Pessimistische Lyrik

herbstgrab

Beitragvon apnoe » Fr 21 Nov, 2008 19:12


er wirft vögel in den wind
mit verrenkten flügeln fangen sie sich
fallen nie auf hungrigen boden

in meinen ohren rauschen
blätter augen an mir vorbei
gerichtet und zu ende gedacht
trugen wir zuviel davon
nun fühle ich dich irgendwo anders
und es wirft mich ins dunkel
es gibt augenblicke, in denen eine rose wichtiger ist als ein stück brot. (rilke)
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Re: herbstgrab

Beitragvon Blackboxblood » Sa 22 Nov, 2008 02:49


Hi apone

in meinen ohren rauschen
blätter augen an mir vorbei
gerichtet und zu ende gedacht

Sehr Autobiografisch. Passt zu dir. Aber das mit dem zu ende denken musst du nochmal überdenken.
Nun zum Text:

hmmm Vögeln und zwar geschwind... oh ach nee.

Also Vögel werden vom Himmel Aufgefangen.
Also doch gefallen. Dann gefangen in einer Logischen verrenkung. Pyranyas auf 6 Uhr.

in meinen ohren rauschen
blätter augen an mir vorbei
gerichtet und zu ende gedacht

Is ja wie auf der Autobahn auf dem Streifen ganz rechts an den Bullen vorbeigefahren.

trugen wir zuviel davon
nun fühle ich dich irgendwo anders
und es wirft mich ins dunkel

Was? Jetzt hatte er auch noch Drogen im Kofferraum
Und jetzt wickst er sich einen
Im Knast zelle 97

Ich glaub so liest du mein Zeug auf deine Art.

ne im Ernst es ist ganz nett doch mein geschmack wär eine spur Knalliger.
Ich Interpretiere es als eine Vogelperspektive auf einen moment von abstumpfung durch monotomie bei der Lyrischen arbeit. Kurz: Kreatives Down das du Kreativ zu einem Ergebniss umwandeln konntest.
Wer nicht gestorben ist, ist es nicht Wert.
One
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Re: herbstgrab

Beitragvon apnoe » Sa 22 Nov, 2008 02:57


hey, blackbox,
mein text ist autobiografisch? passt zu mir?
sehr interessante aussage.
und dass ich deine texte auf die weise lese, wie du meine, ist eine irrige annahme und leider, nein: g*, ich kann deine sichtweise auf den inhalt nicht nachvollziehen.
mit einem hast du aber recht, ich wandle alles mögliche in kreative ergebnisse um.
danke fürs lesen und gruß, a
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Re: herbstgrab

Beitragvon Exe » Mi 26 Nov, 2008 06:37


Hallo apnoe,

ich las zuvor "desillustriert" und muss mo mit seiner Kritik recht geben, dass der Leser in Deinem anderen Werk zwar zuschauen, aber nicht so recht teilhaben kann.

Hier ist es etwas ganz anderes: hier kann der Leser m.E. nichts dagegen tun, um am Ende nicht mitsamt dem LyrIch ins Dunkel geworfen zu werden.
Vom Sprachfluss, von der enormen Viellesbarkeit (ich entdecke immer noch neue Möglichkeiten) und von der Bildhaftigkeit her, ist dies eine apnoe, wie ich sie kenne und schätze: die Verknüpfung verständlicher Worte in transzendentem Sinnzusammenhang, welcher es schafft, bekannte Situationen/-sbeschreibungen in ein einzigartiges Licht zu tauchen. hach!

Qualitativ finde ich S2 aufgrund der geschmeidigeren Sprache und vielfältigen Lesbarkeit gelungener, wohingegen S1 dem Leser durch die Schilderung dieses einen konkreten Bildes überhaupt erst einen Einstieg ermöglicht, um dann zusammen mit ihm in S2 ins Trudeln zu kommen. Insofern ist die klarere Sprache in S1 nicht nur berechtigt, sondern (vermutlich) auch notwendig. Schade finde ich nur, dass sich S1 ein wenig abgehackt - zu sehr wie eine Aufzählung - liest und ich frage mich, ob dies entschärft werden könnte, indem das "mit" aus Z2 in Z1 hochrutschte, was mir nämlich deutlich besser gefiele. Aber womöglich stört Dich dann die potentielle Lesart des "Mitwerfens".

Liebe Grüße und danke für's mit-ins-Dunkel-Werfen... *no comment*
Exe
[size=90:2gycpw5q]die welt wird umso eckiger, je mehr wir daran feilen[/size]
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Re: herbstgrab

Beitragvon apnoe » Mi 26 Nov, 2008 13:06


ja, danke dir, liebe exe :]
das ist natürlich ein schönes lob aus deinem munde, das mich freut.
an s1 habe ich sehr gefeilt und geschliffen, um die viellesbarkeit im einstieg beizubehalten..möglicherweise wirkt der text durch die reduzierung aufs wesentliche nun ein wenig eckig...das mit der s2 sollte aus dem von dir angesprochenen grund unten bleiben, obwohl ich jetzt mit dem gedanken spiele, es genau deshalb dorthin zu schieben, weil ein mitgeworfen sein durchaus auch zum textinhalt passt.
hm.
danke jedenfalls für deine ausführliche kritik.
lieben gruß, freut sich
apnö
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