von rivus » Do 25 Okt, 2012 13:59
hi ruelfig,
das stück rührt mich, krempelt mich um. es besetzt mich. alles ist fertig; auch die zeit, endlich zeit um grenzen zu setzen, bevor das alles wieder von vorne beginnt. doch das verfluchte wärtige bleibt, besetzt jegliche zeitgitterstörung mit struktur eines egos, dass sich seiner bedeutsamkeit darin bewusst ist. das selbst ist so aufmerksam, dass die zeitläufe gleichsam auch regieanweisung sind! aber für wen? für welche zeitläufe?
back to the 50's! die steinpicker sind nicht mehr weit, aber die plastische zeit verrückt ein wenig die perspektive, verstört fast, doch helfen die plaste- und kübelreste das bühnenbild aufrechtzuerhalten, der schutt einer nachkriegszeit ist noch aufzuräumen und zu verscherbeln, damit die tagesstrukturierung funktioniert!
am abend aber, wärtigt die zeit den protagonisten, füllt ihn. wertet das selbst, kokoniert raum in tapeten, die ihn vertraut sind, noch verorten, in- und ausgestalten, obwohl sie schon hinausschleichen und in unvertrautes flurgelände überlaufen, was nicht sein darf, denn zu sehr erinnern die wandernden streifen an nicht mehr sagbares, weil die welt wie damals wieder in schutt und blech zusammenfallen könnte. doch sie fällt, diese zeit ist weder gestern, noch heute, noch morgen, einfach nicht mehr fassbar, fällt sie in sich zusammen und provoziert diese apokalyptischen anfälle, die keinen mehr am abend am leben lassen, außer ihn, in einer matrix verstrickt, aus der er sich nicht mehr befreien kann und in der er die ganze härte des alleinseins zu spüren bekommt.
gern gelesen
lg, rivus