Lyrik rund um das Thema Liebe

Zündholz (Streichholzgedicht)

Beitragvon OlafmitdemTraktor » So 15 Nov, 2009 06:17


Unter dem Schutz
Der Rinde noch
Traumlos
Bis zum Weckruf
Der Sägen

Dann
Gestutzt und Beschnitten
Für ein Leben
In Dunkelheit
Kopf an Kopf mit Seinesgleichen

In der Schachtel:
Träume von Wäldern

Immerfort
Warten auf Irgendetwas
Währenddessen
Keine Erkenntnis

Zur Unzeit
Ein greller Blitz:
Die Erinnerung
Verglüht
Zu Asche





[size=85:3men46ej]Lasst uns die alte und gute Tradition der Zündholzdichtung in all ihren Facetten hier im Forum wieder aufleben! Schön wäre das, meint Hildegard.[/size]
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rivus (Di 17 Mai, 2011 20:09)
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Re: Zündholz (Streichholzgedicht)

Beitragvon Pegamund » So 15 Nov, 2009 12:17


Hildegard, das gefällt mir wirklich gut!

So viel leise Melancholie spricht aus diesen Zeilen. Die Bilder sind schlicht, aber intensiv und tief: Das Gedicht wurzelt im Boden des Archetypischen, zweifellos. Die ganzen existentiellen Fragen, die es wachrüttelt und zum Glühen, ja zum Brennen bringt ("Warten auf Irgendetwas / Währenddessen / Keine Erkenntnis"), sind ungelöst und werden es vielleicht immer bleiben, zum Beispiel auch die Frage nach dem Glück, oder die Frage nach der Sexualität, oder die Frage, ob sich Monster mit Milch wegmachen lassen, oder die Frage nach dem guten Gedicht, und viele andere Fragen mehr.

Ja, es sind sehr schöne Bilder, die du da malst mit sehr schönen Worten. Doch, das Gedicht hat was, spricht mich an und weckt so manche Erinnerung in mir. Und zum Nachdenken regt es mich auch an!

Ich bin jetzt richtig lüsternd geworden, auch ein Zündholzgedicht zu machen.
Hoffentlich finde ich bald die Zeit dazu. Ich bin doch immer so am Rennen, du weißt schon ...

Danke fürs Lesenlassen, das versüßt mir den leider etwas trüben Sonntag.

Deine Pegamunde


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Hab den Malte Laurids noch nicht gefragt, ich trau mich nicht, weil, vielleicht sagt er ja "Nein".[/size]
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Re: Zündholz (Streichholzgedicht)

Beitragvon anikaya » So 15 Nov, 2009 13:35


Hallo, Pega,

ich denke, wenn Olaf sich unbedingt selbst persiflieren will, sollte man ihn lassen.
In erster Linie deswegen, weil man vermutlich sowieso nichts für ihn tun kann.

Deine Beiträge zu sophia und calico gestern abend waren einmal mehr zum Niederknien – wenn auch nicht in allen Fällen genau richtig verstanden.

Würdest du mir die große persönliche Freude bereiten, Gretchens Übertragung des golgonischen Knutzschki-Gedichtes, auf die du in deinem Abbinder linkst, hier on zu stellen. Das ist doch mal eine wirkliche Erneuerung der Metaphernsprache im Liebesgedicht.

Liebe Grüße

Anika

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"Sprechen wir es aber aufrichtig aus: ein eigentlicher Lebemann, der frei und praktisch athmet, hat kein ästhetisches Gefühl und keinen Geschmack, ihm genügt Realität im Handeln, Genießen und Betrachten ebenso wie im Dichten..." Johann Wolfgang von Goethe
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Re: Zündholz (Streichholzgedicht)

Beitragvon OlafmitdemTraktor » So 15 Nov, 2009 21:03


hallo pegamund
So viel leise Melancholie spricht aus diesen Zeilen.

ja, das ist es: leise melancholie durchzieht diesen text. viele menschen sind in unserer hektischen und schnelllebigen welt nicht mehr in der lage, sich auf dieses, den leser unter umständen veränderndes, leseabenteuer einzulassen. achtlos werden alltagsgegenstände - streichhölzer zum beispiel - benutzt und damit auf ihre funktionalität hin reduziert. dabei vermag gerade die verstofflichte materie eine menge über uns selbst auszusagen. man muss nur hören wollen.

hallo anikaya,
ich denke, wenn Olaf sich unbedingt selbst persiflieren will, sollte man ihn lassen.
In erster Linie deswegen, weil man vermutlich sowieso nichts für ihn tun kann.

leider nutzt du die gelegenheit nicht, anläßlich deines kommentares auf mein gedicht einzugehen. das macht mich traurig, ist es doch mein faden. stattdessen verweist du auf golgostan. das macht mich wütend, denn ich habe recherchiert: golgostan existiert überhaupt nicht. schau bitte selbst in wikipedia nach. das ganze ist ein einziges geschmiere von einem phantasielosen und sich selbst feiernden stück rudel in einem anderen forum.


grüße von hildegard
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