Beschreibung von Natur und Umwelt

gestrandet

Beitragvon Perry » Fr 25 Feb, 2011 12:58


das meer brandet als spende es beifall
für den versuch der aktivisten die schwer
kraft zu überwinden und die schwer
en walkörper wieder ins wasser zu ziehen
sehenden auges sind sie ins ver
derben geschwommen ihren sinnen ver
trauend die gestört wurden von dem
was wir engstirnig fortschritt nennen
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Aw: gestrandet

Beitragvon rivus » Sa 26 Feb, 2011 09:40


ach perry, die neueste schlagzeile wird gleich wieder als schmerzende filmfolge in mir wach. "über 100grindwale sind in neuseeland gestrandet. viele mussten getötet werden." ja, lob gott, wenn es menschen gibt, die noch noch zu retten versuchen, was zu retten ist und wenn unsre menschliche körperkraft am ende nicht reicht so reicht wenigstens noch zu gnadentötungen. der mensch, das ver-nunftbegabte tier, schreit zum himmel. geht er als gattungsabsolutum, nicht immer engstirninger mit seinen eigenlichen resourcen um. der tag, als die erde still stand, ist schon viele male über jeden kontinent abgelaufen, fortgeschritten und immer noch steht der vertrauensvorschuss einer natur, eines wesens, eines planeten auf den spielplan. bald wirds wohl nicht nur eine sommerpause geben müssen, um das ganze theater nochmal umzukrempeln. oder ist nur der homo-neanderthalis-anteil in unsren genen schuld an der ganzen misere. ach, in der stunde der abrechnung, taugen schuldattributioen nichts mehr. höchste zeit am grundsatz des menschlichen etwas zu ändern. aber wie? mir ist, als ob das existentialistische in uns, so festgeschrieben ist, dass es kein entrinnen gibt. (oder die globalisierung müsste gestoppt werden und in autarken wirtschaftseinheiten gäbe es eine geozootische wiederbelebung zum preis des verzichtes auf börsenmärkte, auf fiktive kapitale, auf ....)

gern assoziiert

lg, rivus
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Aw: gestrandet

Beitragvon Perry » Sa 26 Feb, 2011 13:51


Hallo Rivus,
ja über dieses Thema könnte man viel diskuttieren, auch wenn ich die Verursacher in den zunehmenden Sonargeräuschen und anderen vielleicht noch gar nicht bekannten Beeinträchtigungen der Orientierungssinne der Wale sehe. Warum müssen immer erst solche Tragödien entstehen, hätte man das nicht bereits bei der Entwicklung dieser Technik erkennen können. Aber vermutlich oder sogar ziemlich sicher steht der Fortschritts- und Profitswille wie so oft im Vordergrund.
Mir ging es hier auch darum, mit stilistischen Mitteln die "schwer"e "ver"wirrung der Tiere darzustellen.
Danke für dein Interesse und LG
Perry
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Re: gestrandet

Beitragvon kernbusch » Di 05 Apr, 2011 22:38


Hallo Perry, für mich liest es sich weder als Lyrik, noch hat es mich, trotz des Themas, berührt, da es sich nicht von einem Artikel abhebt, keine Assoziationen oder Mitgefühl auszulösen vermag, da zu nüchtern verfasst.

Verstehst Du, es dringt nicht in die Tiefe, da es nur Fakten beeinhaltet.

Das Meer ist Teil der Natur und das Meer spendet keinen Beifall, warum auch.

Vielleicht gelingt es in einer Überarbeitung die Schuld und das daraus resulierende Leiden hervorzuheben um den von Tagesschaubildern ernüchterten Leser aufzuwecken.

Gruss
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Re: gestrandet

Beitragvon Perry » Fr 15 Apr, 2011 12:50


Hallo Kernbusch,

danke für deine Sicht und den sicher wohlgemeinten Ratschlag. Deine Einschätzung in allen Ehren, aber kann es sein, dass freie Lyrik, bzw. lyrische Prosa für dich so was wie böhmische Dörfer sind. Anders kann ich mir deinen fehlenden Zugang zu den Bildern und deren übertragener Aussage nicht erklären.

Du schreibst:"Das Meer ist Teil der Natur und das Meer spendet keinen Beifall, warum auch."

Wenn du richtig gelesen hättest, steht da: "das meer brandet als spende es beifall"
Es ist also nicht so, dass das Meer tatsächlich Beifall spendet, sondern es wirkt im Auge des Betrachters so. Das Meer wird hier personifiziert, was übrigens ein übliches Stilmittel in lyrischen Texten ist.

Was Aussage und Stil anbelangt, so ist die "nüchterne" bzw. reduzierte Sprache durchaus Absicht und es liegt nicht in meiner Absicht, die Frage der Schuld herauszuarbeiten, die findet jeder Leser für sich selbst. Meine Lyrik soll nicht mit dem Zeigefinger winken, sondern den Blick auf bzw. hinter die Bilder lenken. Sicher gelingt mir das mal mehr und mal weniger gut. Darüber können wir gern diskuttieren.

LG
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