Beschreibung von Natur und Umwelt

Die Sonne geht im Norden auf

Beitragvon Pjotr » Fr 10 Okt, 2008 17:37


Die Sonne geht im Norden unter


100% Luftfeuchtigkeit am Elbufer
und Nebel;
drei Ambulanzen pro Stunde;
Die Vögel ziehen weiter.
Am Speicher hängt die Wäsche,
im Keller wurde eingebrochen.
Eier zum Frühstück;
Während ich die Gitarre stimme,
reißt mir die A-Saite.
Ich spiele auf O
und U
und das klingt wie ein
einziges: Wozu?

Sie erzählt noch etwas
am Telefon,
aber ich verstehe ein
weißes Blatt Papier.

Ich kann nicht schreiben,
ich stehe daneben,
sehe zum Fenster hinaus.
Ich vergewissere mich:
Ja, die Bäume tragen
immernoch Äste
und die Sonne geht im Norden auf.
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Re: Die Sonne geht im Norden auf

Beitragvon wa-bash » Fr 10 Okt, 2008 21:13


dort steht Norden und ich muss drauf antworten und natürlich aufgrund des Elbufers, zunächst wollte ich gleich die 100% Luftfeuchte kritisieren, aber ich denke das Nebel gesättigt bedeutet...um es vorwegzunehmen die bilder finde ich eigentlich nicht schlecht, den Stichpunktartigen Aufbau eigentlich net so toll, ist in meinen Augen nicht gelungen..die Szenerie wechselt andauernd und wirkt überhastet, als ob die Bilder nicht zusammenpassen wollten, doch dazu sind sie der Realität zu sehr entnommen..mich stört eigentlich komplett das stichpunktartige..

christlich sozial sitzt
dort eine taube
ihr weg führt nach draußen
am keller vorbei der überflutet
als ein holzhacker das beil zum finale schlug
und die letzten apostel baden gingen
rot wurde die straße
nach süden

na ja für den norden ;)
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Re: Die Sonne geht im Norden auf

Beitragvon Macy » Sa 11 Okt, 2008 03:36


Huhu Pjotr,

gleich zu Beginn muss ich sagen, dass mich der Titel des Gedichts nicht wirklich anspricht. Angeklickt hab ich es nur, weil ich die Kategorie "Panoramen" generell mag und das Gedicht erst eine Kritik hatte...insgesamt finde ich den Titel nicht so passend für das Gedicht, da sich das Gedicht eher zügig liest (zumindest les ich es so) und der Titel dann etwas langweilig ist.

Die 100% am Anfang des Gedichts stören mich irgendwie, ausgeschrieben säh es zwar noch weniger gut aus, aber so eine Zahl gleich am Anfang wirkt auf mich einfach nicht. Irgendwie unästhetisch, etwas plump und heftig. Besser kann ich es nicht beschreiben, ich hoffe, du kannst einigermaßen nachvollziehen, wie ich das meine.
Am Speicher hängt die Wäsche,
im Keller wurde eingebrochen.
Eier zum Frühstück;

Mit diesen drei Zeilen kann ich auch weniger anfangen, ist mir einfach zu zusammenhangslos. Und ich finde es liest sich auch nicht so schön. Ist aber wohl Geschmackssache.

Ab "Während ich die Gitarre stimme" gefällt es mir inhaltlich aber sehr gut, nur hier
und das klingt wie ein
einziges: Wozu?

bin ich mir noch nicht sicher, wie sehr mir dieser Zeilenumbruch zusagt.

Sie erzählt noch etwas
am Telefon,
aber ich verstehe ein
weißes Blatt Papier.

Das hier ist auf jeden Fall mein Lieblingspart im Gedicht. Find ich einfach gut gemacht :)
Die letzte Strophe gefällt mir dann auch ganz gut, vorallem weil es sich locker und leicht liest.

Die 100% am Anfang stören mich eben, sonst aber gern gelesen
Gruß, macy
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