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kälteeinbruch

BeitragVerfasst: Mo 29 Nov, 2010 16:43
von Perry
es war an dem tag,
als worte, die wir streuten,
keinen halt mehr gaben,
wege über nacht so glatt wurden,
dass wir auseinander drifteten.

ich rief dir noch zu: „zieh
dich warm an!“ doch da
verschlang uns die lawine,
ausgelöst, als wir unbedacht
die wahrheit sagten.

Aw: kälteeinbruch

BeitragVerfasst: Mo 29 Nov, 2010 18:56
von Friederich
Hallo Perry,

ich kann deinem Gedicht durchaus etwas abgewinnen. Am Anfang baust du schön eine abstrakte und eine theoretische Ebene ineinander und unterstreichst das Glatte auch rhythmisch. In der zweiten Strophe dann wird es prosaischer mit der direkten Rede. Leider hast du in meinen Augen dem Gedicht jede Stärke dadurch genommen, dass du am Ende die zwar offensichliche, aber immer noch reizvoll implizite "Dichotomie" "glatte Wege"/"Halt durch Kommunikation" auflöst. Dadurch, dass es so deutlich wird, wirkt das Gedicht am Ende fast plump. Wenn die letzte Zeile nicht wäre, wäre das Lesen des Textes in seiner Einfachheit durch die Stringenz und rhythmische Umsetzung bereichernd. So ist es dies, zumindest in meinen Augen, nicht. Vielleicht fällt dir ja noch eine passende Metapher ein?

Viele Grüße,
Friederich

Aw: kälteeinbruch

BeitragVerfasst: Mo 29 Nov, 2010 23:34
von Perry
Hallo Friederich,
wäre dir eine Lüge lieber gewesen, die die Lawine auslöst. Ich bin mehr dafür mit offenem Visier unterzugehen. :)
Mal sehen was andere davon halten, bevor ich mich ans Überarbeiten mache.
Danke für deine Meinung und LG
Perry