Lyrik rund um das Thema Liebe

Nemesis` Spiegel

Beitragvon maxx » Mo 23 Nov, 2009 20:08


Nemesis`Spiegel

Ich stand mit ihr am Rosensee
die Sommernacht breitete ihren Mantel aus.
Ein sanfter Zauber erfüllt die Luft
als Nemesis in ihren Spiegel schaut.

Schweigend stehen wir beide
am klaren, kühlen See.
Die Unterhaltung der Fische im Wasser
war weniger zäh.

Und doch spürte ich den Zauber
von Nemesis in dieser Nacht.
Sollt sie auf ein Wort von mir warten
wieder aller bedenken bei Tag?

Nemesis sieht in den Spiegel und lacht.
Auch heut hab ich´s nicht vollbracht
nur einen Schritt zu gehen
auf Pfaden gegen den Tag.
Gegen den Körper gings zur Schlacht,
Doch der gewann; geht aufrecht fort.

Dann war sein Herz als Gegner dran;
Friede, Unschuld waren hin.

Er rang darauf mit seinem Geist;
Ließ sein stolzes Herz verwaist.

Wo nun sein Krieg mit Gott beginnt,
Schlägt´s Mitternacht, und Gott gewinnt.
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Re: Nemesis` Spiegel

Beitragvon OlafmitdemTraktor » Mo 23 Nov, 2009 22:58


hallo maxx, habe wenig zeit, die kühe rufen bereits, also nur kurz:
1. die zeitenabfolge im gedicht erscheint überarbeitungswürdig
2. "wieder aller bedenken bei Tag?" wider aller Bedenken bei Tag?
3. weshalb elisionen bei "sollt", "heut" "ich's", gibt keinen grund dafür (silbenreduzierung o.ä.)

es grüßt hildegard
Der Schlüssel zum Glück ist auf jeden Fall ersteinmal ein Schlüssel. (Gregor Libkowsky)
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Re: Nemesis` Spiegel

Beitragvon Ruelfig » Mo 23 Nov, 2009 23:31


Hallo maxx,
habe ich dich schon begrüßt? Falls nicht, hole ich es hiermit nach, falls ja, entschuldige bitte die Doppelbegrüßung.
Du fährst hier eine ziemlich dicke Bertha auf, die Nemesis, "in der griechischen Mythologie die Göttin des „gerechten Zorns“ sowie diejenige, die „herzlos Liebende“ bestraft. Sie wurde dadurch auch zur Rachegottheit." (Wikipedia). Die Rache schaut also in ihren Spiegel und sieht was? Rache? Dann also ein Echo, aber dafür sehe ich hier keine Anzeichen. Im Einzelnen:

Nemesis`Spiegel

Ich stand mit ihr am Rosensee (Komma)
die Sommernacht breitete ihren Mantel aus.
Ein sanfter Zauber erfüllt die Luft (Zeitwechsel) (Komma)
als Nemesis in ihren Spiegel schaut.

Schweigend stehen wir beide
am klaren, kühlen See.
Die Unterhaltung der Fische im Wasser
war weniger zäh. (Zeitwechsel) (Zäher als schweigend? Was ist zäh am Schweigen? Schweigen und unterhalten können nicht unterschiedlich zäh sein, das kann ich mir auch nicht lyrisch herbeiführen).

Und doch spürte ich den Zauber
von Nemesis in dieser Nacht. (hier würde ich zu "der" raten)
Sollt sie auf ein Wort von mir warten (Komma)
wieder aller bedenken bei Tag? (wider aller Bedenken, ist im Zusammenhang mit Sollt' schon schwer verschwurbelt, hier wechselst du in Romantiksprech)

Nemesis sieht in den Spiegel und lacht.
Auch heut hab ich´s nicht vollbracht (Komma)
nur einen Schritt zu gehen
auf Pfaden gegen den Tag. (Auf Pfaden von, auf Pfaden aus, aber auf Pfaden gegen? und Tag im Singular? Wenn schon: auf Pfaden gegen Tage).
Da ist mir zu viel Nacht und Tag und Zauber ist mir zuwenig.
LG,
R
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Re: Nemesis` Spiegel

Beitragvon maxx » Mo 30 Nov, 2009 16:32


Hey ihr,
sorry, aber mein Pc ist in den letzten paar Tagen in den Streik getreten, ich musst ihn erst mal wieder i.o. bringen, deswegen die arge Verzögerung.
Alsoooooooo, ja es stimmt, die Sache mit den Zeitwechseln. Habt ihr beide bemerkt, passiert mir irgentwie öfters, werde verstärkt drauf achtgeben.
@Olaf. Ja, „Bedenken“ wird groß geschrieben. Es gibt für die Elisionen keinen Grund, ich fand`s nur hübscher.

@Ruelfig. Ja, ich hab immer gern richtig Fleisch auf der Bemme. Muss an dieser Stelle leider schändlicherweise eingestehen, dass ich zum Zeitpunkt der Entstehung des Gedichtes annahm dass Nemesis die Göttin des Schicksals wär. Hab es zwar noch vor dem reinstellen gemerkt das es nicht so ist, wollt dann aber das Gedicht nicht zerfleisch indem ich einfach den Namen der Göttin auswechsle. Ein wenig rettet mich aber, dass zu ihrer Späre immernoch die Verfolgung der „herzlosen Liebenden“ gehört.
Fazit: Lass dich nur mit Göttinin ein deren Wesen du auch kennst!:)
Schweigen und unterhalten können unterschiedlich zäh sein. Bsp:
Sie sagt: “Das Wasser ist aber schmutzig“.
Er denkt: „Scheiße, sag was geistreiches!“
Er sagt: Hmmh.
Nun mag es sein, dass Fische nicht viele Worte verlieren aber in in anbetracht obengennanter Plattheit ist ihr Schweigen wesentlich geistreicher, oder?;)
„Auf Pfaden gegen den Tag“ im Sinne von: „Ich laufe auf einer Straße Richtung Osten und die Sonne geht auf. Soll bedeuten dass es vielleicht nur einiger weniger Worte bedurft hätte und er wäre dem elend unerwiederter Liebe vielleicht entkommen (also aus der Nacht heraus).
Beim nochmal lesen scheint mir die Nacht auch sehr dunkel zu sein, und Zauber ist wirklich ein bisschen dünne.
Lg
maxx
Gegen den Körper gings zur Schlacht,
Doch der gewann; geht aufrecht fort.

Dann war sein Herz als Gegner dran;
Friede, Unschuld waren hin.

Er rang darauf mit seinem Geist;
Ließ sein stolzes Herz verwaist.

Wo nun sein Krieg mit Gott beginnt,
Schlägt´s Mitternacht, und Gott gewinnt.
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