Artbeck Feierabend hat geschrieben:Fünens Küste
kühle Karibik
Arktisahnung
greifbar nahe
Skoven auf Hindsholm
feuersteinknollige
Moränenlandschaft
umrahmt von Riffen
Als Ziel erklärt
fernab der A 7
das Daten von
dänischen Diven
an seidnen Fäden
Meerforellen
blankes Gegenteil
von Fischstäbchen
und Aquafarmen
wir überqueren
Hünengräber
rapsbedeckte
Wellenäcker
einst von Gletschern
zugeschliffen
steigen über
Felsgerölle
Granitbrocken
eingebacken
in lehmiger
Steilküste
Schutt von Brandung
geschluckt und als
Kiesel ausgekackt
Gezeitenkonfetti
klickert durchs
Seegraslametta
Schweinswalrudel
eine Clique
wild raubender
Mini-Orkas
spaltet Wellen
mit Dreiecken
leise zerploppt
im Jodgeruch
sperriges Gestern
nerviges Morgen
Gedankenblasen
Tang unter Sohlen
hui, das gefällt mir! endlich wird es mir mal richtig schön besungen, das größte Brackwassermeer der Welt. schön, wirklich schön.
hallo Art
hast du Urlaub gemacht in Dänemark? jetzt im Spätherbst? jahreszeitlich lässt sich kein eindeutiger Hinweis ausmachen. einzig die Rapsfelder müssen als Kigo herhalten. bei den Schweinswalen, liebevoll Mini-Orkas genannt (was sie als Zahnwale ja auch sind), weiß ich leider nicht genug Bescheid, ob sie das ganze Jahr über dort anzutreffen sind, oder nicht.
landschaftlich ist es aber ein ausgiebiger jahreszeitenunabhängiger, schroffer, bildschöner Wellenritt geworden. erst staben die Ks beim Pseudokaribikfeeling, dann die Ds beim Daten der dänischen Diven (herrlich). und dann klickerts auch noch onomatopoetisch über die Hünengräber&Fünengräben hinweg. sehr schön!
bei der Groß/Kleinschreibung bist du nicht konsequent an den Strophenanfängen: => kühle, wir (S3). leise (letzte Strophe). entweder alles groß schreiben, oder auch „als“ in S2 klein bringen, denke ich.
sehr schön auch, wie feinsinnig jegliches Zeitgefühl im Finale über die Sinne hinweg aufgelöst wird:
zerploppt im Gehör, jodiert im Geruch, fußsohlenreflexmassiert im Gefühl und alles Vorherige immer noch vor geschlossenem Auge.
Chapeau!
Alcedo