Pessimistische Lyrik

Tod

Beitragvon calico » Mo 25 Jan, 2010 15:45


Kälte umgibt mich.
Ich höre den Klang deiner Stimme.
Furcht.
Warum bist du hier?
Was willst du von mir?
Stille.
Ein Schrei ertönt.
Es war der meinige.
Kälte umgibt mich.
Ich bin tot.
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Re: Tod

Beitragvon Ruelfig » Mo 25 Jan, 2010 18:05


Hallo calico,
ein Drama, auf das Wesentliche reduziert. Ich, du, Kälte, Tod. Ein Aufschrei aus den tiefsten Tiefen der menschlichen Seele, der schmerzt beim Lesen. Was willst du von mir (als Leser)? Der Titel deines Textes kommt mir vor wie vom Karnevalswagen geworfene Kamelle, hier: Tod. Bedeutungsschwanger, endgültig. Der Kerl kümmert sich doch wirklich nicht um die Befindlichkeiten des imaginierten lyrischen Ichs, der macht es alle. Aber wer hat das letzte Wort? Häh? Die Leiche redet weiter "ich bin tot". Das liest sich so spannend, erhebend und erhellend wie doppeltgebackenes Knäckebrot, da stauben mir die Augen zu.
Was ich eigentlich meine: du nimmst Schlagworte (Kälte, Tod, tot, Furcht, Schrei) und meinst, damit eine Atmosphäre des waberig-grauslichen erzeugen zu können. Das scheitert aber leider (bei mir, deinem geneigten LeserIch) schon bei der Anlandung. Betonblöcken gleich stehen da einzelne Worte in der Brandung und nehmen, sich überhöhend, den Sinn in Bedeutungshaft. Nö, nur weil was schwarzgemalt ist, ist es nicht gleich dunkel. Aber "es war der meinige" hat hohen Unterhaltungswert.
LG,
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Re: Tod

Beitragvon calico » Mo 25 Jan, 2010 20:54


hallo rueflig

danke für deine antwort

das letzte "ich bin tot" kann logischerweise nicht von der leiche gesagt werden, das gesamte gedicht spielt sich auch nur in den gedanken ab

du hast geschriebn das "es war der meinige" einen unterhaltungswert hat, meinst du das positiv oder negativ?

gruß
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Re: Tod

Beitragvon Ruelfig » Mo 25 Jan, 2010 21:06


Zunächst: ja.
Sodann: in den Gedanken der Leiche?
LG,
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Re: Tod

Beitragvon Anna Lyse » Di 26 Jan, 2010 01:08


hallo calico,

nun ich sage es mal direkt. persönlich halte ich deinen text für wenig gelungen. du sprichst vom tod, doch in einer form die mich vermuten lässt, du weisst nicht was er ist. und dies will ich doch hoffen! denn dein ende ist noch nicht nah. oder hattest du mal eine nahtoderfahrung? sicherlich ok, ich schau mal wieder nicht über meinen tellerrand hinaus und sehe nicht das es sich hierbei um einen innerlichen tod OHNE leiche handelt, oder wenn dann nur eine seelenleiche doch dann passt das kälte attribut nur wenig dazu. zumindest nicht in dieser form.

wenn ich dein gedicht lese dann bleibt das hängen:

-mir ist kalt
-Ich höre
-Furcht.
Warum bist du hier?
Was willst du von mir?
-Stille.
-Ein Schrei
-meiner
-mir ist kalt
-Ich bin tot.

so gesehen ist es gar nicht schlecht, wenn ich das ganze abwandel zu einer kurzen aufzählung, doch es stört mich ebenso das dies hier so einfach ist. du machst es mir zu einfach. und doch bleib ich fragend zurück. für mich ist es leider nichts besonderes solch ein innerliches sterben aufzuschreiben, es könnte jedoch interessant und auch lesenswert gemacht werden wenn du andere stilmittel verwendet hättest, vielleicht ein plötzlicher umschwung der sprache, eine assoziation, irgendetwas. dann würde vielleicht auch die furch und ähnliches bei mir greifen.
ausserdem frage ich mich auch ob das lyr.du hier die furcht sein soll oder für etwas anderes steht, denn so ganz schlau werde ich aus diesem runtergeschriebenem moment nicht.

gruß,
isa
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Re: Tod

Beitragvon calico » Di 26 Jan, 2010 19:32


hallo Isa!

danke für deine kritik

ich werde versuchen es noch etwas umzustrukurieren und bildlicher machen

lieben gruß
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