Lyrik rund um das Thema Liebe

nachtflügler

Beitragvon Perry » So 07 Jun, 2009 21:20


lichtgezogen zum feuer
flatternde schatten glühende
punkte verwehenden tags
ein locken ins dunkle los
lassen vom realen fallen
ins ungewisse wissend
der arme die dich auffangen
der lippen die kosend saugen
bis dich ohnmacht umfängt
auf reisen schickt zu stränden
an denen zu stranden
sich immer wieder lohnt
Perry
Urgestein
Urgestein
 
Beiträge: 1198
Registriert: Do 20 Nov, 2008 15:29
Eigene Werke
 

Re: nachtflügler

Beitragvon rivus » Mo 08 Jun, 2009 01:47


hallo perry,

nur ein kurzer dip: dein nachtflügler erscheint mir wie gerufen. schnell bin ich selbst der "nachtflügler" (als nachtmensch keine große kunst), der lyrisch "lichtgezogen" und fast metaphorisiert wird. und das nicht mal ungern, wenn man dann in so aufnahmebereite arme fällt, in lippen, die noch kosen, ja "kosend saugen" bis einem sogar die "ohnmacht" umfängt, welche "zu stränden" entführt, die das stranden liebens- und lebenswert machen. danke für das nächtige aufleben von sehnsuchtsphantasien.

lg, rivus
Benutzeravatar
rivus
Moderator
Moderator
 
Beiträge: 3058
{ IMAGES }: 0
Registriert: Sa 27 Sep, 2008 10:19
Wohnort: Am Rand der Welt
Eigene Werke
 

Re: nachtflügler

Beitragvon Perry » Mo 08 Jun, 2009 15:34


Hallo Rivus,
freut mich, dass du mich auf meiner kleinen Nachtschwärmerei begleitet hast.
Solange man nicht allein strandet, ist gegen ein wenig Inselromantik nichts zu sagen. ;)
Danke und LG
Perry
Perry
Urgestein
Urgestein
 
Beiträge: 1198
Registriert: Do 20 Nov, 2008 15:29
Eigene Werke
 

Re: nachtflügler

Beitragvon Old Gil » Di 09 Jun, 2009 17:51


Hallo Perry,
Dein Gedicht lässt definitiv Atmosphäre aufkommen. Allerdings habe ich noch ein kleines Problem: In Vers drei lockt das "dunkle los". Für mich ist das ein Bruch mit dem Bild des Falters, der ja schließlich, laut Vers eins "zum Feuer" gezogen wird, also ins Licht. Mir gefällt die Vorstellung, dass dein Nachtflügler sich mehr der Dunkelheit als dem eigentlich logisch erscheinenden Feuer hingezogen fühlt. Aber wenn es denn so ist, warum steht dann in Vers eins das Gegenteil?
Gelesen und genossen,
gil.
Benutzeravatar
Old Gil
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 96
Registriert: Sa 13 Sep, 2008 21:42
Eigene Werke
 

Re: nachtflügler

Beitragvon Perry » Do 11 Jun, 2009 10:52


Hallo Gil,
nun sind wir nicht alle ein wenig doppelgesichtig, mal lockt uns das Licht, dann wieder das Dunkle. Auch in der Ohnmachtserfahrung liegt sowohl Todesnähe wie auch Traumerfahrung.
Danke fürs Hineinfühlen und LG
Perry
Perry
Urgestein
Urgestein
 
Beiträge: 1198
Registriert: Do 20 Nov, 2008 15:29
Eigene Werke
 

Zurück zu Zucker und Salz

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste