Pessimistische Lyrik

Leb Wohl

Beitragvon maxk » Mi 18 Mär, 2009 13:12


[mittig:9c33r3sy]Leb Wohl[/mittig:9c33r3sy]
Schmerz, leiser Aufschrei,
niemand hört zu.
Rotes Plätschern,
werde ruhig.
Will nicht sehen,
nicht fühlen,
nicht hören.
Ewiger Kreislauf,
kann ihn nicht durchbrechen.

Keine Chance,
keine Flucht.

Der Ruf wird lauter,
unwiderstehlich.
Hoffnungslosigkeit,
gepaart mit Verlangen.
Frieden.
Ruhe.
Endlich Stille.
Stehe vorm Abgrund,
werde festgehalten,
gehe.

Bilder zucken,
pausenlos,
quälen.

Die Maske bröckelt,
löst sich auch.
Schiefes Lächeln.
Lügen.
Vertrauen ist tot.
Hoffnung ist tot.
Schmerz lebt.
Wird stärker.
Übernimmt.

Die Sonne scheint,
ich will sie nicht sehen.
Ersticke im Schwarzen Loch,
will mich nicht mehr wehren.
Tauche ab.

Einzig ein Wunsch bleibt.
Leb Wohl.
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Re: Leb Wohl

Beitragvon Perry » Mi 18 Mär, 2009 16:06


Hallo maxk,
markante Worte eines Abschieds, wobei mir einige zu offensichtlich sind wie
Trauer, Tod, Frieden, Schmerzen etc.
Besser dagegen sind Bilder wie
der Ruf wird lauter, die Maske bröckelt, schiefes Lachen etc.,
da ist der Abschied in individuellen Nuancen zu spüren.
LG
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Re: Leb Wohl

Beitragvon maxk » Mi 18 Mär, 2009 16:27


ja, seh ich ein ;) . ich überleg mir mal noch was :)

mfg maxk

Edit: siehe oben.
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Re: Leb Wohl

Beitragvon Exe » Sa 28 Mär, 2009 22:24


Hallo maxk,

nimm es mir nicht übel, wenn ich behaupte, dass so ziemlich Jeder schon einmal etwas Derartiges geschrieben hat.
Allerdings würde ich es eher als eine Aufzählung einzelner Aspekte einer zweifellos aufgewühlten Stimmungslage bezeichnen, denn als Gedicht, da m.E. die sprachliche Verdichtung fehlt. Auch sind mir die Bilder zu rar gestreut zwischen all den abstrakten Begriffen wie Vertrauen, Hoffnung und Schmerz, die der Leser zwar kennt und einordnen kann, die ihn aber zu wenig mitfühlen lassen, nichts in ihm auszulösen vermögen. Das Bild des Silberstreifs am Horizont ist zwar reichlich abgegriffen und es wäre noch viel schöner, etwas Neues hierfür zu finden, doch erleichtert solch ein Bild dem Leser die (in diesem speziellen Beispiel) Hoffnung nachzuempfinden.

Zunächst würde ich Dir aber raten, Deine Sprache zu komprimieren, das Wesentliche mit wenigen und umso treffenderen Worten auf den Punkt zu bringen. Auch viele der Füllwörter können hierbei bedenkenlos dem Rotstift geopfert werden.
Damit Du verstehst, was ich meine, schreibe ich Dir einfach mal, was mir spontan in den Kopf kam, wie man den Text in einer ersten (und wahrlich noch nicht ausgereiften) Überarbeitung verdichten könnte:
Kreisgelaufen. Halt nicht
Zucken noch das Bröckeln
auch: zu schief gelächelte
Lügen brennen schwarze Löcher
Sonne, lebe wohl

Vielleicht erscheint Dir dies als Verstümmelung und Vergewaltigung Deines Textes, aber es soll ja auch nur als Beispiel dienen - was Du daraus machst, überlasse ich Dir. ;)

Und zu guter Letzt noch ein Hinweis bezüglich des Titels: es ist wenig ratsam, das Ende des Gedichtes bereits durch den Titel vorwegzunehmen, denn dies raubt dem Text die Spannung und verleitet den Leser dazu, sich während des Lesens nur noch oberflächlich auf den Text einzulassen, weil er ja ohnehin schon weiß, welches Bild er am Ende im Kopf zu haben hat.

So, dies war eine Menge Kritik und ich hoffe, Du lässt Dich davon nicht abschrecken, sondern siehst es als Ansporn, solcherlei Aufschriebe als Basis für weitergehende Textarbeit in Form von Verdichtung und metaphorischer Verschlüsselung anzusehen.

Liebe Grüße
Exe
[size=90:2gycpw5q]die welt wird umso eckiger, je mehr wir daran feilen[/size]
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Re: Leb Wohl

Beitragvon maxk » Mi 20 Mai, 2009 20:38


danke Exe für die ausführliche Kritik.
Ich weiß dass der Text trecht oberflächlich ist, gerade da liegt meine Schwäche zu wenig zu verdichten. Allerdings finde ich es schonmal gut, dass es so bei dir ankommt, dass es Gedankenströmungen sein sollen, die durcheinander fließen. Ich werde demnächst nochmal einen ähnlichen Text versuchen und da auch die Sache mit dem Titel beachten :)

mfg maxk
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