Hallo allerseits,
kann es sein, dass ihr alles nur zur Hälfte lest, was andere schreiben? Also Uliko, genau das, was du hier aussagst,
Also spontan würde ich sagen, dass es keine unwissentlichen Lügen gibt...
habe ich in meinem Beitrag, vorige Seite versucht zu erklären.
KrachKaff, das, was du hier beschreibst, ist nichts anderes, als das, dass eine Lüge nur als solche wahrgenommen werden kann, wenn man sich ihrer bewusst ist. Und? Aus diesem Grunde schrieben Uliko und ich, es gebe keine unwissentliche Lüge, weil eine Lüge eben nur bewusst vollzogen werden kann. Und in diesem beschriebenen Fall eilt das Bewusstsein der Wahrnehmung voraus. Etwas, dass ich nicht bereits bewusst
benannt habe, kann ich demnach auch nicht als solches wahrnehmen/
wiedererkennen.
für einen blinden sind bilder nur existent, weil er weiß, dass "die anderen" sie für existent erachten
...interessant, dennoch werden diese fremderzeugten Bilder in seinem Kopf noch einmal vollkommen anders aussehen, als in jedem anderen Menschen. Und bei "die anderen" erhebt sich auch erneut die Frage, wessen Wahrheit ist wohl für ihn letztendlich wahr/existent? - ist es nicht seine eigene, zusammengebastelt aus fremd- und selbsterzeugten Bildern/Gedanken?
Und auf deine Frage rivus:
kann selbstbetrug nicht doch als eigenschutz gelten, um wahrheiten in voller breitseite ertragen zu müssen.
kann ich nur sagen, ja, ganz sicher sogar. Ich glaube, dass sich jeder Mensch regelmäßig selbst betrügt, wenn man es denn so nennen mag - zum einen, um seine manifestierten Ansichten nicht überdenken und neu ordnen zu müssen, zum anderen, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man sich in bestimmten Situationen moralisch vll gar nicht "richtig" verhalten hat/verhält. Das Bewusstmachen dessen ist in meinen Augen aber auch ein Akt innerer Stärke und mit einer gesunden Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion verbunden, zudem mit einem offenen Blick für das, was außerhalb der eigenen Wirklichkeit existent, lebendig ist.
Ein weiterer Grund ist wohl der Wunsch nach Harmonie, nach einem diplomatischen Umgang miteinander.
Hinzu kommt es bei den Menschen häufig auch zur trügerischen Einstellung, dass Dinge, die sie nicht erreichen können, auch nicht gut für sie sind bzw. im Allgemeinen keinen höheren Wert besitzen. Ich denke, das kann man sich solange einreden, bis man es glaubt - kognitive Dissonanz - nennt man diesen Zwiespalt wohl, wenn ich es richtig verstanden habe.
Wenn man/ich Wahrheiten nicht ertragen kann und nicht in der Lage ist, sie zu verändern, kann man/ich diese durchaus verdrängen - zumindest solange, bis sie einen einholen, weil sie das eigene Leben berühren, weil sie eine Reaktion fordern.
Und dies ist in meinen Augen ein eindeutiger Schutzmechanismus. Ich denke, er wurde uns in die Wiege gelegt, genauso, wie das Vergessen.
Das mit den Archetypen ist wirklich interessant. Wollte schon einmal darauf zu sprechen kommen, gerade, weil sie uns selbst ja nicht wirklich bewusst sind. Dazu komme ich gerne noch zu einem späteren Zeitpunkt...
...bis dann...
Liebe Grüße