Lyrik rund um das Thema Liebe

morgengabe

Beitragvon Perry » Fr 16 Apr, 2010 12:06


morgengabe


manchmal schiebt die nacht den mond vors fenster.
dann fliege ich übers meer in richtung caledonia,
lande auf einer insel, die zu verkaufen ist.

doch was will ich allein mit einem eiland,
auf dem es nur schafe und ein leeres pub gibt?

in der morgensonne funkelt mich ein bergkristall an,
ich nehme ihn mit zurück in den anbrechenden tag,
gebe ihn dir, wenn ich um deine hand anhalte.


1. Fassung

morgengabe


manchmal schiebt die nacht den mond vors fenster.
dann fliege ich übers meer,
lande auf einer insel, die zu verkaufen ist.

doch was will ich allein mit einem eiland,
auf dem es nur schafe und ein leeres pub gibt?

ich nehme einen stein mit zurück,
der in der morgensonne magisch funkelt.
gebe ihn dir, wenn ich um deine hand anhalte.
Perry
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » Sa 17 Apr, 2010 20:55


Hallo Evil,
gibt es dich auch noch. ;)
Bei eingedeutschten Begriffen ist es nicht immer so einfach den "richtigen" Artikel zu finden. Mir war "das Pub" einfach näher als "den Pub."
Ich prüfe das aber gerne noch näher nach.
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry

Hallo Hirn,
warum sollte mir deine Kritik etwas ausmachen, ich lese aus deinem Komm einige interessante Ansätze, die du leider nicht weitergeführt hast. Romantische Fantasie ist eine der ältesten und wichtigsten Wurzel der Poesie.
Du stehst vermutlich mehr auf "anspruchsvolle" Lyrik, oder was du darunter verstehst, aber deshalb muss "einfache" Poesie nicht gleich uninteressant sein.
LG
Perry
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 13:54


Hallo Hirn,
normalerweise würde ich die Diskussion als beendet betrachten, da wir anscheinend einen unterschiedlichen Lyrikgeschmack haben.
In deiner Aussage

"aber wenn man keine form findet um es neu darzustellen, dann fehlt da meistens was."

steckt ein Vorwurf, bzw. eine Kritik, die ich so nicht stehen lassen kann.
Du behauptest also, mein Text stellt keine neue Form dar, bzw. die Aussage des Textes ist nicht neu.
Dazu müsste du mir erst einmal erklären, was du unter Form verstehst. Wenn du damit den Schreibstil, hier Prosa- bzw. gegenständliche Lyrik meinst, dürfte
man sogesehen jeden Stil nur einmal anwenden, was ja nicht sein kann oder?
Vermutlich meintest du aber die Aussage, nur welche Aussage hat denn
der Text nun tatsächlich? Wenn ich deinen ersten Komm lese, dann vermutest du eine Aufbereitung des Peter Pan Themas. Das wäre sehr fantasievoll, ist aber aus meiner Sicht leider eine Fehlinterpretation. Womit wir wieder bei deiner Feststellung wären, ja es fehlt etwas, nämlich dein Verständnis, was der Text aussagen könnte.
LG
Perry
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 15:22


Hallo esb,
damit hast du natürlich Recht, magisch sollte nicht dastehen, sondern spürbar sein. Ich habe mich da von der gefälligen Alliteration "morgensonne/magisch" verleiten lassen.
Konkret handelt es sich um einen Bergkristall, der ja schon seit der Antika als Heilstein angesehen wurde. Vielleicht ließe sich ja daraus eine lyrische Umschreibung ableiten.
Danke für den konstruktiven Hinweis und LG
Perry
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Re: morgengabe

Beitragvon Le_Freddy » So 18 Apr, 2010 15:33


entschuldige bitte, dass ich mich hier einschalte und an nichtmal einer zeile aufhänge.
so plumb.

"Konkret handelt es sich um einen Bergkristall"
nö. nicht in diesem gedicht.
[size=85:2ekw3fct](ich schwankte zwischen feldspat (wg. stein) und diamant (brilli - wegen verlobung). )[/size]
der text lässt nichts vermuten. schon garkeinen bergkristall.

das ganze anders umgesetzt wünschte ich mir. weniger drumherum reden, mehr aussagen treffen, konkret die dinge bennenen oder noch besser so benennen, dass ein bergkristall nahe liegt aber sich dazu noch ungeahntes öffnet.

mfg
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 15:37


Hallo Hirn,
Wer sagt, das Lyrik nicht Alltagssprache sein kann, sondern unbedingt überraschend und überdurchschnittlich sein oder mit der Sprache spielen muss. Klar können das lyrische Elemente sein, aber ein Muss im Sinne von "alles andere ist keine Lyrik" halte ich für anmaßend.
Ich habe viele lyrische Vorbilder, die sich genau dieser einfachen Alltagssprache bedienen, um ihre Bilder sprechen zu lassen. Als Beispiel nenne ich mal Sarah Kirsch, weil sie gerade ihren 75. Geburtstag feiert. Ihr Gedicht "Die Luft riecht schon nach Schnee" ist z.B. eines meiner Lieblingsgedichte (leicht zu ergoogeln). Mit dem ich meinen Text hier natürlich nicht vergleichen möchte. ;)
LG
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 15:50


