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Re: Freunde des Widerstandes

Beitragvon labahannes » Mi 12 Nov, 2008 14:35


Hallo,
G8 is definitiv schwachsinnig und druckfördern.Auch bei uns is ziemlicher Lehrermangel auch wenn es nicht so extrem ist wie bei dir.Die Trennung nach der 4. Klasse halte ich für ok da man ja noch wechseln kann wenn es sich als die falsche Schulform erweist. Aber ich bin auhc dafür das endlich mehr Geld in die Schulen gesteckt wird.

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Re: Freunde des Widerstandes

Beitragvon Garfield » Mi 12 Nov, 2008 18:43


Moin

Ich komme aus Thüringen, wir haben seit je G8, hatte ich also auch, auch die von vielen jetzt beklagte 30h Woche war bei uns normal. Ich fand Schule generell nicht toll, aber an den 8Jahren hat das nicht gelegen, ich fand das nicht so schlimm. Wer will schon ewig zur Schule gehen?

Allerdings wird in den Ländern, die jetzt G8 einführen nicht der Lehrplan angepasst und umgebaut, das kann so natürlich nicht funktionieren und ich kann mir denken, dass das mehr Probleme mit sich bringt, als bei uns wo alles darauf abgestimmt war.

Generell halte ich unser Bildungssystem (und Pisa gibt mir ja recht^^) für schlecht, die Trennung nach der Vierten ist total albern, in dem Alter kann man noch lange nichts über die Fähigkeiten der Kinder aussagen und Hannes hat leider unrecht, denn die Förderung, besonders auf Hauptschulen ist so mies, das unabhängig von der Intelligenz die Schüler schlechter sind, weil sie sich dort nicht entwickeln können.
Ich halte es für falsch, Schüler nach Super, Gut und Schlecht einzuteilen und was anderes bedeutet unser System doch nicht, Hauptschüler gelten als doof.
Abgeholfen werden kann dem vllt. mit individuellerer Förderung, das heißt kleinere Klassen. So kann man die Fahigkeiten des Kindes herausfinden und speziell fördern.
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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Re: Freunde des Widerstandes

Beitragvon blaue_Raupe » So 16 Nov, 2008 15:58


Was sind eure Gedanken hierzu? Wer kann von Erfahrungen erzählen? Ist es wirklich gesund für einen Bildungsstaat, bereits in der vierten Klasse auszulesen? Ist das G-8-System eine dumme, voreilige von unternehmerinteressen gepärgte Entscheidung gewesen?

So spät und an Punkten der jetzigen Entwicklungen damit anzusetzen, in den vierten Klassen zu sieben, halte ich auch für heikel.
Wenn man sich vorstellt, dass es in den schulischen Prozessen letztlich an Hand des Stoffes darum geht, Denkmuster für verschiedene Lebensbereiche, die später möglichst übertragbar sein sollen in Struktur, Folgerichtigkeiten & Vorgehensweisen, zu trainieren, und dem z.B. gegenüberstellt, dass die meisten schon, wenn sie noch sehr klein sind, mehr sprunghafte Wahrnehmung & Entertainment-Lernen zu sich nehmen, gälte vielleicht: in den 50ern wäre ab Klasse vier schon nicht unproblematisch gewesen - Menschen eben - aber heute - noch fragwürdiger.

Es sind vielleicht sogar nur noch selten Kinder aus stabilen Kernfamilien, Gespeichertes für jeden Einzelnen scheint auseinander zu driften. Die "Chancen", schon ganz früh Splitterinteressen nachzugehen, abseits "gemeinheitlich interessanter/relevanter Muster" sind massiv gestiegen, nicht zuletzt durch den stark vereinfachten Zugang zu Quellen.
Die Sicht von "Schule" als "Hauptkompetenz zum vermitteln von relevantem Stoff" ist augenscheinlich gesunken.

Und mit der multiplen Bildung, die ja nicht per se übel ist, gibt es evtl auch verstärkt Unsicherheiten bzw. neue Herangehensweisen, "zu erarbeitende Muster", die mit Verschiedenem angefüllt werden können, als notwendig zu vermitteln.
Manches wird vielleicht immer "langweilige Arbeit" sein, drum herum kommt man aber nicht, soweit ich bislang sehe.

Vielleicht auch nicht ganz unproblematisch in angepeilter Verkürzung der Schulzeit: grundlegende Lebensbereiche wie Miteinander, Essen, stille und laute Zeiten, "sinnvoll" Spielen lernen werden schon jetzt teils von Schulen übernommen, mit Tendenz zur Ganztagsschule.
In einer mir bekannten Schule hat es sich dahingehend entwickelt, dass jeder Lehrer pro Woche 2x an einem Schülertisch in der Mensa Mittagessen muss, wie jeder Schüler täglich.
Auf Fragen, was es bei den Kindern so an Mahlzeiten daheim gäbe, kam desöfteren "Kartoffelbrei und Soße", als Beispiel.
Eine Gruppe soweit zu bringen, dass man mit dem Lehrstoff anfangen kann, dauert bisweilen, weil die Schwierigkeiten im "Sozialen" oft vorher aufgefangen werden müssen.
Manchmal eben eine Viertelstunde, bis die verbleibenden "30 Minuten was gemacht werden kann".

Soweit erstmal.
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