Lyrik rund um das Thema Liebe

und schleiche ich am abend

Beitragvon apnoe » Mo 15 Nov, 2010 12:45


und schleiche ich am abend
auf hausschuhzehenspitzen durchs erdige gras
(damit der filz nicht schmutzig wird)
und schneide ich den nassen strauß
frostroter rosen und rostiger blätter
aus dem strauch dann dämmert es
leise im tau
(die stängel liegen sperrig im arm)

er wird der letzte sein
es gibt augenblicke, in denen eine rose wichtiger ist als ein stück brot. (rilke)
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Aw: und schleiche ich am abend

Beitragvon Perry » Mo 29 Nov, 2010 16:36


Hallo apnoe,
einen besonderer Moment, den letzten Rosenstrauß zu schneiden, hast du hier festgehalten.
Ein wenig schwanke ich zwischen berührend und humoristisch. Letzteres, weil das Schleichen am Abend auf ein heimliches vielleicht sogar verbotenes Tun hindeuten könnte und Beschreibungen wie "erdiges gras" oder "frostrote rosen" auf mich etwas schelmisch wirken.
Vermutlich hast du aber tatsächlich dieses "berührende" letzte Mal gemeint, dann wäre für mich aber etwas weniger "Dramatik in den Bildern hier fast mehr. ;)
LG
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Aw: und schleiche ich am abend

Beitragvon apnoe » Fr 03 Dez, 2010 14:27


liebes hirn,
nehme mal vorerst zur kenntnis, dass du kein gutes haar an dem text lassen kannst.
die kritik habe ich aber vernommen und denke darüber nach, inwieweit ich den gedanken des sperrigen, unwegsamen holzes, der dornen, des eises, in melodiösere formen packen soll- also die form gefällig verändern- wobei form und inhalt ein sperriges ganz sein sollten.
nun, ich weiß schon, dass das argument, etwas absichtlich gestaltet zu haben, was irgendeinem kritiker nicht behagt, meistens dem autor als dilettantismus oder offene unfähigkeit ausgelegt wird- aber dafür bin ich zu lange dabei, um nicht zu wissen, was ich tun will.
das ist ein der grund für die gestaltung gewesen.

einzelne wörter aus einem text herauszunehmen und ihre lyrische qualität zu beurteilen, ist ein interessanter weg ein bild zu zerstückeln.
wieweit das als methode der wertung zulässig ist, damit beschäftige ich mich noch.
danke also für deinen kommentar.
lieben gruß
apnoe


Doppelpost zusammengefügt - exmaex



lieber perry, danke für deinen kommentar.
ich denke darüber nach, wieso der text als dramatisch empfunden wird.
und ja, er darf auch erheitern und das heimliche daran, mit hausschuhen im dreckigen gras, herumzuschleichen, um rosen abzuschnippeln, das ist auch etwas witziges- trotz des moments des letzten...
lieben gruß
apnoe
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Aw: und schleiche ich am abend

Beitragvon apnoe » Fr 03 Dez, 2010 22:18


liebes hirn,

habe ich was überlesen?
um rhythmus oder melodie als fragestellung ging es doch in deinem ersten kommentar nicht.
und da ich das gute haar, das du an dem text gelassen hast, nicht finde, wurde bei meiner antwort dein "kaum" zu meinem "kein". unbeholfenheit im sinne von verbesserungswürdigem ausdruck, mangelnder rhythmus, etc. sind ja nicht unbedingt attribute eines textes, die von güte zeugen.

und selbstverständlich finde ich gut, wenn du alles, was dir nicht gefällt oder auffällt, anmerkst.
ich lese und sehe, inwieweit ich mich deiner oder einer anderen meinung anschließen kann.
für dieses feedback bin ich dir also durchaus dankbar, da es zeit und mühe bedeutet, sich mit einem text auseinanderzusetzen.

ich sagte also, ich denke nach.
aber ich ändere erst etwas an meinen texten, wenn ich eine kritik als allgemeingültig berechtigt und selbst nachvollziehbar erachten kann - und/oder, wenn ich einen konstruktiven vorschlag oder eine eigene gute idee habe.
falls du das bei deinen texten inkl. kritik anders machst, dann interessiert mich, warum- wobei ich nicht genau weiß, wie streng ihr mit euren spam-regeln mittlerweile geworden seid- vielleicht sollten wir dieses thema dann an anderer stelle diskutieren.

herzlichst, a
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