Lyrik rund um das Thema Liebe

draußen

Beitragvon schmirgelpapier » Di 18 Nov, 2008 14:45


draußen

der kindermund er greift er küsst es
ist ein um den daumen peilen
sagt er
die kirsche zwischen den backenzähnen
tropft rot ihm aus den wangen: die

die wir trinken aus gläsern mit splittern
dem rand und das blut verdünnen
mit modalverben: ein satz ein wort: krusten im schnee
zwei torso haut
zwei finger zu viel ver:graben schnee in der erde wo
du den halbmond zitierst: man könnte ihn
mit pappe ganz kleben; beim

umwinkeln des schweigens mit frischhaltefolie
die abgedeckten junireste
zwischen dem schneidezahn
ein aufteilen
so halb h.offen: tollkirschen und südost
schlägt die herzuhrstunde; es schreit die motte

[fass mich nicht so grob
die glasknochen brechen in der sonne]
schmirgelpapier
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Re: draußen

Beitragvon Gedankennebel. » Di 18 Nov, 2008 21:34


Hey du,

ich finde es persönlich schwierig. Ich lege es ab unter "Reizüberflutung". Du hast sehr viele Worte verarbeitet, die bei mir Bilder hervorrufen, folglich habe ich ganz viele Bilder im Kopf.
Und zweimal hast du diese Wortspielereien verwandt, die ich sehr seltsam gewählt, wenn auch ohne Zweifel passend finde. Aber mitten im Vers Doppelpunkte zu verweden, finde ich gewagt =)

Dennoch. Reizüberflutung der mittleren, positiven Art.
Es fordert und ist schwierig und ich glaube man könnte durch kürzen mehr rausholen. auch verstehe ich die Verknüpfung zwischen dem Titel und dem Gedicht nur so halb... aber gut :)

Es grüßt.
Der Nebel.

(P.s.: Die letzten Zeilen find' ich genial gut. Fast das Beste.)
Gedankennebel.
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Re: draußen

Beitragvon wa-bash » Di 18 Nov, 2008 21:57


ich war auch im begriff dieses werk zu kommentieren (habe es mir extra rauskopiert), kann mich jetzt aber kurz halten, da ich mich in fast allen aussagen meinem vorredner anschließen werde, die satzzeichen zwischen "ver:graben" sowie hier bei "h.offen:" sind denke ich sehr gut gesetzt, die anderen entziehen sich leider meinem vermögen es aufschlüsseln zu wollen...

ab "zwei finger" verliert sich das Werk für mich, war ich im begriff die erste strophe zu verstehen, schlägt mir jetzt das "zwei torso haut" sowie den "halbmond" zitieren schwer auf..denn einerseits könnte ich damit einen urlaub in verbindung bringen, andererseits einen zwischenmenschlichen konflikt, vllt entstand aus einem äusseren heraus ein innerer...

die motte ist ein zeichen der seele vllt auch der dunkelheit, vllt steht es für schicksal was man mit der tollkirsche in verbindung bringen könnte,, na ja für vermutungen habe ich schon immer viel über gehabt deswegen fand ich das werk eigentlich sehr interessant..insofern ist das entlanghangeln an worten schon eine balanceakt...wa
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wa-bash
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Re: draußen

Beitragvon Ruelfig » Di 18 Nov, 2008 22:22


Hallo schmirgelpapier (hoffentlich wirst du nicht zu Schmirgi), willkommern zunächst hier. Feines Teil lieferst du ab, zwischen offen und hoffen will ich gar nicht so viel rührend lesen und erschrecke mich am "umwinkeln des schweigens". Draußen sind die Monster unterwegs, halb hoffend, dass sie ausgegraben werden aus der Motte und ihre Opfer strömen dahin,
Fein, dein Gedicht,
meint R
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