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Beschreibung von Natur und Umwelt
von Perry » Mo 30 Aug, 2010 19:34
ein letzter schluck, wie die wellen sich winden, als ströme meer in den adern, durchschimmert schlierendes blau die gebräunte haut. leuchtturm und küstenlinie sind klar zu sehen, alles was der fernblick erfasst.
fast unbemerkt bleiben dagegen die gebrauchten spritzen im sand in dem wir uns gestern noch sonnten.
1. Fassung:
vor der abreise
ein letzter schluck, wie die wellen schäumen, sich bäumen, als wollten sie unsere füße fangen. als ströme meer in den adern, durchschimmert schlierendes blau die gebräunte haut.
leuchtturm und küstenlinie sind klar zu sehen, alles was der fernblick erfasst. fast unbemerkt bleiben gebrauchte spritzen im dünensand, schimmel in der sauna, in der wir gestern noch dösten.
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von Perry » So 26 Sep, 2010 00:23
Hallo r. schön dich mal wieder bei mir zu lesen und dann gleich mit so einem radikalen Vorschlag. Ich denke, ich mags nicht so radikal, aber das ist wohl Geschmackssache. ;) Danke für dein Interesse und LG Perry
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von Perry » Mo 27 Sep, 2010 17:16
Hallo esb, jeder baut seine Texte anders auf, ich würde wohl auch nie so schreiben wie du es machst ;) , deshalb muss das Ergebnis nicht gleich "lässt sehr zu wünschen übrig" sein. Dein subjektiver Eindruck sei dir unbenommen, eine allgemein wertende Feststellung jedoch solltest du daraus nicht ableiten, schließlich ist deine Meinung nur eine von vielen. Sicher hat das erste Bild einleitenden Charakter, weil es nur die Bildebene aufspannt, in der sich die Geschichte abspielt. So richtig losgehen tut es erst mit dem Bild des Meeres, das durch die Adern zu fließen scheint und mit den gebrauchten Spritzen im Sand auf eine gewisse Abreise hindeuten könnte. LG Perry
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von GlasaugeBill » Di 28 Sep, 2010 15:43
Hallo r. und m.
Ohne jetzt für eine Meinung Partei ergreifen zu wollen, finde ich das Aufspannen einer Bildebene in den ersten Versen grundsätzlich erlaubt, und für prosaische Lyrik sogar wichtig, denn sie lebt mehr vom Beschreibenden als vom Verdichteten. Ich muss jedoch zugeben, dass ich den Kontrast zwischen Teil 1 und 2 zu krass finde - auch wenn die ersten Verse dem Gesamten dienen sind sie zu lasch. "So richtig losgehen tut es erst mit dem Bild des Meeres" - da hast du recht. Schade, dass die ersten drei Verse somit nur so umherflattern, sie passen zwar an sich in die Meeresthematik(es sei mal dahingestellt, wie kreativ es ist Abschied mit Küste zu allegorieren ), aber fügen sich nicht in die Abschiessymbolik ein.
Lieben Gruß Glasauge
Sie ist nicht krank und nicht verrückt, nur überdreht wenn sie mit jungen Hunden bellt.
