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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » Do 12 Apr, 2012 12:28


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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon GlasaugeBill » Do 12 Apr, 2012 14:12


Und was ist nun wirklich peinlicher?
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » Do 12 Apr, 2012 22:25


aufschrei, schweigen, standortbestimmungen. das hat das gedicht von günter grass immerhin bewirkt. auch das nachdenken über iran-israel und darüber hinaus. mir ist noch klarer geworden, wie schwer es ist, ein politisches gedicht zu schreiben. die emotionalen, gesellschaftlichen und politischen zusammenhänge sind, wenn man sie in den verschiedenenen fäden aufmerksam liest und zu verstehen versucht, so komplex, dass eigentlich nur ein universalhistorischer blick, die dinge so wahrnehmen könnte, wie sie wirklich sind.

der aufschrei, der durch uns und die medien geht, könnte uns aufrütteln wachsamer zu sein, den persönlichen blick auf die unrechten dinge zu schärfen. "was gesagt werden muss" ist, wirkt jedoch auch wie etwas vom mund von stammtischen abgelauschtes. es gibt sehr viele menschen, quer durch alle gesellschaftsschichten, die genauso fühlen und die sachlage so einordnen wie es in den zeilen von grass ausgesprochen wird. mich erschrickt das ressentiment, das nicht aufgearbeitete, das mephistophelisch fortbestehende ...

@GlasaugeBill :: zuviel der Peinlichkeiten, je mehr ich mich mit allem beschäftige. allzumenschliches, allzuunmenschliches bildert sich aus.
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » Fr 13 Apr, 2012 00:08


hier noch etwas sehr interessantes:

http://www.facebook.com/l.php?u=http%3A ... c8KZ3oiB0Q
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon Martho » Mi 25 Apr, 2012 23:32


Jedes Ding kann, muß! von zwei Seiten betrachtet werden.
Grass kennt nur eine Seite, was ein Armutszeugnis für ihn ist.
Was als störendes Sandkorn beginnt, maustert sich oft zur Perle.
(Warum huschende Muscheln nuschelnd tuscheln - Jim Panse, Jubeltrubel Ferlak)
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » Sa 28 Apr, 2012 05:12


ja!
aber, was mich jetzt noch bewegt, wie kann, sollte ein politisches gedicht gestaltetet sein? was für einen gehalt sollte es transportieren? wie gerecht kann es überhaupt sein? gehört es nicht zum charakter des politischen gedichtes, dass es parteiisch ist und somit auch immer eine seite vernachlässigen wird?
Zuletzt geändert von rivus am Sa 28 Apr, 2012 05:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon Le_Freddy » Fr 04 Mai, 2012 07:29


rivus hat geschrieben:[1]wie kann, sollte ein politisches gedicht gestaltetet sein?
[2]gehört es nicht zum charakter des politischen gedichtes, dass es parteiisch ist

2) ja
1) garnicht, ich kenne kein politisches gedicht, dass ich seines gedichtseins wegen gut fände. schon der göte meinte: es sei einfaher lyrik zu schreiben, für prosa müsse man was zu sagen haben. ich wills umdrehen: sing nicht wenn du was zu sagen hast!

pipapo - polemik
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » Mi 09 Mai, 2012 12:11


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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » Mi 09 Mai, 2012 12:30


& fred. das ist, aus meiner sicht - "sing nicht, wenn du was zu sagen hast" - nur ein körnchen wahrheit. wie ernst politische gedichte und lieder genommen werden können, müssen, sollen - sie können thematisieren, polarisieren, für eine gerechte sache eintreten -, ist doch beispielsweise am schicksal von victor jara nacherlebbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%ADctor_Jara
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Re: "Was gesagt werden muss" von Günter Grass

Beitragvon rivus » So 13 Mai, 2012 11:05


habe gestern gelesen, dass herr grass ehrenvorsitzender des pen's bleibt, hauptsächlich wegen der freiheit des wortes.
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