Hallo Kanone,
und zunächst einmal herzlich willkommen im LiFo! Leider hat mir dein erster Text hier nicht gefallen, und ich versuche dir gerne zu erklären, warum nicht.
Im Prinzip reimst du einfach ein paar ganz alltägliche Ausdrücke zusammen. "Lass mich brennen" funktioniert vielleicht als Rammsteintext oder billiger Schlager, aber nicht in einem Gedicht, das irgendeinen literarischen Anspruch vermitteln soll. Das Reimen möchte ich dir gar nicht austreiben, aber es sind keinerlei Assoziationen, Denkanstöße oder ähnliches, die du mit deinem Text weckst. Ich lese deine 9 Zeilen und denke mir, toll, da hat so ein lyrisches Ich ein wenig Sehnsucht - na, und?
Lyrik sollte doch ein wenig die Gedanken des Lesers "zum Brennen" bringen, aber bei dir reicht es nicht einmal zu einem kleinen Funken. Was du hier als ein Gedicht verkaufst, könnte genauso gut in einem Tagebuch eines 12jährigen Mädchens stehen.
Vielleicht ist es ein wenig unhöflich, dich mit deinem ersten Text hier im Forum so abzuwatschen. Aber aus dieser Schönwetterkritik, wie man sie von vielen Internetseiten kennt, lernt man nichts. Vielleicht solltest du für deine kommenden Texte einfach mal versuchen, ein wenig die Phantasie spielen zu lassen und dabei ein paar originelle Ausdrucksweisen kreieren, die so oder so ähnlich noch nicht zehntausendfach verwendet worden sind. Vielleicht kannst du auch versuchen zu beschreiben, warum ausgerechnet diese Sehnsucht nach dieser einen Person für das lyrische Ich so besonders ist - und so dein Gedicht ein wenig mit Leben füllen. Momentan ist dein Text ja ziemlich austauschbar, für den Leser ist überhaupt nicht zu erkennen, warum das Gegenüber den so viel für das Ich bedeutet. Vielleicht ein bestimmter Geruch, ein bestimmter Gesichtszug, eine besondere Art und Weise mit dem Kopf zu wippen?
Für den Anfang ist es auch nicht schlecht, wenn du erst einmal ein wenig Lyrik liest, bevor du dir Stift und Papier schnappst. Dabei geht es gar nicht so sehr darum, dass du andere kopieren sollst, sondern um dein Kritikvermögen auch gegenüber deinen eigenen Texten zu schärfen. Was magst du? Was gefällt dir an Texten? Warum ist der Text langweilig oder spricht dich nicht an? Wenn du das von diesen fremden Texten abstrahierst und dann auf dein eigenes Schreiben anwendest, bin ich mir sicher, dass du beim nächsten Mal hier keinen so üblen Verriss ernten wirst.
Und was eine erste Orientierung betrifft, aknn ich dir beispielsweise hier im Forum unsere Gedichte des Monats empfehlen, die sicher alle auch nicht alle perfekt sind, aber für den Einstieg sicher eine gute Orientierung bieten können:
http://literatur-forum.info/viewforum.php?f=41(Natürlich gibt es auch außerhalb des Forums gute Lyrikseiten, aber als erste Anlaufstelle ist in unserer Auswahl sicher etwas interessantes für dich dabei.)
Nichtsdestotrotz liebe Grüße und in der Hoffnung, dich mit meinen kritischen Worten nicht gleich wieder vergrault zu haben,
Smilodon
Menneskets hjertes tanke er ond fra barndommen av.