Beschreibung von Natur und Umwelt

Schlaglücher

Beitragvon Friederich » Mi 04 Mär, 2009 16:45


unter so etwas wie funkeln
recken sich schlote
aus dem schwarz.
ein einsamer skoda

drängt hinaus und füllt
mit lichtkegeln
gähnende schlaglöcher.
plötzlich ahnt man

etwas vom drüben
während irgendein
blinzeln ferner häuser
noch einmal diesseits

aufwirbelt.
L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)

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Re: Schlaglücher

Beitragvon Perry » Mo 16 Mär, 2009 11:07


Hallo Friederich,
ein gelungenes Stimmungsbild, das mit "funkeln, Lichtkegel und blinzeln" einen Blick ins Jenseitige wagt, wohl um der tristen Alltagsstimmung des Diesseits zu entfliehen. Gern gelesen!
LG
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Re: Schlaglücher

Beitragvon Friederich » Mo 16 Mär, 2009 12:06


Hi Perry,

bin erfreut, dass du die verbindung zwischen dem beschriebenen und der gedankenwelt 'diesseits/ jenseits' herstellen konntest.

lg, friederich
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Re: Schlaglücher

Beitragvon M.C.Bertram » Mi 08 Jul, 2009 15:35


Beim ersten flüchtigen Durchlesen tauchte noch vor den letzten Zeilen Rembrandts Nachtwache vor meinem inneren Auge auf.

Vielleicht gefällt es dir das zu wissen. Gruß mcb
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Re: Schlaglücher

Beitragvon Old Gil » Do 09 Jul, 2009 13:11


Hallo Friederich,

Besonders gefällt mir diese Spannung, die du bei den Strophenübergängen erzeugst. Beim ersten Lesen habe ich sie richtig ausgekostet und fünf bis sechs Sekunden gewartet, bevor die Augen weitergesprungen sind. Besonders klasse im Übergang zweiter zu dritter Strophe und dritter zum Schlusswort (gibt es für so ein "Anhängsel" eigentlich einen Fachbegriff?).
Dann, "unter so etwas wie fnukeln", einfach toll, und dann der Rhythmus... Weiterhin spüre ich regelrecht diese fast schon mystische Atmosphäre, dieses Gefühl der Dunkelheit; Licht der Häuser im Rücken und es fühlt sich an, als würde man in eine andere Welt transzendieren, wenn man nur zu lange in diese Richtung fährt.
Ich finde es immer ziemlich furchtbar, wenn Leute unter Gedichte nur Positives schreiben, aber mir fallen einfach keine verbesserungswürdigen Punkte ein, tut mir Leid.

Danke, dafür,
gil.
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Re: Schlaglücher

Beitragvon Friederich » Mi 29 Jul, 2009 09:52


Hallo Bertram, Old Gil,

vielen Dank für Eure Anmerkungen und auch für das Lob. Es tut mir wirklich Leid, dass ich für die Antwort aufgrund von Abwesenheit und beschränktem Zugang zum Internet so lange brauche.
Die Nähe der Stimmung zum Rembrandt-Werk ehrt mich insofern, als ich das Bild auch sehr intensiv finde, auch wenn ich selbst die Parallele nicht gesehen hätte!
Old Gil: Danke für deine Beschäftigung mit den Zeilenumbrüchen. So etwas kann man Enjambement nennen. Dass du es hier als gelungen empfindest, freut mich sehr.

Beste Grüße,

Friederich
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