von Exe » Mi 26 Nov, 2008 06:37
Hallo apnoe,
ich las zuvor "desillustriert" und muss mo mit seiner Kritik recht geben, dass der Leser in Deinem anderen Werk zwar zuschauen, aber nicht so recht teilhaben kann.
Hier ist es etwas ganz anderes: hier kann der Leser m.E. nichts dagegen tun, um am Ende nicht mitsamt dem LyrIch ins Dunkel geworfen zu werden.
Vom Sprachfluss, von der enormen Viellesbarkeit (ich entdecke immer noch neue Möglichkeiten) und von der Bildhaftigkeit her, ist dies eine apnoe, wie ich sie kenne und schätze: die Verknüpfung verständlicher Worte in transzendentem Sinnzusammenhang, welcher es schafft, bekannte Situationen/-sbeschreibungen in ein einzigartiges Licht zu tauchen. hach!
Qualitativ finde ich S2 aufgrund der geschmeidigeren Sprache und vielfältigen Lesbarkeit gelungener, wohingegen S1 dem Leser durch die Schilderung dieses einen konkreten Bildes überhaupt erst einen Einstieg ermöglicht, um dann zusammen mit ihm in S2 ins Trudeln zu kommen. Insofern ist die klarere Sprache in S1 nicht nur berechtigt, sondern (vermutlich) auch notwendig. Schade finde ich nur, dass sich S1 ein wenig abgehackt - zu sehr wie eine Aufzählung - liest und ich frage mich, ob dies entschärft werden könnte, indem das "mit" aus Z2 in Z1 hochrutschte, was mir nämlich deutlich besser gefiele. Aber womöglich stört Dich dann die potentielle Lesart des "Mitwerfens".
Liebe Grüße und danke für's mit-ins-Dunkel-Werfen... *no comment*
Exe
[size=90:2gycpw5q]die welt wird umso eckiger, je mehr wir daran feilen[/size]