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von Perry » Mi 29 Sep, 2010 00:09
Hallo esb, wieso sollte ich dich für naiv und dumm halten, wenn dann höchstens für untolerant und von dir allzu überzeugt, denn es gibt auch bei Lyrik nicht nur (d)eine Sichtweise. ;) Es ist zwar nur eine Abreisemöglichkeit, aber gerade im Drogenmilleau gibt es noch andere Lebensgefährdungen als den goldenen Schuss. LG Perry
Hallo Bill, ja der Einstieg ist etwas urlaubslastig, was aber Absicht ist, denn man muss ja nicht die "dunkle" Abreise rauslesen, sondern kann einfach nur die rosa Brille absetzen und zum Abschied einen Blick hinter die "heile" Urlaubskulisse werfen. Danke für deine Sicht und LG Perry
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von Perry » Do 30 Sep, 2010 12:24
Hallo esb, danke für die ausführliche Erläuterung deiner Sichtweise. Ich wollte dich genausowenig persönlich angreifen wie du vermutlich mich, aber in unseren Kommentaren klingt das einfach immer irgendwie mit, weil wir vermutlich beide unser lyrisches Arbeiten nicht ganz von unserem allgemeinen Befinden trennen können. Auch in diesem Kommentar schreibst du wieder von "vor allem und auch durch den meereskitsch als metapher, der dazu auch einfach nicht interessant formuliert ist." Das mag deine Stil- bzw. lyrische Sicht sein, was aber nicht heißt, dass es meine oder eine allgemein gültige Sicht sein muss. Wenn wir alle so konsquent verdichtet oder reduziert schreiben würden wie es dir vorschwebt, dann wäre Lyrik vermutlich bald nur noch ein fleischloses Gedanken- bzw. Bildskelett. Ich bin selbst bestrebt Redundanzen zu vermeiden, aber mir geht es auch um eine gewisse Sprach- und Bildstimmung, die sich hin und wieder aber nur mit etwas "Füllmaterial" erreichen lässt. Wenn du erreichen möchtest, dass deine Komms als konstruktive Hinweise angenommen werden, dann nimm dich zurück und formuliere sie so, dass es dem Autor selbst überlassen bleibt, ob und wie er mit ihnen umgibt. Ein besserwisserisch erhobener Finger bringt wenig, ein Selbst-erkennen-lassen dagegen sehr viel. Ich weiß in so "knallharten" Foren wie hier wird gern Klartext geredet, aber das kommt bei vielen Schreibern nicht gut an und meistens am wenigsten bei denen, die selbst kräftig austeilen. ;)
Wie gesagt ich habe nichts gegen dich persönlich, dazu kenne ich dich viel zu wenig, aber ich habe was gegen die Art wie du kritisierst. Mir ist es zum Beispiel lieber jemand formuliert eine Passage nach seiner Sicht um, als wenn er einfach sagt, dass sie uninteressant ist.
LG Perry
PS: Um das Textbezogene nicht zu vergeseen, nur soviel. Ich schreibe oft nicht auf eine bestimmte Assoziation hingerichtet, sondern flechte gerne in oberflächlich einfache Bilder Unterschwelliges hinein (wie hier die Drogen), das der Leser für sich entdecken kann wenn er will, aber nicht muss. Es gibt mittlerweile eine neue Version, die deiner Sicht vielleicht etwas entgegenkommt..
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von Perry » Do 30 Sep, 2010 15:06
Hallo esb, vielleicht hilft es dir, deine Schwachpunkte beim kritischen Kommentieren zu erkennen, wenn ich dir aus meiner Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Lektoren sage, dass du mit deiner Vorgehensweise vermutlich keine Überlebenschance in dieser Branche hättest, eher schon als Verlagsleiter, der sich darin gefällt Lyrik soweit hochzustilisieren bis nichts mehr übrig bleibt, was man drucken müsste. ;) An dem was du aussagst ist einiges dran, aber nicht an dem wie du es sagst und damit sind wir bei der alten Weisheit, wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es auch heraus. Du magst keinen Wert auf Verbindlichkeit legen, ich schon, denn wir sind hier in einem Forum wo Lyrikamateure arbeiten und nicht in einem "lyrischen Quartett", wo man sich selbst am besten in Szene setzen will. Hier sollte es m.M. nach mehr darum gehen den Einzelnen in seiner Eigenart zu fördern und nicht ihn in eine Richtung zu drängen, die einem selbst als der Weisheit letzten Schluss erscheint. Ich sehe mich z.B. als einen Alltagspoeten, der seine Gedanken in einer verdichteten Bildsprache an seiner Umgebung zu reflektiert versucht. Lyrische Formen sind mir dabei lediglich Hilfsmittel aber nicht Vorgabe. Deshalb werde ich vermutlich nie einen Literaturpreis erhalten aber dafür viel Zuspruch von Menschen, die ähnlich fühlen. LG Perry
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