Lyrik rund um das Thema Liebe

Verzweifelte Suche

Beitragvon Albatros » Di 14 Okt, 2008 18:30


Ich starre Löcher in die Luft
und linse hindurch,
ob du dich dahinter verbirgst.

Ich lache mir einen Ast
und klettere hinauf,
um Ausschau nach dir zu halten.

Ich staune Bauklötze
und baue einen Turm,
um den Horizont nach dir abzusuchen.

Doch während der Nebel Löcher verwischt
und der Sturm Äste bricht,
nagt am Turm der Zahn der Zeit.
Albatros
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Re: Verzweifelte Suche

Beitragvon Eugen » Di 14 Okt, 2008 18:46


Moin Albatros,

ich finde es sehr gelungen. Du nimmst Redewendungen, die eigentlich eine übertragene Bedeutung haben und setzt sie aufgrund der beschriebenen Vorgänge oder Materialien in einen realen Bezug. Dadurch bekommt das uns Bekannte eine neue Bedeutung. Mich verwirrt das, aber in einer anregenden Weise, denn es bringt mich aus dem gewohnten Konzept. Normalerweise würde ich sagen: altbekanntes Thema. LyrIch sucht LyrDu un bemerkt nicht, daß das Leben ungelebt an ihm vorbeizieht.

Durch den gewählten Kontrast (s.o.), die Kürze des Gedichtes und die Knappheit der Formulierungen bekommt das bekannte Thema eine neue Frische und Spritzigkeit.

Ich habe es gerne gelesen und es hat mich direkt angesprochen.


Gruß Eugen
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Re: Verzweifelte Suche

Beitragvon Albatros » Mo 20 Okt, 2008 18:22


Hallo Eugen,

dieser Text zählt zu meinen älteren und es hat mich gefreut, gerade auf diesen eine positive Resonanz zu erhalten. War ein Experiment mit artverwandten Redewendungen, die mir m. E. gelungen ist. :D

Jedenfalls ganz lieben Dank, hat mich echt gefreut. =)

LG Albatros
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