Pessimistische Lyrik

Frei sein

Beitragvon Aichi » So 15 Feb, 2009 01:27


[mittig:lamdn74h]Frei sein

Tief in einem See liegt noch heute dein kleines Herz

Oft hat es geweint,
manchmal tagelang

Es wollte Glück finden,
Flügel haben, um endlich frei zu sein

Du verlorene Seele...

Das Wasser des Sees ist immer noch so kalt wie damals,
als ich deine Hände nicht mehr festhalten konnte
[/mittig:lamdn74h]
[mittig:1cblroer].
.
.
.

Sich zu unterscheiden und nach der Kehrseite zu fragen
[es] ist die einzige Rettung ...

_________________________________________________

?????, ????
- Dir en grey -

.
.
[/mittig:1cblroer]
Aichi
Etabliert
Etabliert
 
Beiträge: 162
Registriert: So 15 Feb, 2009 01:14
Eigene Werke
 

Re: Frei sein

Beitragvon Aichi » Mo 16 Feb, 2009 00:12


[quote="Lymielle":3l4j21g4]Hall Aichi,

für mich kannst Du den Mittelteil deines Textes vollkommen wegstreichen: der gibt mir absolut nichts. Weder an relevantem Inhalt noch an originellen Ideen oder Umsetzungen.
Die letzten zwei Zeilen mag ich. Und die erste Zeile als Einleitung könnte man noch etwas feiner gestalten. Mehr ist da nicht rauszuholen.

Liebe Grüße[/quote]

Aber gerade der mittlere Teil steht ja im Zusammenhang mit dem Titel. Wenn ich das alles rausnehmen würde, könnte ich es gleich ganz löschen.

Trotzdem Danke für dein Kommi.

Gruß

Aichi
[mittig:1cblroer].
.
.
.

Sich zu unterscheiden und nach der Kehrseite zu fragen
[es] ist die einzige Rettung ...

_________________________________________________

?????, ????
- Dir en grey -

.
.
[/mittig:1cblroer]
Aichi
Etabliert
Etabliert
 
Beiträge: 162
Registriert: So 15 Feb, 2009 01:14
Eigene Werke
 

Re: Frei sein

Beitragvon Aichi » Mo 16 Feb, 2009 14:57


[quote="Lymielle":2s68ma59]Nein eben nicht.
Denn der Mittelteil ist absolut ausdruckslos in meinen Augen und das einzige was wirkt sind eben die erste und die letzten beiden Zeilen. Und Titel die "Frei sein" heißen, gibt es genug, da kann man auch den hier auch noch verzichten.[/quote]

Ja eben, in deinen Augen.
Aber würde ich das alles wegnehmen, was hätte ich dann noch groß???

Gruß

Aichi
[mittig:1cblroer].
.
.
.

Sich zu unterscheiden und nach der Kehrseite zu fragen
[es] ist die einzige Rettung ...

_________________________________________________

?????, ????
- Dir en grey -

.
.
[/mittig:1cblroer]
Aichi
Etabliert
Etabliert
 
Beiträge: 162
Registriert: So 15 Feb, 2009 01:14
Eigene Werke
 

Re: Frei sein

Beitragvon blaue_Raupe » Mo 16 Feb, 2009 14:58


Hallo Aichi.


Im Vorstellungsfaden hast du geschrieben, dass du dich für Japan interessierst. Gehört "Aichi" dazu, und bedeutet es was?

Wie geübt du im Austausch über Texte bist, weiß ich nicht, oder wie bekannt dir Bilder und Wendungen sind, die allzu oft eingesetzt werden. Im Gedicht oben ist das augenfälligste für mich "Frei sein" in Verbindung mit, soweit ich es lese, einem Suizid.
Aber von den zugegeben sehr absehbaren Elementen bewege ich mich erstmal weg, d.h., davon, dass sie da sind.
Man kann immerhin auch aus Dauerbrennern noch was lösen und weiterverarbeiten, ohne, dass es allzu sehr schmerzt, je nach Kontext & Dosis.

Die größte Schwierigkeit liegt für mich eher darin, dass ich es in Ausdruck und Inhalt als enorm kindlich empfinde, wo ich zeitgleich noch einen Suizid habe, den ich in die Lesestränge einweben soll, da er elementar ist.
Es beginnt schon dort, um eine Zeile zum Titel hinzuzuziehen, wo der große Wunsch besteht, "frei zu sein" und "fliegen zu können". Frei sein von dem, was einen belastet, was im Wege steht, einfach davonfliegen, es zurücklassen und woanders landen, es vergessen, aus den Augen, aus dem Sinn. Okay. Verständlich, dass der Gedanke vielleicht hin und wieder auftaucht. Hier wird er allerdings nicht kontrastiert oder bleibt als winziger Moment im Gedächtnis (im Gegensatz zur Schwerpunktsetzung im Gedicht oben), sondern es geht noch weiter im für mich eigentlich verniedlichen einer Person, jener, deren Hände nicht mehr zu halten waren.
Ein "kleines" Herz, das oft "tagelang weint". Nu, eine Hilflosigkeit spricht für mich nicht automatisch von Verniedlichung, aber ich hab bloß jene Reduktion, die erstmal oben steht, und Reaktionen und Empfindungen in Verfasser und Leser will zwar niemand absprechen oder schmälern, aber im Lesen dachte ich nicht an einen Erwachsenen, nicht an einen Teenager, sondern an jemanden, der deutlich jünger ist.
"kleines Herz", "fliegen", "Glück", "weinen", "Seele" ... das ist mir deutlich zu happig und berührt mich nicht.

Verstärkt durch die Zeile "es wollte Glück finden". Freilich, auch ein Stereotyp, der leider nicht sonderlich viel zu zeichnen vermag, aber wie erwähnt: die Kombination macht es hier, und die Vorstellung, ein kleines, weinendes Herz, das von allem Bösen davonfliegen wollte, mit Flügeln, die es sich wünschte, um irgendwo zu landen, wo das Glück es erwartet ... und in den See stieg, als das tagelange Weinen nicht half ... puh. Nee. Da kann ich dann nicht mehr.

Vielleicht war das ein großes Stück Seelenwelt zu viel, und der Effekt ist dir letztlich etwas entglitten, im Aufzeichnen einer "Nummer Sicher", dem Kleinen, dem Niedlichen, dem "Glück", in dem sich nicht ohne Weiteres landen ließ.

Das ist mir zu hart, vor allem, wenn ich angesichts eines Suizids knietief in der Zuckerwatte stecke.
Vielleicht lässt sich was machen im Weiterüben & Mitlesen, wie man der von mir empfundenen Eindimensionalität entkommen kann.
Zu behandeln, was du dir vorgenommen hast, ist allein schwer genug. Wenn du noch nicht so im Rutsch bist mit allem, Lesen, Schreiben, Meinungen kassieren, Verarbeiten, Weiterarbeiten, tut es vielleicht zunächst auch ne kleinere Herausforderung, wer weiß.

Soweit &
viel Gruß,
r~~~
you cannot unscramble scrambled eggs.[links:3fqyydm7][/links:3fqyydm7]
blaue_Raupe
Etabliert
Etabliert
 
Beiträge: 382
Registriert: Mi 10 Sep, 2008 22:16
Eigene Werke
 

Zurück zu Schwarzlicht

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron