Beschreibung von Natur und Umwelt

Ein Frühlingslied

Beitragvon wüstenvogel » Fr 24 Feb, 2012 21:35


Knospende Bäume
im milden Hauch des Windes
zwitschert ein Vogel.

Zartgrüne Farben
über Wiesen und Feldern
liegt ein sanfter Ton.

Murmelnde Bäche
zwischen uralten Weiden
suchen sie den Weg.

Alles Leben lauscht
den Melodien des Frühlings
seinem ersten Lied.
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon rivus » Sa 25 Feb, 2012 09:06


hallo wüstenvogel. ich bin ein sentimentaler hundeknochen aus rivusstoff.

daher erwischt mich dein frühlingslied. ein ganz und gar schlichtes, dringt doch mit frühlingshaftem hauch, in mein endlich frühling, komme!


grüße, liebe

rivus
Zuletzt geändert von rivus am Sa 25 Feb, 2012 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon wüstenvogel » Sa 25 Feb, 2012 10:31


Hallo rivus,

schön, dass ich dich so mild erwischt habe,

mein zweiter Versuch, ein Gedicht aus Haiku-Strophen zu basteln.

Viele liebe Grüße

vom Frühlingsvogel
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon rivus » Sa 25 Feb, 2012 10:37


oh, danke für den hinweis.
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon Le_Freddy » Sa 25 Feb, 2012 10:47


es ist lustig, ein jahreszeitenlied zu schreiben aus strophen die aussehen, als seien sie kleine haiku, wenn es dann aber auch noch kleine haiku sind, ist es noch erfreulicher.
nur eines was ich nicht verstehe: wenn du im titel und in der letzten strophe den frühling nennst, dann ist das aber doch etwas langweilig, oder nicht? wer haiku liest hat doch automatisch dieses jahreszeitensuchprogramm im kopf aktiviert, weil es, so sgen mir die japanologen, klassisch-haiku sei, eine jahreszeit hinein- oder hinzuzuchiffrieren.

da gefallen mir die ersten drei strophen aber ganz gut, obwohl ich, ich denke bei einer form wie dem haiku, das ja in der europäischen literatur, noch keine besonders große tradition darstellt (oder etwa doch?), auch mal wieder kleinkackerisch* werden darf, man also sogar wieder silben zählen darf, wobei das ja bereits (sagen mir die japanologen) ein zugeständnis an unsere sprache sei.
denn da hättest du in deiner dritten zeile ne silbe zu weinig! (ohgoooooott!)
leider sehe ich halt den sinn nicht, der erlaubt hier vom (klassischen) haiku abzuweichen, zumal du ja in den ersten 3 strophen 'klasische' haiku als strophen zu verwenden scheinst [EDIT: du sagt es ja selbst, wie ich dann auch erfahren habe. ;) ].

lg
fred

*ich glaube kleinkackerisch muss man sein, aber man kann spießig rumnörgeln, oder einfach mal aufhörn details als "falsch oder OK" zu bewerten, besser wäre doch "yay oder das geht (mir) zu weit"
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon Drehrassel » Sa 25 Feb, 2012 11:02


kapier ich nicht, freddy. silben zählen ist, da hat dein freundeskreis aus der japanologie recht, nicht die originäre metrik des japanischen haiku. allerdings... in der westlichen tradtion ist es üblich. eine zählung von 5/7/5 silben durchzuführen. das ist hier erfolgt.
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon Le_Freddy » Sa 25 Feb, 2012 11:31


ja, aber nein:
darüber wollte ich garnichts sagen, ich wollte nur den begriff "klassisch" ein wenig thematisieren, da das deutsche haiku ja noch nicht besonders alt ist, jedenfalls seine popularität aber eher neu. nicht? was ist dann das klassische haiku, zu dem sich ein text "in opposition" bringen könnte, indem er abweicht? am ende ist die frage die ich mir (und allen) einfach mal gestellt habe, ob das wirklich eine lyrische Form wie die anderen europäischen ist. dass der begriff recht überschaubar und in aller regel mit 5/7/5 eng verknüpft ist will ich dabei nicht verleugnen.
ich habe dann ja selber das 5/7/5-schema zugrunde gelegt, für mein herumgespießer an der ersten strophe. (worum es mir eigentlich ging)

schön von dir zu hören!
lg
fred
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon wüstenvogel » Sa 25 Feb, 2012 20:59


Hallo Le Freddy, hallo Drehrassel,

schön, dass euch meine kleine Haiku-Spielerei einigermaßen gefällt.

Es stimmt, diese Form ist in Europa (noch) nicht sehr verbreitet, obwohl es in Deutschland auch eine "Haiku-Gesellschaft" gibt.

Streng genommen muss man nicht in der 5/7/5- Silbenform schreiben - eine Silbe mehr oder weniger macht nichts aus, habe ich mir sagen lassen.

So leicht, wie es scheint, ist es garnicht, sich dieser strengen Silbenform unterzuordnen, aber es zwingt einen, seine Gedanken zu "verdichten",
sich Wort für Wort genau zu überlegen.

Ich würde mein Gedicht als "haikuartig" bezeichnen, um es etwas von der japanischen Form abzugrenzen, die man so nicht direkt übertragen kann.

Was ich nicht verstehe, Le Freddy, ist, wie du in der ersten Strophe auf 16 Silben kommst:

Knos - pen -de Bäu - me
im mil - den Hauch des Win-des
zwit - schert ein Vo - gel.

Ich danke euch beiden für eure Beschäftigung mit meinem Gedicht,
wie gesagt, eine kleine Spielerei mit Silben und Natur.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
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Re: Ein Frühlingslied

Beitragvon Le_Freddy » So 26 Feb, 2012 11:52


wüstenvogel hat geschrieben:Was ich nicht verstehe, Le Freddy, ist, wie du in der ersten Strophe auf 16 Silben kommst:


Hm ich auch nicht. :lach:
streich das am besten.

warum mach ich sowas immer? ich hab sogar nachgezählt!
Zuletzt geändert von Le_Freddy am So 26 Feb, 2012 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
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