von kernbusch » Di 12 Apr, 2011 11:02
Hi,
ansich nicht schlecht ein Gedicht über Papa zu schreiben.
Die Frage ist vorab, ob man sich zutrauen kann, über den Selbstmord eines Mannes zu schreiben, den man sicher nicht persönlich gekannt hat.
Reicht es da, ein paar Bücher gelesen zu haben?
Zudem ist mir der Text zu wenig durchdacht, strukturiert.
Einige Indizien weisen auf ein schnelles Hingeschreibe hin.
Formal müsste es im Titel doch sicher Exitus heissen?
Hemingways Exit klingt eher nach einer Highway-Ausfahrt.
Formfehler auch im weiteren Text.
Ein letzter Tropfen rinnt keine trockene Kehle mehr runter, denn zuvor wurde ja getrunken.
Nicht jedes Tier fällt beim Schuß, nur wenn es ein schwerer Treffer ist geschieht dies.
Hemingway schoß übrigens (lt. einem Historiker) einmal einem jungen Soldaten in den Rücken, um zu fühlen wie es ist zu töten.
Insofern ist die methaphorische Gleichsetzung Hemingways mit einem Tier (Jedes Tier fällt im Schuß) keine schlechte Idee.
Der Text findet insgesamt zu wenig Bezug auf den Selbstmord und die Gründe (wer weiß die schon genau).
Gut finde ich die erste Zeile, das sich der Schuß als Schall im Glas darstellt, sprich der Alkoholgenuß des Mannes die Vorarbeit geleistet haben könnte.
Leben ist Salzquellgenuß - naja, das klingt für mich völlig Fremd. Gibt es überhaupt salzige Quellen, wie wäre es mit einem Bezug zu seinem geliebten, gehassten Meer.
Gruss
Mathias K.
Zuletzt geändert von
kernbusch am Di 12 Apr, 2011 12:23, insgesamt 2-mal geändert.