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Lyrik rund um das Thema Liebe
von sonnentraene » Fr 20 Nov, 2009 14:59
Hallo! Ich bin ganz neu hier. Ich lebe in Russland, habe aber lange Deutsch gelernt und interessiere mich für deutsche Kultur und Literatur. Neulich fing ich auch an Gedichte auf Deutsch zu schreiben. :) ) .
Du hast mich mal gefragt Was mach ich ohne dich, Wenn du blos wegverschwindest Und lässt alleine mich.
Ich hatte keine Antwort, Ich dachte,- du bist mein! Jetzt hab ich was zu sagen, Weil bin ich jetzt allein...
Ich hab ein´ Freund gefunden. Er heißt Verlassensein. Er trifft mich nach der Arbeit, Kommt in mein Haus rein.
Er kocht mir schwarzen Tee, Setzt mich auf seinen Schoß, Und wispert in die Ohren Wie ist sein Liebe groß...
Ich möchte ihn verlassen! Das war doch nur ein Scherz?! Ich sehe dich im Wasser Wo schwimmt mein armes Herz...
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von sonnentraene » Fr 20 Nov, 2009 18:10
Vielen Dank für deine Kritik :) und dass du mein Gedicht so detailliert analysirt hast. Ich habe mir vieles bewährt.
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von Niko1230 » Sa 21 Nov, 2009 13:25
hallo sonnenträne! du hast, so finde ich, ein gutes gespür für das reimen. allerdings finde ich ebenso, dass du dem reimen zuviel opferst. will heißen, dass sich die reime manchmal nicht flüssig "anlesen" und anfühlen, weil sie sich ja reimen sollen. da würd ich nochmal drüber gehen. toll finde ich auch die idee und umsetzung des "verlassenheit als freund". gut verarbeitet finde ich das! ich bastel mal an deinem gedicht herum. und wisse: es ist einfach nichts weiter als mein verständniss für das reimen und soll dir lediglich eine vorstellung geben, was ich mit der oben angemerkten kritik meine. es ist insgesamt sehr lesenswert, ich mag das, was ich mir an gedanken daraus entnehmen kann und vor allem: es ist insgesamt gut gereimt! Die .... würde ich auch streichen. denn sie machen allenfalls dir sinn.
Du hast mich mal gefragt Was mach ich ohne dich? Denn wenn du gingst, verschwändest, Wär ich allein, für mich.
Ich hatte keine Antwort, Ich dachte, du bist mein! Nun könnt´ich es dir sagen, Denn ich bin jetzt allein.
Ein neuer Freund lebt bei mir, Er heißt Verlassensein. Er trifft mich nach der Arbeit, Kommt mit in´s Haus hinein.
Er kocht mir schwarzen Tee, Setzt mich auf seinen Schoß, Und wispert in die Ohren, Dass seine Liebe groß.
Ich möchte ihn verlassen, Das war doch nur ein Scherz! Ich sehe dich im Wasser Und auch mein armes Herz.
lieben gruß: Niko
Die Selbstzerstörung findet im Geheimen und trotzdem vor dem Leser statt.(Günter Kunert)
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von Niko1230 » Sa 21 Nov, 2009 14:25
mo ein paar anmerkungen zu den deinigen: natürlich ist "wegverschwändest" kein wort. unsinnig ist es dennoch nicht. im verschwändest liegt das weg schon drin. eh klar. wie du aber sicher weißt, ist gerade in der lyrik keine wortkomposition undenkbar und nur wenige worte "unsinnig" un-sinnig ist dies hier keinesfalls. weil es mir als leser schon mehr sagt als verschwändest. oder weg wärest. hat was mit dem "zwischen den zeilen lesen und fühlen" zu tun. für das falsche benutzen des vermeindlichen auslassungszeichen entschuldige ich mich hiermit offiziell. ich denke aber, dass es sonnenträne ebenso merkt. und vor allem die absicht, die ich damit verband. - dies aber empfinde ich nicht als einen text dem reim schulden. die stelle "dass seine liebe groß" ist da schon eher dem reim geschuldet. aber das finde ich persönlich kaum auffällig, fällt für mich eher unter die rubrik "ungebräuchliche formulierung", denn poetisch betrachtet ist es durchaus vertretbar und kein zurechtbiegen zu gunsten eines reimes. (künstliches umstellen der worte wie sie teilweise in der urfassung zu finden sind) was du mit von allein und selbst bei wortwiederholungen meinst, verstehe ich allerdings nicht. müsstest du mir noch mal genauer darlegen.
