Literaturforum

[Alcedo]

Winter


Im Westen, am Seeufer scheint mir als spricht wer
von kälteren Winden, von schlechter Sicht,
mit Fahnen des Schilfes im Gegenlicht.

Ich horche und spüre den Abendwind nicht mehr;
das Schweigen verdunkelt sich. Niemand spricht
aus Fahnen des Schilfes im Gegenlicht.

Der Tag sinkt hinab in ein blutendes Lichtmeer,
doch etwas bewegt sich noch - siehst du nicht
die Fahnen des Schilfes im Gegenlicht?

[apnoe]

hallo, alcedo, ich hab gar nicht viel zeit leider, aber dieses gedicht muss sofort gelobt werden.
der rhythmus hat eine toll wiegende sprachmelodie, die dem schilfwogen sehr entgegen kommt. wunderbare stimmung, die du da eingefangen hast
empfinde das als sehr harmonisch...schön.
lieben gruß
a

[Alcedo]

hey, danke, apnoe.

und "Schilfwogen" ist auch ein schöner Begriff, merci.

Gruß
Alcedo

[Friederich]

hallo alcedo,

auch mir gefällt der text sehr - doch würde es ihm meiner meinung nach besser zu gesicht stehen, wenn nach

abendwind nicht mehr

eine semikolon stünde. dies würde einen wenig kurzatmigen und dennoch stillstehenden eindruck erzeugen. nach

doch etwas bewegt sich noch

könnte ein doppelpunkt die spannung steigern - nur kleine details, die der verfasser wohl am besten beurteilen kann, die mir aber dennoch aus subjektiver sich als verbesserungspotential aufgefallen sind.

gruß und einen schönen zweiten weihnachtstag,

friederich

[Alcedo]

hallo Friederich

Vielen Dank für das Lob und für die orthografischen Vorschläge.
das Semikolon habe ich übernommen. sehr aufmerksam von dir; nach längerem überlegen überzeugte es mich.

der Doppelpunkt aber, würde mir eine intendierte Pause im Lesefluss vermindern. deshalb möchte ich ihn dort nicht haben.

es freut mich, dass mein Text so aufmerksam gelesen wurde.

Gruß
Alcedo

edit:
kann man hier eigentlich keine andere Schrift für die Darstellung der Texte wählen? das Semikolon steht mir bei der Schriftart viel zu eng hinterm "r":
r;
bei anderen Buchstaben würde es vielleicht weniger auffallen
a;
b;
c;

[kirmesbollo]

Hallo Alcedo,
ich hoffe, Du hattest ein schönes Fest. Nach eingehender wieder und Wiederlektüre muss ich eingestehen: Der verkürzte Pterodaktylus muss gar nicht fliegen, um dieses Gedicht rund zu machen. Einer Deiner schönsten Texte und genau das richtige jetzt: dicke Jacke an und mitgenommen in den eisigen Forst.
Liebe Grüße & Danke für die schönen Eisbeeren: Stefan

[Alcedo]

hallo Stefan

jaja, der Ostwind, der pustet manch verzärtelten Weihnachtswanderer ganz schön durch, nicht wahr? aber schön dass der Pterodaktylus abhebt. Dankeschön.

@Winter:
keine Ursache

Grüße
Alcedo