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Re: Finanzkrise

Beitragvon wa-bash » Di 07 Okt, 2008 22:53


nun muss ich doch noch etwas dazu sagen, ok auch wenn das ganze thema irgendwie ins off topic abwich sicherlich, aber eines sthet fest das selbst diese philosophische debatte über den Wert des Geldes durchaus mit der Finanzkrise zu tun hat, wenig aber hat sie dennoch...denn der Wert des Geldes wird größtenteils auch psychologisch bestimmt wobei wir in die Philosophie direkt reinrutschen, ja selbst der Verkauf eines Produktes hat mit Marktstrategie, Werbung und somit mit Psychologie zu tun...natürlich kann ich auch einen kompletten Markt oder wenigstens einen kleinen Teil des Marktes damit beeinflussen...und diese psychologischen Effekte des Wertes einer Währung haben schon durchaus mit der Finanzkrise zu tun, denn hannes Frage war ja wie eine Finanzkrise entsteht...ja wenn es nur virtuelle Zahlen auf den Markt sind die dort den Bach runtergehen, was willst du dem hannes dann sagen oder wie willst du ihm eine finanzkrise erklären, da wirkt nunmal alles mit rein, ja selbst ein äusseres Ereigniss kann eine Finanzkrise hervorrufen siehe 11. Sept. und dies war ein rein psychologischer Effekt oder?
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Jennifer » Di 07 Okt, 2008 23:04


Naja, aktuell ist die große Sorge an den Finanzmärkten und in der Politik, dass das Vertrauen in die Banken schwinden, was das ganze System gefährdet, da Geld ja auf dem Wert basiert, dem ihn zugewiesen wird.

Würden alle gleichzeitig ihr Geld abheben wollen, würde es kurzzeitig zu einer Deflation kommen, da mehr Bargeld benötigt wird, als verfügbar ist.

Solange bis neues Geld gedruckt wird und der Wert wieder singt...
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Smilodon » Di 07 Okt, 2008 23:12


Da gebe ich dir (wa bash) sogar vollkommen recht. Die Frage "Was ist mein Geld denn überhaupt noch Wert?" stellen sich zur Zeit glaube ich relativ viele Leute und sie ist auch wichtig, denn egal ob man für oder gegen Kapitalismus ist: Geld regiert nunmal die Welt, das ist eine Tatsache.

Ich wollte mit meinem Beitrag eben auch niemanden ermahmen oder so, sondern nur meine Meinung als Mitglied dieses Forums wiedergeben, dass ich die Frage nach dem Wert des Geldes wichtig finde, aber zu wenig praktisch, um auf Hannes' Fragen nach den Ursachen der Finanzkrise einzugehen.

Ich glaube, dass es hier mehr um wirtschaftliche und politische Fakten geht, z.B. dass in den Vereinigten Staaten einige große Banken pleite geganen sind und man daher auch bei uns bemerkt, dass viele Banken nicht so gut dastehen, wie man geglaubt hat bzw. sie in komplexe Spekulationsgeschäfte verwickelt waren und jetzt die Regierung dazu auffordern, dafür grade zu stehen. Die Vereinigten Staaten haben dazu ja ein riesiges Rettungspaket geschnürt und in Deutschland und Europa ist die Diskussion darum auch entfacht. Merkel beispielsweise hat den deutschen Sparern schon quasi-garantiert, dass ihre Einlagen sicher sind und der Staat im Zweifel einspringt.

Ich persönlich halte das übrigens für falsch, denn wenn man sich schon ein kapitalistisches System mit Großbanken ins Land holt, muss man auch damit rechnen, dass die irgendwann den Bach runtergehen. Und wenn ich als Anleger die freie Wahl zwischen verschiedenen Großbanken, dubiosen Direktbanken und der örtlichen Volksbank oder Sparkasse habe, dann muss ich auch in meine Anlageentscheidung einbeziehen, wo ich mein Geld als sicher angelegt sehe. (Wenn ich Geld hätte, würde ich das zumindest machen :D )

In der ganzen Diskussion wird allerdings vergessen, dass die meisten Banken jetzt schon weitrechenden Sicherungsfonds angeschlossen sind, sodass Merkels Versprechen eher einen psychologischen Effekt bezwecken soll (Damit die ganzen Kleinsparer nicht ihr Geld vom Sparbuch tun und damit der allheilsbringenden Wirtschaft schaden.... :rolleyes: ).

So viel zu Hannes Eingangsfragen, für den Wert des Geldes stare ich jetzt einfach mal einen eigenen Faden, weil mich eure Ansichten dazu auch interessieren.

