@ Pegamund:
Ja, alles ist so verdammt relativ. Das ist zum einen beruhigend, kann aber durchaus auch als nervig betrachtet werden, eben relativ.
Benn. Hm. Wirkt nicht fast alles, was man unter diesen Gesichtspunkten betrachtet relativ flach?
Kann und sollte man solche Vergleiche ziehen - und wenn, sind die Resultate nicht gezwungenermaßen relativ?
Ich entnehme deinem Kommentar, dass du meinen Text flach findest, was ich bedauere, weil ich somit davon ausgehen muss, dass er nicht herüberbringen kann, was ich ausdrücken wollte, also eher zur Kategorie "misslungen" zu zählen ist, auch wenn du diese Aussage gleich wieder relativierst.
Merde. Dann sollte ich mich wohl in Benn verwandeln, um den hier als Ideal geäußerten Ansprüchen gerecht zu werden. Das ist noch ein weiter Weg fürchte ich und bin nicht einmal sicher, ob ich ihn gehen wollen würde, selbst wenn das möglich wäre, schätze ich doch die Freiheit, mit oder ohne Nutzung der klassischen Formen und Vorbilder meinen eigenen zu suchen vermutlich ebenso sehr, wie die meisten hier. Nur mal so interessenhalber (und ganz gewiss nicht, weil ich mich etwa in einem Anflug von Größenwahn mit genannten oder ungenannten bekannten Dichtern vergleichen möchte): Wie käme eigentlich Rielke bei so einem Vergleich weg, wie sähe es bei Celan aus, wie bei den "Heutigen"?
Der Formbruch, hier der Bruch im Reimschema der Terzette entspricht dem inhaltlichen, soll natürlich unterstreichen, welche Diskrepanz zwischen erdichtetem und gelebtem Leben besteht, wie ungereimt dieses Vorgehen ist, ebenso, wie im ersten Quartett, V3 und 4 der Bruch des Versmaßes und die Anpassung der Hebungen an den Inhalt eben diesen unterstreichen sollen und die vier fünfhebigen Verse in den Terzetten (V9, 10, 13, 14) die Realität wiedergeben, die beiden vierhebigen Verse (V11 u.12) den erfolglosen Fluchtversuch aus eben jener - wobei der Unreim (V10/13) die falsche "Ausfahrt" andeutet, die dabei genommen wird.
Hab vielen Dank für die interessante Rückmeldung, die Aufmerksamkeit, die du meinem Text schenktest und für die Lektion in Komparatistik.
Liebe Grüße,
Isaban
@ Mo: Sorry, zu spät gesehen, dass da vor dem eben beantworteten noch ein Kommentar stand.
hi,
der unkomplizierte charm deines gedichtes hat mich leider nicht erreicht. trotzdem muss ich lobenswert erwähnen das der profane inhalt sprachlich gut zur hausfrauenlyrik passt. mir ist allerdings nicht klar was an beschriebnner existenz noch vriabel sein sollte oder wie überhaupt der titel noch zum text passen soll, um dem geschreibe wenigstens eine ahnung von geschlossnehit zu liefern. im allgemeinen halte ich die emotionen hier für schlecht verpackt - ja frei nach holzhammermethode wurden die tränentropfen mit einem feuchtem lappen ins lyrische gesicht geklatscht.
reimen macht sicher viel spaß und gibt der sprache auch irgendwie eine berechtigung poetisch genannt zu werden, was wichtig ist wenn mann an anderen sprachlichen mitteln spart. allerdings sollte mann dann auf experimente wie "Spaß-Nass" verzichten.
schön fand ich auserdem:
'wenn du die Kinder anfährst,'
das erinnert an die guten stereotypen väter/mütter, die mit dem volvo die kinder in der einfahrt treffen. nach einem stressigen tag ist das auch nachvollziehbar. (vieleicht auch eine homage an Garp von john irving?)
viele grüße mo.-
Tja, es tut mir leid, dass dir der Text so wenig zusagt und dass sich dir nicht einmal der Zusammenhang zwischen Titel und Inhalt erschließt. Ich finde, ein Text sollte für sich selber sprechen. Tut er das nicht, so hat entweder der Autor versagt - oder zumindest die Lesererwartung nicht getroffen. Dieser entspricht definitiv nicht deiner, also muss er wohl misslungen sein.
eimen macht sicher viel spaß und gibt der sprache auch irgendwie eine berechtigung poetisch genannt zu werden, was wichtig ist wenn mann an anderen sprachlichen mitteln spart. allerdings sollte mann dann auf experimente wie "Spaß-Nass" verzichten.
Oh je, ich Dummerle ahnte nichts von solchen Gesetzmäßigkeiten.
Wer reimt sollte also die Finger von solchen Stilmitteln lassen, ja?
Na, ob ich wohl in der Lage bin, mir dieses Dogma für meine Hausfrauenlyrik zu merken?
Falls nicht, seht es mir nach, muss wohl die schlechte Hausfrau in mir sein.
Beschämte Grüße, Staub wischend,
Isaban