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Sinn des Lebens, Glaube, Liebe, Politik - alles, worüber man diskutieren kann
von MutedStoryteller » So 31 Okt, 2010 23:00
Für mich bedeutet Gück ein Moment in dem man seinen positiven Fortschritt, wie immer geartet, deutlich spürt. Sozusagen komprimierte Hoffnung, die Spitze den Berges den man in Hinblick auf die Aussicht erklommen hat.
Das mit dem Mangel ist wie schon diskutiert, doch eine sehr relative Sichtweise. Klar ohne Täler keine Berge (oder anders herum?). Trotzdem ist auch der Abstieg anstrengend, und wenn man unten angekommen ist, ist das nicht gerade ein Glücksmoment, jedenfalls nicht im Übertragenen Sinne.
Ich bleibe daher bei meiner verdichteten Hoffnung :kaffee:
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von Old Gil » So 10 Apr, 2011 20:02
Neu Tron hat geschrieben:Darauf Person 1: Ich glaube an biologischen Determinismus, sonst glaube ich an nichts.
Und zu Maslow: Die Suche nach Gott ist ein Unglück. Man kann nur glücklich sein, wenn man weiß, dass es Gott gibt. Wenn man an Gott "glaubt", heißt das, man ist unsicher, man zweifelt. Zweifeln ist das größte Unglück. Wer von einer sicheren Zukunft ausgeht, ist für das Glück bereit. Wer von einer unsicheren Zukunft ausgeht, ist für das Unglück bereit. […]
Jetzt war ich hier schon länger nicht mehr, also tut mir Leid, falls ich einen ohnehin toten Thread nach oben hole…Also, so weit ich gerade denken kann ist Glauben sicherer als Wissen, da Wissen widerlegt werden kann, Glaube dagegen nicht. Glaube hat eigentlich keine direkte Verbindung zur Außenwelt: Wenn ich sage, ich glaube an Gott, dann doch eben gerade nicht, weil ich empirische Indizien habe, die auf eine Existenz Gottes hinweisen. Sonst würde ich sagen: Ich vermute dass es Gott gibt. Je nach Abstraktionsebene halte ich es sowieso für schwierig "ich weiß, dass…" zu sagen, einfach wegen unserer Körpergebundenheit, die uns über so beschränkte Schnittstellen wie Augen und Ohren mit der Welt in Kontakt treten lässt, und "Wissen" somit immer nur ein relativer Begriff sein kann. Glauben hingegen ist ein absoluter Begriff, da "glauben" sich nur auf das Subjekt bezieht. Die Aussage "Ich glaube" kann durch niemanden als mich selbst widerlegt werden. Die Aussage "ich weiß" hingegen wird in dem Moment falsch, in dem starke Indizien gegen das postulierte Wissen gefunden werden. Die Aussage wird dann als Lüge entlarvt, richtig hätte sie "ich vermute" gelautet. So verstehe ich die Sache jedenfalls. Mensch, das war jetzt nichtmal direkt @topic, wollte es aber trotzdem noch einmal loswerden. greetings! gil
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von rivus » So 10 Apr, 2011 23:42
interessant old gil. ich kann deiner hypothese folgen, dass glaube sicherer als wissen ist. auch bei lebenskrisen hilft glaube oft mehr als wissen, gibt als schnur und leitfaden (siehe alttestamentarisches tiqwah, auch MutedStoryTeller's kompromierte hoffnung) die orientierung, aus mißlichen lebenslagen wieder herauszufinden. ich finde in diesem zusammenhang auch wichtig, dass man so auch die gegenwart besser annehmen kann. erst mit dem glauben sich, situationen, einstellungen zu verändern, kann optimismus, lebenskraft entwickelt werden. bonhoeffer nennt ja den wahren optimismus "eine lebenskraft" : "eine kraft der hoffnung, wo andere resignieren, eine kraft, den kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine kraft, rückschläge zu ertragen, eine kraft, die die zukunft niemals dem gegener lässt, sondern sie für sich beansprucht." ...Bonhoeffer, Widerstand, S.29 und so ist die brücke gebaut zum glück. wobei ich meine, dass glück eben auch ist, dass man die fähigkeit hat, sowohl die negativen als auch die positiven unsres lebens wahrzunehmen, anzunehmen, mit beidem zu leben. leider lassen sich manche mängel, auch die naheliegendsten nicht beseitigen, jedoch kann man sie mitunter so integrieren, kompensieren, dass glück dennoch möglich wird. rivus
Zuletzt geändert von rivus am Mo 11 Apr, 2011 00:36, insgesamt 2-mal geändert.
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von rivus » Do 03 Mai, 2012 07:45
wie sind eure persönlichen erfahrungen mit glück? was könnt er hierzu aus eurem leben berichten? habt ihr, hesses glücksbeschreibungen schon mal nachempfinden können?
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von rivus » Mo 11 Jun, 2012 00:51
glück war, hier etwas unentwegt sein zu dürfen. wenn glück entwegt, scheint es mir, bin ich bei nietzsches vegetation des glücks.
Zuletzt geändert von rivus am Mo 11 Jun, 2012 00:55, insgesamt 2-mal geändert.
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von struktur-los » So 21 Okt, 2012 00:00
Alles, was die Seele durcheinanderrüttelt, ist Glück.
(Arthur Schnitzler)
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von rivus » Mo 22 Okt, 2012 10:39
wusstet ihr, dass auch charles darwin die frage nach dem glück umtrieb? er habe darüber sogar ein traktat geschrieben: hier erwähnt: http://www.psychologie-heute.de/das-heft/aktuelle-ausgabe/detailansicht/news/der_weg_ist_das_glueck-1/glück ist, so meine ich, immer auch etwas ganz persönliches und mitunter für die zeitgenossen, für unsren nachbarn ganz und gar nicht nachvollziehbar. welche glücksgefühle bewegen einen imker, der stundenlang, tagelang das treiben seiner völkchen betrachtet oder was bewegen einem philatelisten immerzu seine briefmarkenalben zu durchblättern und bei der einen oder andren marke nachforschungen anzustellen, ihre lebensgeschichte nachzuleben, bei einer besonderen marke wie ein verliebter mit blicken gefühlte ewigkeiten zu verweilen ... was will uns der marathonbesessene beweisen, fragt sich so mancher bewegungsmuffel kopfschüttelnd ....
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