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Sinn des Lebens, Glaube, Liebe, Politik - alles, worüber man diskutieren kann
von Le_Freddy » Sa 25 Jun, 2011 01:52
einsteigen in das thema möchte ich mit der these, das gegenwärtige medienrecht - jedenfalls die praxis - sei absurd: im grunde ist der kunstmarkt vor allem auf den gebieten film, musik und literatur nicht mehr als verpackngshandel, insofern nicht das verkaufte, sondern die darauf/darin abgelegte information das eigentliche kunstobjekt darstellt. ich kaufe keinen text sondern ein buch in dem ein text abgedruckt ist. daher habe ich - so die aktuelle argumentation - kein recht über den text zu verfügen, ihn zum beispiel zu vervielfältigen oder ähnliches. die kostenlose beschaffung in kopie (hard- odersoft-copy) ist daher nur deshalb verwerflich, weil derjenige, von dessen ausgabe ich die kopie beziehe wohl kein recht dazu hat, sie zu kopieren. gleichzeitig umgehe ich als konsument der (illegalen) kopie aber nur den unnötigen kauf einer verpackung (z.b. der dvd oder des buches), was mir nicht vorgehalten werden kann, da ich ohnehin nie am kauf eines buches, sondern am bezug einer textausgabe (z.b.) interessiert war - im unterschied zu produkten eines künstlerischen handwerkes, wie der malerei oder ähnlichem. was ich konsumieren möchte ist der text, nicht der schöne anblick eines teuren und solide verarbeiteten buches in meinem regal. das aktuelle medienrecht zwingt also zum kauf von dingen, die überhaupt nicht im interesse des konsumenten liegen, zmual das objekt des interesses selbst körperlos ist und ein verkauf desselben vollkomen debil wäre (ist! - siehe mp3-download für geld, der faktisch keine materielle gegenleistung bietet.)
das ist kein neuer gedanke & vllt. auch falsch, aber! was bleibt denn - konkret - uns als sog. 'kulturschaffenden' übrig? ist es der richtige weg eine komplett freie ( und das i-net ermöglicht diese form recht gut) kunst zu fordern, die sich natürlich nicht der illusion hingeben kann irgendjemand könne davon leben? sind das verlagswesesen in der literatur, die labels der musikinusrie gute mittel qualität (dadurch, dass es 'hauptberufliche' autoren und musiker ermöglicht) und zugängichkeit in bestem maße zu vereinen? gibt es vielleicht sogar wege oder konzepte, die absurde situation des gegenwärtigen medienrechts zu überwinden, bei gleichzetiger beibehaltung eines (wie auch immer gearteten) verlagswesens?
eure meinung will ich hören, mich beschäftigt das derzeit.
lg fred
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von rivus » So 26 Jun, 2011 12:40
mann-o-mann, mir fällt im ersten moment nichts anderes ein, als: hurra, wir sind angekommen in der schönen neuen welt. der schein ist wichtiger als der inhalt, der nur für den schein gewahrt wird. der schein, die verpackung ist wichtiger als der inhalt. die verviefältigung des inhaltes ist nur eine verfielfältigung des scheins und dieser ist patentrechtlich u. urheberschaftlich geschützter, also jeder inhalt, da im zeitalter der medien alles und jedes kopierbar ist. ....
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von Garfield » Fr 08 Jul, 2011 00:44
Interessant finde ich auch, dass man wenn man Daten kopiert bspw eine mp3 dem "Besitzer" ja nichts klaut, er hat sie ja noch. Der physische Diebstahl fällt also weg und kopieren liegt in der Natur von Dateien. Das Problem ist dann halt wie man von Kunst leben soll wenn keiner mehr Geld dafür bezahlt. Da muss sich halt jeder selber fragen ob er das gut fände wenn die Künstler die man mag davon nicht mehr leben können weil es alle nur noch illegal runterladen. Ansonsten sehe ich das anders als Freddy. Ich lese Bücher viel lieber als Texte am PC. Und kein e-bookreader konnte mich bisher vom Gegenteil überzeugen. Und, das ist wohl meinem pers. Sammeltrieb geschuldet, ich mag es mir gute Bücher auch ins Reagl zu stellen. Aber bei Musik werden die Label wohl irgendwann wegsterben, man braucht sie einfach kaum mehr. Da wäre es notwenidig sich neue Vertriebskonzepte zu überlegen (ne Kulturflatrate vllt?) statt sich von der Industrie Gesetze diktieren zu lassen die bis zu 5 Jahren Knast für illegale Downloads möglich machen. Bei den Verlagen hast du einen gewissen Vorteil ja schon selber angesprochen: Sie treffen ne Vorauswahl, das wäre allein schon schwer bei der heutigen Fülle an online-Amateurliteratur. Aber das kann man sich auch an anderen Dingen orientieren, Medien, Blogs etc. Ansosnten ist diese Bwegung ja nicht absolut, es gibt ja auch Gegenströmungen, wie den gestiegenen Verkauf von Schallplatten. Also wenigsten als Spartenprodukte werden Bücher, Schallplatten etc wohl erhalten bleiben. Das mit den textinhalten, sprich Copyright find ich auch schwierig. Aber eine absolute Freizügigkeit halte ich nicht für den richtigen Weg. Ne Idee hab ich da spontan aber auch net...
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist. Gogol - Die Toten Seelen
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von Le_Freddy » Do 14 Jul, 2011 17:24
ja, garfield, die kulturflatrate wäre ne alternative
aber hier würde der staat zum verleger (vielleicht treffender: zuhälter?). neben den problemen, wer wann & wofür überhaupt geld bekommt, (es wäre mit einem monopol verbunden!) stellt sich bei dieser zwangsabgabe mal wieder die frage der sozialen gerechtigkeit: es träfe vor allem jene die ohnehin wenig haben und verhinderte ihnen womöglich den zugang zu bis dahin freien medien.
und nein ich mag auh keine ebooks, aber frage mich manschmal schon, warum jeder mist unbedingt in nem hardcover rausgegeben werden muss, statt in nem feinen (weil günstigen) Taschenbüchlein, wie reclam die u.a. vertreibt. grade bei gedichtbänden ist es immer wieder erstaunlich vie viel papier und einband für (oft) so wenig text verwendet wird. Ein text pro seite finde ich wirklich agenehm bei solchen büchern - man kann aber auch übertreiben. da hat man häufig das gefühl zwei pappdeckel zu kaufen oder noch schlimmer: ne notiz-kladde in der wie zufällig in den ecken ab und an gedichte stehen.
schalom Frederik
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