gäbe),
c) halt einfach gelernt werden muss, weshalb es nicht wundert, dass ausgerechnet kinder und jugendliche, dabei zuweilen unsicher sind.
so. der eimer ist vollgekotzt
φρῆτ
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(DichterFürst1616)