Liebe Grüße,
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Re: Finanzkrise

Beitragvon labahannes » Mi 08 Okt, 2008 10:17


Danke Smilodon, das war genau das was ich mir erhofft hatte.
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Re: Finanzkrise

Beitragvon MORDS TUSSI » Mi 08 Okt, 2008 10:45


the tussi ist doch mordsmäßig amused einerseits und andererseits geht es ihr am arsch vorbei.
da wird eingangs nach den gründen der finanzkrise gefragt (hypothekenhandel im immobiliengeschäft) und dann wird darüber schwadroniert ob das geld des kleinen mannes, der kleinen frau denn auch noch sicher sei.
wenn sich frau merkel in den bundestag stellt und um ihren kapitalismus bangt (denn sie bereits 18 jahre genießen durfte), weil ein paar unverantwortliche akteure mit dem kapital schabernack treiben, ist das natürlich schräg aber in der ideologie des real existierenden kapitalismus nicht verwunderlich.

frei nach brecht: banken gründen oder banken ausrauben - wo ist der unterschied?
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Smilodon » Mi 08 Okt, 2008 13:25


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Re: Finanzkrise

Beitragvon Garfield » Mi 08 Okt, 2008 13:35


[quote="Smilodon":1htfwd01]Und im Zweifel verstaatlicht man kaputte Banken, pumpt Milliarden an Steuergeldern rein und privatisiert sie dann wieder :rolleyes:[/quote]
Ja ist das nicht ätzend! Zuerst dachte ich ja, die Finanzkrise bringt ein paar Finanzbose zur Strecke und den Kapitlismus wenigstens etwas zum Wanken, aber es zahlt doch nur der einfache Mann und nichts wird sich ändern.
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Eugen » Mi 08 Okt, 2008 14:06


Moin,

[quote="Smilodon":2c2zuvs4]Nicht umsonst war das Geld zu Anfang an feste Werte gebunden (es gab Silber- und Goldmünzen etc.) und erst nach und nach hat es sich davon gelöst.
[/quote]
nö, stimmt nicht. :D Es gab auch schon am Anfang Geldsysteme, die nicht an feste Werte gebunden waren. Wichtig war nur die Einzigartigkeit, damit nicht jeder Geld aufsammeln konnte. Ich erinnere nur an Sprichwörter w.z.B "steinreich".

Gruß Eugen
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Garfield » Mi 08 Okt, 2008 19:28


Ich denke dieser Text zeigt sehr gut auf, weshalb es zu dieser Finanzkrise kam und wie es definitiv nicht weitergehen sollte:
Text
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Jennifer » Mi 08 Okt, 2008 19:34


Der Text ist politisch sehr voreingenommen und wenig neutral, als Kommentar kann mans lesen, aber glauben tu ich es nicht.
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Garfield » Mi 08 Okt, 2008 19:37


Was ist an einem Text neutraler, wenn er das kapitalistische System verteidigt?
Aber du hast schon recht, es ist mehr ein kommentar, ich finde er trifft es ziemlich gut. Was glaubst du denn nicht?
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Eugen » Mi 08 Okt, 2008 19:40


Moin,

[quote="Garfield":2p8lsafr]Ich denke dieser Text zeigt sehr gut auf, weshalb es zu dieser Finanzkrise kam und wie es definitiv nicht weitergehen sollte:
Text[/quote]
ich denke dieser Text wiederholt die alten Thesen, die früher nicht funktioniert haben und es heute noch weniger tun. Er ist sehr stark politisch eingefärbt. Es kann und wird weitergehen wie bisher, weil uns als Nationalstaat keiner fragen wird. Was wir machen können und auch sollten ist uns wieder auf die Steuerungsmechanismen sozialer Marktwirtschaft zu besinnen. Aber das beutet weiterhin Kapitalismus in etwasabgeschwächter Form.

Gruß Eugen
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Garfield » Mi 08 Okt, 2008 19:54


Der Text verlangt doch keinen Sozialismus oO
So krass habe ich den nicht verstanden, für mich will er eine volksorientierte Wirtschaft, die sich auch demokratisch und sozial verhält.
Aber soziale Markwirtschaft bringts voll, sieht man ja seit Jahren :rolleyes:
Kapitalismus ist Kapitalismus, der ist nicht sozial.

Interessanter an dem Text fand ich ohnehin, wie er die Krise erklärt, das halte ich für korrekt.
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Eugen » Mi 08 Okt, 2008 21:54


[quote="Garfield":vizz7haa]
Interessanter an dem Text fand ich ohnehin, wie er die Krise erklärt, das halte ich für korrekt.[/quote]
Dann lies mal den letzten Absatz gründlich. Das ist ein Klassiker. Eine gute Analyse mit dem Schluß, daß alle großen Betriebe volkseigene werden müssen. Das hatten wir schon mal und es hat auch nicht funktioniert.

Auch wenn Du es ironisch meinst. Die soziale Makrtwirtschaft hat bisher nicht gut aber am besten funktioniert.

Gruß Eugen
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Re: Finanzkrise

Beitragvon Garfield » Mi 08 Okt, 2008 22:00


Ich halte aber die Herleitung der Krise dennoch für richtig, genauso wie ich von Marx die Kapitalismusanalysen (soweit mir bekannt) für richtig halte.
Was sie dann als Alternative vorschlagen hat damit erstmal nix zu tun.

Auch wenn Du es ironisch meinst. Die soziale Makrtwirtschaft hat bisher nicht gut aber am besten funktioniert.


Diese Einstellung finde ich furchtbar, dann hätte man nie die Monarchie abgeschafft, den bevor es keine Alternative gab, hat die am besten funktioniert.
Der Kapitalismus ist voller Fehler, deswegne sollte man unbedingt nach neuen Wegen suchen.
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