Pessimistische Lyrik

Kraftlos dahin

Beitragvon Kenjin » Fr 26 Sep, 2008 23:41


Ach, haett ich nur die Kraft
Dir Minute reinen Lebens zu schicken
Gebettet in samt'gen Umschlag meines Blutes
In wohlfeil geschnuerrter Zier aus silbrig Tempus
Um dich aus Limbus zu entreissen

Ein letztes Mal
Eng umschlungen

Ach, koennt ich dich nur noch einmal vergiften
Vergiften mit Leben aus meinem Leib
Meine Seel fuer dich entzweien
Und totgeweihtes Laecheln vergessen

Halt mich!
Wehr dich!

Ach, blasse Haut, voellig zu fahlem Grau erstarrt
An deinem Bette will ich ruh'n
Dein glassig Blick, mein Feind im Kampf
Gespendet nur fuer dich war Innerei

Gebete
Mein Leib

Bracht ich dir zum geschenk...
Hielt aus auf bitter Schlachtfeld
Deiner rosig Lippen leuchten zu schauen
Warf meiner Eingeweide gen dunklen Fuerst

Und doch, nach kurzem Zauder
Letztendlich zu resignieren

Ach, so ward und bin nur kraftlos Mensch
Allein
Nun traurig, weinend in dunkler Nacht
Ohne dich
Am Baume, der sieben Buergen trug
Und mir das Herz zerschnitt
Um auszubluten meine Liebe

Zu vergessen
Zu schlafen sanft

Ein letztes Mal
Ohne dich....

Kenjin
Neu
Neu
 
Beiträge: 7
Registriert: So 21 Sep, 2008 00:24
Eigene Werke
 

Re: Kraftlos dahin

Beitragvon Friederich » So 28 Sep, 2008 13:23


Hallo Kenjin,

ein Gedicht, das sowohl unter seinen Archaismen als auch unter seinem Pathos leidet. Da bleibt der künstlerische Reiz auf der Strecke, weil du weder komprimierst, oder mit kunstvoll verdichteter Sprache operierst, noch durch eine handwerklich geschickte Form des Gedichts überzeugst. Darüber hinaus ist der Text mit zahlreichen Rechtschreib- und Grammatikfehlern gespickt.

Ach, haett ich nur die Kraft
Dir Minute [1] reinen Lebens zu schicken
Gebettet in samt'gen Umschlag meines Blutes
In wohlfeil geschnuerrter Zier aus silbrig Tempus
Um dich aus Limbus zu entreissen

Ein letztes Mal
Eng umschlungen

Ach, koennt ich dich nur noch einmal vergiften
Vergiften mit Leben aus meinem Leib
Meine Seel [2] fuer dich entzweien
Und totgeweihtes [3] Laecheln vergessen

Halt mich!
Wehr dich!

Ach, blasse Haut, voellig zu fahlem Grau erstarrt
An deinem Bette will ich ruh'n
Dein glassig [4] Blick, mein Feind im Kampf
Gespendet nur fuer dich war Innerei

Gebete
Mein Leib

Bracht ich dir zum geschenk [5]...
Hielt aus auf bitter [6] Schlachtfeld
Deiner rosig Lippen leuchten [7] zu schauen
Warf meiner Eingeweide gen dunklen Fuerst

Und doch, nach kurzem Zauder
Letztendlich zu resignieren

Ach, so ward und bin nur kraftlos Mensch
Allein
Nun traurig, weinend in dunkler Nacht
Ohne dich
Am Baume, der sieben Buergen trug
Und mir das Herz zerschnitt
Um auszubluten meine Liebe

Zu vergessen
Zu schlafen sanft

Ein letztes Mal
Ohne dich....


1: Plural
2: Apostrophierung
3: Jemand ist dem Tod geweiht, nicht dem Adjektiv "tot"
4: Apostrophierung
5: Wenn Großschreibung, dann konsequent
6: Adjektiv, vielleicht mit Apostrophierung (bitt'rem)
7: Großschreibung, da Adjektiv

Der Text ist düster, verwendet Begriffe, die für mich einen Hauch Gothic haben. Das lyrische Ich ist in einer klagenden Haltung, was an sich nicht zu kritisieren ist. Aber die Sprache ist einfach nur aufgetragen und unauthentisch, und irgendwo hat man beim Lesen das Gefühl, dass es sich wiederholt.

Für meinen Geschmack ist das Gedicht einfach nicht gut - dies liegt daran, dass die von dir verwendete Sprachebene, abgesehen von den angesprochenen Fehlern, einfach nicht glaubwürdig ist. Sie ist düster, tragisch, vermittelt aber nicht das Gefühl, dass das lyrische Ich zweifelsfrei empfindet. Dies ist aber, anders als die Fehler (bei auch hier möglichem Irren meinerseits) Geschmackssache.

Gruß, Friederich
L'avenir, on ne l'attend pas comme on attend le train. L'avenir, on le fait. (Georges Bernano)

Friederich
Friederich
Stammuser
Stammuser
 
Beiträge: 508
Registriert: Sa 13 Sep, 2008 20:33
Eigene Werke
 

Re: Kraftlos dahin

Beitragvon Kenjin » Mo 29 Sep, 2008 17:52


Ciao Friederich

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast mein Gedicht sachlich zu beurteilen.
Was an sich aus fuenf Zeilen bestand, die vielleicht noch verdichtet waren, habe ich erweitert, weil ich irgendwie nicht das Gefuehl hatte, alles sagen zu koennen, um die Emotionen, die ich zum Ausdruck bringen wollte zu beschreiben, aber scheinbar
wie von dir bemaengelt ist es mir nicht gelungen, eine interessante "Verpackung" zu finden, im Gegenteil noch eher zu langweilen mit sprachlichen Wiederholungen und den von mir geliebten Archaismen :)

Ich werde versuchen die angebrachte Kritik beim naechsten Mal zu beherzigen, vorallem was die Rechtschreibung anbelangt.

Ciao
K.M.
Kenjin
Neu
Neu
 
Beiträge: 7
Registriert: So 21 Sep, 2008 00:24
Eigene Werke
 

Zurück zu Schwarzlicht

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron