Pessimistische Lyrik

an kalter küste

Beitragvon Perry » Mo 18 Jan, 2010 16:11


der hund stöbert nach

nestern am dünenhang
dem das licht fehlt
für ein erinnerungsfoto

wir wischen den schleier
vom horizont
hieven die sonne empor

in ihrem roten auge
lesen wir es ist sinnlos
an der zeit zu drehen

die brut ist ausgeflogen
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Re: an kalter küste

Beitragvon Anna Lyse » Mi 20 Jan, 2010 18:18


hi perry ,

insgesamt find ich den text sehr schön zu lesen. finde schon das sich dieser hier ein wenig von deinen letzten texten abhebt.

die erste zeile finde ich gut, auch den zeilenabstand zwischen erster zeile und erster strophe. was mir daran aber wirklich nicht gefällt ist die zeile "für ein erinnerungsfoto" ich kann mich erinnern dieses wort "erinnerungsfoto" schon in einem text von dir gelesen zu haben, da ging es auch ums meer. fand es nicht gut dieses wort nochmals zu gebrauchen, es wirkt schon überbenützt. frage mich ob hier nicht "foto" auch reichen würde. es wirkt nämlich ziemlich künstlich angehängt...dieses erinnerungsfoto, es fällt eben aus dem rahmen :D
die zweite strophe ist schön, auch wenn es sehr simpel ist, doch ich mag es das mich hier keine beschreibungen erschlagen.
der letzten strophe stehe ich gespalten gegenüber, einerseits mag ich "in ihrem roten auge" andererseits ist das ende mit dem "sinnlos an der zeit drehen" total abgeklatscht. sicherlich, kann sich jeder etwas dazu denken, das wird auch deine intension gewesen sein aber ich find das hat dein text nicht verdient. so ein ende. "die brut ist ausgeflogen" mag ich und ich sehe es auch in direktem zusammenhang mit : "der hund stöbert nach" denn das ganze zwischen dem hund und der erkenntnis das die brut ausgeflogen ist, sind nur zwischenworte.

der inhalt gibt mir ein wenig zu denken. hier könnte man ein älteres ehepaar sehen welches sich die vergangenheit noch einmal zu erleben wünscht und merkt dass dies "sinnlos" ist weil eben die kinder schon groß sind und aus dem haus etc...oder man könnte auch etwas vielschichtiger das einfache sehen der vogelbrut mit hineinbeziehen und das ganze als ledigliche naturbeschreibung der vergänglichkeit und veränderlichkeit von allem ansehen.

ich habs ganz gern gelesen perry. auch wenn ich mich an bestimmten dingen gestört habe.

gruß,
isa
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Re: an kalter küste

Beitragvon Perry » Mi 20 Jan, 2010 20:01


Hallo Isabel,
du scheinst meine Texte besser zu kennen als ich selbst. Ich könnte auf Anhieb nicht sagen wo genau das Erinnerungsfoto schon steht, aber zugegeben Fotos und natürlich Erinnerungen sind schon wichtige Elemente in meinen Gedichten.
Womit du auf jeden Fall Recht hast ist die Passage mit dem " an der zeit drehen" das ist zu direkt ausgedrückt, da werde ich noch einmal drangehen.
Danke für deine Interpretationen und Hinweise.
LG
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