von Le_Freddy » Do 07 Okt, 2010 22:15
schönen guten abend.
ich nehme mir schläfrig die zeit -
am ende gefällt mir der text, weil er so spielerisch ist:
"Und Welt Welle, wallend, fallend fort und fort."
ist echt ein schönes konstrukt (klanglich), nicht sonderlich neu, in dem weg den es nimmt, aber so im ganzen textfluss überraschend und sicherlich ein guter abschluss. (Allerdings erschiene es mir, wenn man "Welle" und "Welt" runder/harmonischer - schöner. - natürlich bricht das mit dem satz, aber es geht mir hier tatsächlich nur um den vers in sich.)
anders sehe ich das bei:
"Sei des Gedichts Kuss mir. Hier! Jetzt!"
die zeile finde ich wirklich garnicht gelungen. (wenn ich mir die vermutung erlauben darf:) ich fürchte hier sind "Idee" und der wille zur form kollidiert - und wer muss am ende drunter leiden?: der klang. "Sei des Gedichts Kuss mir."<-wirkt einfach nur sperrig/verbaut und dieses "mir. Hier! Jetzt!"ist so unschön zerhackt. dieser binnenreim, verbindet nichts, er zwingt nur dazu nochmal tiefer luft zu holen. also ganz unschön zu lesen.
ansonsten bin ich aber der ansicht, dass du geschmack bewiesen hast den umgang mit worten angeht.
gleichwohl ist mir die wortwahl selbt zu kitschgeladen, es werden ohne weitere ausführung "Welt", "Weisheit" und "Liebe" in den raum gestellt, die dann irgendetwas ganz besonderes bedeuten mögen & wir alle wissen das und fühlen ganz dolle mit. nenene.
(Ich befasse mich grade recht stark mir "kitschliteratur" - von daher bin ich recht allergisch auf kitsch, außerhalb meiner kitschstudien.)
schlaf gut!
fred
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(DichterFürst1616)