von rivus » So 02 Aug, 2009 00:43
hallo perry,
bin auf wanderschaft, auf der sogenannten walze und sehe dieselben bilder. steigt man mit den „rauchfahnen“ zu den „tiefhängenden wolken“ wird einem das fell über die ohren gezogen ob soviel städtischer „idylle“ und trotzdem entkommt man den mit „gasen“ und „spärlichen blüten“ belegten tönen nicht, sondern steckt " im heiseren bariton eines kühlen frühlings / summen /. dieses baritonieren geht mir nicht aus dem sinn und dringt wie das düstere städtische (von den indianern schon vorzeiten so trefflich beschriebene), in das entlichtete dörfliche, um – (zum glück?!) - vor der offenen kirchentür einen lichtteppich zu finden, der uns (vor allem den gläubigen menschen) mit einem „ave maria“ und dem zweifachen „vater unser“ zwar von sünden u. schuld des diesseitigen befreit, uns sogar einen sicheren platz im jenseitigen verspricht! aber das bild der dorfstraße kommt so stark jetztzeitig / dumpftoniert daher, dass das absurde selbst vor der gebetskraft augenscheinlich wird. in wahrheit kann nur im fokus einer vorurteilsfreien wahrnehmung eine vom teppich aus beginnende, neu von menschenhänden zu gestaltende, lebendige lichtstraße das dilemma der zivilisatorischen verstimmungen lösen und im gleichberechtigten wechselspiel die gestaltung von dorf u. stadt in lebenswerterer qualität initiieren. das ehemals als ausgediente gemeinschaftsform ins archiv der geschichte gedrängte dorf könnte somit der rettung der verstädterten postmodernen dienen, wenn man die zeichen u. töne der zeit richtig zu deuten vermag. in diesem sinne könnten gläubige wie nicht-gläubige sich gemeinsam aufraffen, die dunkelbilder miteinander auf ein minimum zu reduzieren, um in dieser welt die uns mögliche menschenfreundlichere welt zu schaffen,
gern sowie antwortend & fragend gelesen
lg, rivus