jedes wort aus dem kopf geschlagen
auf hände unter füße sinken
in wesenlosigkeit begraben
von fliegenden steinen verhüllt
sprechen streifen eine andere sprache
auf den rücken
gebeugt
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deutlicher wegjedes wort aus dem kopf geschlagen
auf hände unter füße sinken in wesenlosigkeit begraben von fliegenden steinen verhüllt sprechen streifen eine andere sprache auf den rücken gebeugt Endlich Nichtdichter
Re: deutlicher wegHi Ruelfig!
Der Text gefiel mir auf Anhieb. So fließend, wie sich das liest, muß es metrisch wohl stimmen. Aber das sind untergeordnete Gesichtspunkte. Du gehst von einem mit Sprachlosigkeit geschlagenen Kopf zu den Handlungsmöglichkeiten, die mit Füßen getreten werden, ganz konsequent zur Entpersonifizierung über: Kein Wesen mehr. Gesteinigt bis zum Verlust auch der äußeren Form. Dann gibt es einen Wechsel: Streifen sprechen wieder die Sprache der Peitsche, zeichnen deren Schrift auf den Rücken. Dagegen kommt "gebeugt" verhältnismäßig schwach rüber. Denn beugen können auch Tornister, Pflichterfüllung, das Alter; viel friedlichere Dinge. Abgenommen hätte ich nach dem vorausgegangenen Text ein Schlußwort, das heilloser verformt oder in eine andere Richtung weist, also Neudefinition, wie knechten, vergehen, vergessen usw. Gruß mcb
Re: deutlicher weghallo ruelfig, ich kann mich dem vorschreiber lesetechnisch anschließen. auch die wucht der worte überzeugt u. vergräbt das selbst ins wesenlose, so dass es paradoxerweise wieder sehr konkret u. wesentlich wird. die wesenlosigkeit kann unter allen möglichen u. zur verfügung stehenden sprachlichen kommunikationstechniken ins undeutliche verwesen, obwohl & weil starke, steinmarkige wortmetaphern das dilemma von sprachlosigkeit u. ohnmacht zwar zu verhüllen versuchen, aber ihre (geißelnden) streifen - klafterspurengleich - schon längst den rücken, (das rückgrat) beginnen zu beugen. der deutliche weg lässt mich leser nur diesen einen schmerzvollen weg gehen, denn es scheint keinen anderen weg zu geben, als diese einbahnstraße, die als steinigende sackgasse fungiert, so dass sprache substanzlos u. die existentielle substanz sprachlos wird. mich schaudert diese konsequenz, die ins existenslose führen könnte, wenn wir uns nicht dagegen aufbeugen & eine andere richtung einschlagen. so lese ich am ende die überschrift als mahnendes wegzeichen, sich aus selbstbezogenheiten zu lösen, um welt existentieller, ehrlicher und sprachlich wahrhafter begegnen u. gestalten zu können.
sehr gern gelesen lg, rivus
Re: deutlicher wegHallo mcb, das hat was für sich. Gebeugt schien mir kräftig genug, da es für mich auch Selbstaufgabe beinhaltet, der Macht, dem Schicksal, den Geboten gebeugt. Aber das ist, wie du schreibst, eigentlich schon drin im Text. Jetzt denke ich über "gebrochen" nach.
Hallo Rivus, die Macht der Worte ist es, die den Weg ebnet für ein Verbiegen, Verletzen und Zerstören des Individuums und was bleibt uns anderes als Worte, um uns zu wehren? Danke euch fürs Antworten, LG, R Endlich Nichtdichter
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