Hallo Freddy,
na da kommt doch tatsächlich ein wenig Schwung in den Laden. ;)
Klar ist der Bergkristall nicht zwangsläufig, aber da die angesprochene Insel vor Schottland liegt (Schafe, Pub), kann es sich sehr wohl um einen Bergkristall handeln.
Die Morgengabe für die Braut muss nicht unbedingt ein Diamant sein, denn er ist kein Verlobungsgeschenk sondern von Alters her mehr eine Absicherung für ihre Hingabe der Jungfräulichkeit. Aber so sehr sollten wir uns nicht in möglichen Details verlieren, denn hier ist dieser Stein ja auch mehr als Symbol gedacht, ihr ein gemeinsames Leben auf dieser Insel anzubieten.
Danke für dein Interesse und LG
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 15:57


Hallo Hirn,
schön langsam nähern wir uns schon einer konkreten Kommunikationsebene an.
Ich habe extra erwähnt, dass ich meine Zeilen nicht mit Sarah Kirschs wundervollen Bildern vergleichen möchte. warum also dieser unnötige Seitenhieb. ;)
Du mahnst nun mehr Konkretes an, ich soll zum Beispiel das Meer benennen über das das LI fliegt. Das halte ich schlichtweg für Unsinn, denn es ist für die Aussage des Textes (Sehnsucht nach Zweisamkeit) überhaupt nicht wichtig, um welches Meer es sich dabei handelt. Die ungefähre Lage der Insel ist durch die Schafe und das Pub wohl hinreichend ausgesagt. Also ich werde nicht Recht schlau aus deinen sehr sprunghaften Aussagen.
LG
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Re: morgengabe

Beitragvon Le_Freddy » So 18 Apr, 2010 16:12


ok erhöhn wir mal die Wkin.

Hi Perry

"denn es ist für die Aussage des Textes (Sehnsucht nach Zweisamkeit) überhaupt nicht wichtig, um welches Meer es sich dabei handelt"

na wenn indefinit jetzt lyrisches prinzip ist, dann kannst du einen Text auf "Sehnsucht nach Zweisamkeit" oder (auf mich verweisend:) "[Wetterbericht bei Nacht - Flora, Fauna und Rest]" reduzieren. ein "ich bin traurig" wäre poetisch maximalpoetisch wäre "traurig".

meer und insel und schafe und pub... schön, kann überall sein. das vermittelt dem Lesenden (außer dem autor - also dir) aber kein gefühl. du schreibst das wie ein exzerpt deiner gedanken, dass dich beim lesen gerade eben träumen lässt und als erinnerungsstütze fungiert. ich kenne das, das kommt bei jedem mal vor.

für externe leser ist das aber nur irgendwas.
es fehlen bilder. das geht so weit, dass die insel nichtmal als zumindest theoretisches sehnsuchtsobjekt dargestellt wird.
darauf aufbauend: von einer einladung des lyrDu ist auch nichts zu spüren.

und abschließend:
"aber da die angesprochene Insel vor Schottland liegt (Schafe, Pub), kann es sich sehr wohl um einen Bergkristall handeln"
nein. die Insel liegt vor oder ist irland.
deshalb kann es sich um einen amethyst handeln. ;)

du merkst wenn du auf ein tradiertes bild anspielen willst musst du es auch tun - nur'n stein in den text kullern zu lassen ist keine anspieung auf nix.

amicalemnt
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 16:24


Hallo esb,
ich leite meine Schlussfolgerungen i.d.R. vom Naheliegenden ab, sprich Pub ist ein Wirtshaus im englischen Stil (es heißt übrigens das, auch der Pub), also wäre dessen ursprüngliche Lage auf bzw. um die Insel anzusiedeln. Allgemein kann es heutzutage natürlich überall auf der Erde zu finden sein, wo englische Bierspezialitäten etc. verkauft werden.
Dann werde ich die Idee mit dem Bergkristall wohl wieder verwerfen und die Magie Magie sein lassen.
LG
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Re: morgengabe

Beitragvon Perry » So 18 Apr, 2010 16:46


Hallo Freddy,
damit wären wir wohl beim Grundsätzlichen wie Lyrik etwas vermitteln soll.
Ich gehe für mich dabei den Weg, meine Gedankenbilder aufzuspannen und so eine Brücke für den Leser zu bauen auf der er "gehen" kann und dabei eigene Bilder sieht, die meine Worte in ihm auslösen. Das funktioniert manchmal gut, ein anderes Mal weniger. Hier sollte ich wohl noch etwas nachbessern, auch wenn ich durchaus auch positive Resonanzen zu diesem Text bekommen habe. ;)
Danke für deine Sicht und LG
Perry
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