Gedichte, die gesellschaftliche oder politische Themen behandeln

Konzert des Grauens

Beitragvon Ruelfig » Mi 12 Jan, 2022 21:51


Konzert des Grauens

Die Panik haut hart auf die Pauke,
die Furcht tirilliert auf einer Flöte aus Gebein,
der Schrecken spielt die immer gleiche Scheibe,
der Horror bläst kräftig Hornett.

Der Terror trötet todverheißend Tuba,
die Angst kreischt eine Arie mit 1000 Phon.
Der Dirigent, Krawall, regiert mit blanker Konfusion,
ich schalte aus und ab und weg.

Solch eine Komposition kenne ich schon.
Endlich Nichtdichter
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Re: Konzert des Grauens

Beitragvon rivus » Do 13 Jan, 2022 09:30


Hi Rolf und Willkommen zurück,

die Komposition kennen wir nur zu gut, weltgeschichtlichtlich, in Glaubenskriegen und der eine oder andere auch in persönlich Erlebten. Wir brauchen dieses Konzert nicht, obwohl Musiker aller Coleur, dieses von dir beschriebene Grauen schon sehr oft großmeisterlich oder ganz irdisch komponiert haben.


Das Grauensszenario aus Paukenschlägen, Flötentönen aus Gebein, einem nicht zu entkommenden Horrorhornett=der Mensch als der Gejagte, Tuba und 1000Phon, fehlt der gnadenlose Drohnentod?,Krawall klingt fast harmlos, angesichts möglicher Interpretation deines Textes.

Wir wollen`s nicht, aber jeden kann es erwischen und möglicherweise können wir das Konzert nicht mehr abstellen. Aus der Konfusion entsteht dann der uns bekannte Horror vacui.

Gern reingelesen
Gruß vom rivus
Zuletzt geändert von rivus am Do 13 Jan, 2022 09:35, insgesamt 2-mal geändert.
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