Was weiß die Zeit über uns,
die uns leben und nicht leben lässt,
die für jeden einen Tod parat hat,
doch wie wir ihm begegnen werden,
was mit uns passieren wird,
wen es trifft und wann es beginnt,
unwiederbringlich;
scheint vorgezeichnet
schon in uns angelegt,
stumm, schleichend, ausbrechend,
jede Firewall überrollend; niederfahrend:
egal wie viel Glück wir erfahren,
was für Unglück wir überstehen,
Leben wird uns genommen werden.
Danach wirkt alles falsch,
Brillen, die heimatlos werden
Blickwinkel, die es nicht mehr geben wird,
ein Herbst nach dem andern ohne dich,
unermesslich stapeln sich deine Schriften über die Zeit,
deine Gedanken drängen in meine,
das nach mir greifende Dunkle vertreibe ich,
die Illusion stimmt:
dein Körper wärmt meinen,
deine Küsse glühen und sprießen,
du bringst den Herbst zum Leuchten,
trägst Lampionlicht ins Haus,
schenkst mir Lichtungen für eine Zeit,
unter einem Dach mit einem Morgen,
der nicht aufhört zu beginnen,
was uns bleibt ist,
jener Zauber,
was Liebe kann?
A.S./ 19.10,2019