Lyrik rund um das Thema Liebe

schrittweite

Beitragvon Perry » Fr 24 Jul, 2009 16:07


die feuchthaut der nacht liegt auf blättern,
lässt die schultern der bäume hängen.

der schatten eines auffliegenden vogels
fällt auf den boden, huscht lautlos davon.

zwischen grashalmen filigrane netze,
in denen letztes mondlicht schimmert.

der schritt sucht sich seinen weg
vorbei an nacktschnecken und pfützen,

die ein morgenfrühes gewitter hinterließ,
das mich weckte bevor der traum endete,

in dem du neben mir gingst.
Perry
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Re: schrittweite

Beitragvon rivus » So 26 Jul, 2009 14:38


hallo perry,
trennt oder nähert uns die schrittweite? schrittweite ahnt, pulsiert die gegenwärtige und transloziert die vergangene, nicht mehr in der zeit befindliche nähe. der leser spürt die verlorene, umnachtete vertrautheit. ihre tränenschwere lässt nicht nur die schultern der bäume hängen, sondern sogar die fokussierten, aufgespürten, "auffliegenden" schattenspieler auf den boden der tatsachen fallen, die pantomimisch ins fast unfassbare entschwinden. doch zum glück hinterlassen die nächtigen mitspieler wenigstens "zwischen filigranen netze(n)" schimmerspuren der erinnerung, nur einen schrittweit weg vom letzten mondlicht, vorbei an unbehauste & unauslotbare pfützentiefen und verbinden sie mit der gewittergereinigten morgenfrühe, gleichsam als brückenschlag für das gleichzeitige verbleibenkönnen in traum- & wirklichen welten. so kann das li getrost & getröstet alle schrittweiten zweisam ausschreiten....

gern gelesen

lg, rivus
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Re: schrittweite

Beitragvon Perry » So 26 Jul, 2009 16:15


Hallo rivus,
damit hast du meine Intention wirklich sehr gut getroffen. Freut mich, dass dich mein frühes Wandern mitnehmen konnte in eine neugeborene Welt nach dem Gewitter.
Danke und LG
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