Beschreibung von Natur und Umwelt

Bodennähe

Beitragvon struktur-los » Mo 29 Apr, 2013 13:22


sich im dreck wälzen und einatmen_____tief
stockenten lauf der anderen
ertragen selbst
stehen im drumherum
häute berühren_____heute nicht
im gestern liegen
bleiben
ein Aah stöhnen gegen felsen
laufen seiner selbst willen
aus weichen gerade aus
rasten bevor alles im drunter
drüber läuft
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Re: Bodennähe

Beitragvon sandkorn » Mo 29 Apr, 2013 14:45


Hallo Strukti,

dein Gedicht ist keine leichte Kost, deine Worte bringen mich sehr zum Nachdenken. Ich habe es jetzt ein paar Mal hintereinander gelesen, schnell, dann langsam, habe die Worte auf mich einwirken lassen. Dabei tauchen viele Bilder vor meinen Augen auf. (unter anderem auch tatsächlich die von Enten, die in einer Reihe durch die Gegend watscheln :lach: , das nur am Rande).

Ich denke, du sprichst vom Stillstand, von Bewegungslosigkeit, auch wenn die Situation unerträglich ist und wird, vom "Jammern", ohne nach einer Lösung Ausschau zu halten, nicht mal den Gedanken zuzulassen, dass es eine geben könnte, vielleicht von Selbstmitleid, immer den bequemen Weg zu gehen, ohne an die Möglichkeit eines Umweges zu denken und das "drunter und drüber", von der du schreibst widerstandslos zuzulassen, ja sogar, darauf zu warten.

Ich weiß nicht, ob meine Interpretation deinen Gedanken nahe kommt, wie auch immer, schöne Zeilen, gefallen mir sehr. :)

Liebe Grüße
sandkorn
Zuletzt geändert von sandkorn am Mo 29 Apr, 2013 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bodennähe

Beitragvon struktur-los » Mo 29 Apr, 2013 17:02


Liebes Sandkorn,

deine Gedanken:

Ich denke, du sprichst vom Stillstand, von Bewegungslosigkeit, auch wenn die Situation unerträglich ist und wird, vom "Jammern", ohne nach einer Lösung Ausschau zu halten, nicht mal den Gedanken zuzulassen, dass es eine geben könnte, vielleicht von Selbstmitleid, immer den bequemen Weg zu gehen, ohne an die Möglichkeit eines Umweges zu denken und das "drunter und drüber", von der du schreibst widerstandslos zuzulassen, ja sogar, darauf zu warten.

entsprechen nicht den meinen. Das macht aber nichts. Eine Interpretation entwickelt sich ja auch oder eben gerade aus der Lesart des einzelnen oder auch mehrerer Leser - daraus, wie ein jeder die einzelnen Zeilen und die Bezüge zueinander wahrnimmt. Das macht das Ganze erst interessant. Ich danke dir sehr für deine Worte - sie stimmen mich nachdenklich.

Liebe Grüße
strukti
Zuletzt geändert von struktur-los am Mo 29 Apr, 2013 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: - Detail vernachlässigt u. a. -
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Re: Bodennähe

Beitragvon kokoschanell » Mo 29 Apr, 2013 22:35


ich interpretiere es auch anders, finde es aber gar nich schlimm. schön ist es schon, wenn einem leser das gedicht nah geht, ihn nachdenken lässt und vieles steckt in einem werk, was der eine so und der andere anders liest.
ich sehe es mehr als aufforderung zum innehalten, um die boden- haftung nicht zu verlieren.
ein wertvoller tipp in einer hektischn, angepassten welt, die uns viel druck zumutet.
als bild für die angepasstheit, liebe strukti, sehe ich die enten- uniformisten quasi.

seinen eigene weg kann man nur gehen, wenn man ab und zu eine pause macht, um die richtung nicht zu verlieren.
gefällt mir gut, dein gedankengang und deine bilder ebenso.
lg von koko
Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.

G.B. Shaw
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Re: Bodennähe

Beitragvon struktur-los » Di 30 Apr, 2013 11:43


Ich danke dir sehr für die Auseinandersetzung mit dem Text und deine Gedanken hierzu, liebe Koko - sie beinhalten unter anderem das, was ich mit diesem Gedicht zum Ausdruck bringen mag.

Liebe Grüße
strukti
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