von Friederich » Mo 31 Mai, 2010 17:50
Hi Ruelfig!
Manche Texte (und das sind mitnichten die schlechtesten) benötigen einen zweiten Blick, um sich zu entfalten. Anfangs konnte ich zugegebenermaßen mit der Wortwahl nicht viel anfangen und dachte "ganz nett". Aber ich muss sagen, die "poetische Volkstümlichkeit" nahe am Alltag und doch auf einer reflektiven, betrachtenden Metaebene gefällt mir sehr.
Die Volkstümlichkeit entsteht nicht in erster Linie nur durch die umgangssprachlichen Begriffe wie "lahmarschig" und "wundarschig" (ein Begriff, der in der derivativen Form als Adjektiv aber auch etwas von poetischer Formung hat), sondern durch die idiomatischen Wendungen wie "wie nichts gutes". Vor meinem Auge entsteht damit eine schöne Dynamik, die mich eine Fahrradtour in einer hügeligen Heimat assoziieren lässt.
Die angesprochene Umgangssprachlichkeit lässt dann wunderbar Raum für einen authentischen, poetischen Schluss. Sonnenwind im Gegenstaub - ein wunderschönes Bild.
Sehr gern gelesen,
Friederich
L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)
Friederich