Pessimistische Lyrik

und etwas zusammengeschnitten.

Beitragvon Anna Lyse » Di 05 Jan, 2010 22:50


ich wollte jeder atem wäre
schon in den nächsten raum gezogen,
wie vergessen
in den stühlen darunter
sind wir nicht mehr,
nicht mehr oder weniger
am fleckenteppich, zerkaut
(so sehnende, gefaserte knoten)
sondern einzeln gekämmt im streit.

aber haben doch
unter die sitze geschaut!

tiefer liegt mal nichts,
ein gedanke klebt
dem kau-du-mich-auch
gleich

kein wert mehr sind wir,
im lautstreit liegt es nicht
goldgemünzt oder silberlieb.
sitzt du ja doch am fenster,
schaust raus durch einwegglas.
eingemacht. denkst du jetzt?
wo/nach im hin/zu?

tröste dich.
.
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Re: und etwas zusammengeschnitten.

Beitragvon Niko1230 » Fr 22 Jan, 2010 18:18


eigentlich schade, dass dieser text bislang nicht kommentiert wurde.
auch wenn ich selbst ihn nicht greifen kann, so finde ich bemerkenswert die stimmung, die der text erzeugt. für mich stellenweise sehr eindringlich.
"einzeln gekämmt im streit" - das finde ich toll!! und bewegend "denkst du jetzt?" und vor allem das folgende "tröste dich."
ich finde keinen faden, oder nur strichweise und verliere ihn wieder. zu wenig um ein schlüssiges ganzes fühlbar werden zu lassen.
aber deine texte sind immer wieder interessant. da ungewöhnlich und unverwechselbar du.

lieben gruß: Niko
Die Selbstzerstörung findet im Geheimen
und trotzdem vor dem Leser statt.
(Günter Kunert)
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