lieben gruß: Niko PS: "technick würde richtigerweise "technik" geschrieben
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von Drehrassel » Sa 21 Nov, 2009 23:35
der begriff "schüttelreim", mo, ist KEIN synonym für "abgenutzter, schlechter, billig bereit stehender reim" oder dergleichen. -
niko 1230 hat das gedicht von "sonnentraene" nur "verschlimmbessert", wie man so sagt. - er hat es syntaktisch begradigt und offensichtliche fehler ausgemerzt... aber dabei ist leider das einzige, das ich den versen noch abgewinnen konnte, nämlich das herrlich unfreiwillig linkische abhanden gekommen, was so oft derartige versuche von nicht-muttersprachlerInnen auszeichnet. - "ich habe einen freund / der heißt verlassensein"... ist cool. sehe ich auch so. - dieser "freund" sollte allerdings weder "gefunden" werden noch irgendwo, und sei es beim ICH, wohnen... / das beste ist doch immer in der lyrik, man kürzt es auf das wesentliche: ich habe einen freund / der heißt verlassensein. - so ist das in sich einigermaßen überzeugend. - nichts wirklich großes, aber mit witz. so. -
guten abend
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von sonnentraene » So 22 Nov, 2009 00:01
Hallo mo, hallo nico! Erstmals ich bedanke mich noch mal für euere Bewertungen! Zum Kommentar von mo: Mit dem Wort "bewährt" meinte ich, dass ich viel neues und nützliches aus deinem Kommentar zu meinem Gedicht erfahren habe. Ich habe einfach nicht das richtige Wort genommen. :) ( Eigentlich habe ich viel über verschiedenen Reimarten gelesen, weil ich Philologin von Beruf bin. Und ich schreibe schon lange Gedichte auf Russisch. Das ist der Unterschied, meiner Meinung nach, zwischen heutigem russischen und deutschen Versbau, dass bei uns fast alle Gedichte gereimt sind. Es gibt so genannte "weiße Gedichte", die keinen Reim sondern Rhythmus haben. Sonst gehören alle Gedichte zu verschidenen Reimarten, dafür sind wir auch den alten Grichen dankbar ;) . Dieses Gedicht war so zu sagen mein Erstling auf Deutsch. Ich bin völlig einverschtanden, dass dieses Thema ein bisschen trivial ist. Liebe und Verlassenheit, wer darüber nicht geschrieben hat?.. In Poesie oder Prosa. Aber wenn du selbst so was erlebst, dann fühlst du Bedürfniss darüber zu schreiben. Du versuchst irgendwie neu deine Gedanken auszudrücken, aber es fallen dir dieselbe bonale Wörter wie Liebe, allein, Herz, Schmerz u.a. ein. Und du bemerkst das nicht, weil diese bonale Wörter aus deinem Herzen kommen. Aber das alles, was ich jetz geschrieben habe, ist pure Lyrik und gehört nicht zur Dichtkunst :) Wenn ich auf Russisch Gedichte schreibe, spiele ich mit Wörter und Reim. Außerdem die russische Wortfolge ist nicht so fest wie die deutsche. Man kann die Wörter in verschiedenen Varianten miteinander kombinieren, und das wird kein gramatischer Fehler sein. Mein Fehler war, dass ich ein Gedicht auf Deutsch nach russischer Art geschrieben habe. Ja, ich habe das Zeichen ' gefunden :)
Zum Kommentar von nico: Danke für deine Analyse und neue Variante meines Gedichtes. So, wie du es bearbeitet hats, ist es wirklich besser :)
Liebe Grüße, Nastja.
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von Drehrassel » So 22 Nov, 2009 00:04
[quote="sonnentraene":u7fuzezl] So, wie du es bearbeitet hats, ist es wirklich besser :) [/quote]
nein.
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von Niko1230 » So 22 Nov, 2009 00:36
drehassel....... ......irgendwie bist du süß! aber natürlich beuge ich mich deiner egroßen erfahrung, die du gemacht hast mit deutscher literatur, die ausländerInnen verfasst haben. da gehen mir leider die argumente aus, da ich zwar auch asländische literaten lese, die aber in gekonnter übersetzung. das ist ja dann was anderes. aber das weißt du sicher ja auch. und etwas besser noch als ich! unfreiwillig linkisch..........aha......
liebe grüße vom verbessschlimmerer
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von sonnentraene » Mo 23 Nov, 2009 10:16
Hallo, Drehrassel! Danke für deine Bewertung meines Gedichtes! Es ist sehr wichtig für mich verschiedene Meinungen über meine Arbeiten zu lesen, um zu wissen, wie ich weiter schreiben soll, und ob ich überhaupt auf Deutsch schreiben soll. Liebe Grüße, Nastja.
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