Hi Rivus,
ich denke schon, dass wir durch den sogenannten Rawlsschen "Schleier des Nichtswissens" in den Genuss einer (gewissen) Freiheit kommen. Nur ist es nicht eher eine innere Freiheit, die es uns ermöglicht, offen auf andere zuzugehen, frei jeglicher Vorurteile und Wertung der Menschen, die um uns und mit uns leben?
Eine von außen gegebene Freiheit kann sich nur dann entwickeln und gelebt werden, wenn auch das Außen, die Welt, die uns umgibt mit den gleichen Grundsätzen aufeinander, auf uns einwirkt - mit uns wirken würde.
Und was würde wohl geschehen, wenn diese Punkte:
• geistige, physische und soziale Eigenschaften wie Hautfarbe, Rasse, Geschlecht, Religionszugehörigkeit
• Stellung innerhalb der Gesellschaft, sozialer Status[1]
• materieller Besitz
• geistige und physische Fähigkeiten wie Intelligenz, Kraft
• besondere psychologische Neigungen wie Risikofreude, Optimismus
• Vorstellung vom Guten, Details des eigenen Lebensentwurfs
• Einrichtung der Gesellschaft etwa ökonomischer und politischer Art
• Niveau der Gesellschaft zum Beispiel hinsichtlich Zivilisationsfortschrift und Kultur
• Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation
(Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schleier_des_Nichtwissens)
nicht als relevant im Umgang miteinander behandelt würden? Das sind doch die Faktoren, die uns Menschen ganz stark in das Leben (der anderen) einbinden, die die Welt bewegen, die uns zu dem machen, was wir nunmal sind.
Was würde passieren, wenn wir ihnen keinerlei Beachtung schenken würden?
Wie kann ich bspw. anderen Menschen helfen, wenn ich nicht weiß, wie es, um nur ein Beispiel hier anzuschneiden, um ihre geistigen, physischen und sozialen Eigenschaften bestellt ist? Wie kann ich mit ihnen interagieren, worüber möchte ich mich mit ihnen austauschen, was kann ich von und mit ihnen gemeinsam lernen? Wie kann ich erahnen, welche Bedürfnisse sie haben – wie sollte ich meine äußern, verständlich machen? Wer bin ich – dann? Wer bist du?
Es kommt, denke ich, nur darauf an, wie ich letztendlich mit den Informationen, die ich erhalte umgehe… Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Einheit, Universalität, Freiwilligkeit und vor allem Humanität im Umgang miteinander – dies alles gestattet in meinen Augen ein gesundes Miteinander in der Welt – eine Freiheit, die es uns ermöglicht, wir selbst zu sein – und - andere in ihrem Selbst zu lassen und zu achten..
... hey, und wenn du jetzt wieder sagst: "auschließendes nach Isiah Berlin sollte man Freiheit nicht mit anderen Werten gleichsetzen", so sage ich: da scheißt der Hund drauf, denn das Eine beeinflusst das Andere und ist allein, wie wir Menschen nun mal auch, einfach nischt! Punkt!
Das vorerst von mir…
Liebe Grüße
strukti